Ab heute zeigt das E-Bike-Startup TARRAN sein erstes E-Lastenrad T1 Pro auf der diesjährigen Eurobike in Frankfurt. Es überrascht mit innovativen Ideen wie automatischen Stützrädern und einem Smart-Control-System.
Stabilität durch automatisch ausfahrbare Stützräder
Wer schon einmal mit einem voll beladenem Lastenrad gefahren ist, kennt sicherlich folgendes Problem. Beim Abbremsen und Fahren mit niedrigen Geschwindigkeiten wird es schwieriger, das Gleichgewicht zu halten. Darum verfügt das TARRAN T1 Pro im Gegensatz zu herkömmlichen Lastenrädern wie dem Inga von Infinite Mobility oder dem Long John F900E von Decathlon über intelligente Stützräder. Sie vermeiden das Risiko des Umkippens.
Die herstellereigenen Dynamic Dualdrive Stützräder fahren beim Bremsen automatisch aus, um für Stabilität und Sicherheit zu sorgen. Sobald das E-Lastenrad an Geschwindigkeit gewinnt und dadurch wieder mehr Stabilität erlangt, fahren die Stützräder ein. Beim Schieben oder Parken des E-Cargos lassen sich die gefederten Stützräder auch manuell absenken.
Echtzeitdaten und Steuerung über integriertes Smart-Control-System
Noch mehr Sicherheit und Komfort verspricht das integrierte Smart-Control-System des TARRAN T1 Pro. Dessen Kommandozentrale bildet der 5,2 Zoll große Touchscreen mit TARRAN OS zusammen mit den Lenkertasten. Diese dienen unter anderem für die Steuerung der Beleuchtung (Abblendlicht, Fernlicht, Blinker und Bremslicht), der Stützräder und einer 1.080p-Selfie-Kamera. Wer möchte kann über eine ¼-Zoll-Verschraubung auch Kameras von Drittanbietern nutzen.
Auf dem Bildschirm werden Reichweite, Fahrdaten und andere Echtzeitdaten angezeigt. Auch Navigation sowie Anrufe und Musik können per Smartphone-Spiegelung gesteuert werden.
Mithilfe von moderner Radar- und Kameratechnologie warnt das T1 Pro durch Lenkervibrationen vor potenziellen Gefahren. Eine möglicherweise eingeschränkte Sicht soll eine 180 Grad Frontkamera ausgleichen. Eine Rückfahrkamera fungiert als digitaler Rückspiegel.
Zum Schutz vor Diebstahl können Fahrer das E-Lastenrad per App oder NFC-Schlüssel ver- und entriegeln. Bei Unterbrechung der Stromversorgung aktiviert das System automatisch einen Wächtermodus, welcher bei Erschütterungen Alarm schlägt und die Aufzeichnung eines Videos startet. Geortet werden kann das TARRAN T1 Pro per integriertem GPS-Modul. Mit an Bord sind zudem zwei Bluetooth-Lautsprecher, eine kabellose Qi2.0-Ladestation, zwei USB-Ausgänge sowie weiteres Zubehör.
220 Kilogramm Zuladung und serienmäßiger Kindersitz
Auch transportieren kann das TARRAN T1 Pro laut Hersteller eine Menge. Mit einer Gesamtlänge von 2,26 Meter bleibt es dabei auch im engen Stadtverkehr manövrierfähig. Angegeben ist eine Zuladung von maximal 220 Kilogramm.
In der Transportbox finden zwei Kinder oder drei Euroboxen Platz. Ein Kindersitz mit 5-Punkt-Gurt ist bereits serienmäßig verbaut. Für einen weiteren Kindersitz oder noch mehr Gepäck verfügt das T1 Pro zusätzlich über einen Gepäckträger mit multifunktionalem MIK-Befestigungssystem.
100 Newtonmeter starker Mittelmotor und bis zu 200 Kilometer Reichweite
So viel Gewicht muss aber auch erst einmal in Schwung gebracht werden. Für ordentlich Unterstützung beim Treten ist in dem T1 Pro ein kräftiger und von TARRAN selbst entwickelter Mittelmotor mit 100 Newtonmeter verbaut.
Die für den Motor nötige Energie liefern beim TARRAN T1 Pro gleich zwei leistungsstarke Akkus mit je 708 Wattstunden. Verbaut sind die Akkus im Boden der Transportbox. Damit tragen sie zu einem niedrigen Schwerpunkt des E-Bikes bei und sind vor Diebstahl sowie Witterungseinflüssen geschützt. Insgesamt verspricht der Hersteller eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern.
Darüber hinaus sorgen eine Vollfederung mit 50 und 60 Millimeter Federweg, 180 Millimeter Hydraulikbremsen, ein wartungsarmer Gates Carbon Drive CDX und Enviolo Heavy Duty Nabenschaltung sowie ein Doppelkabel-Lenkmechanismus mit einem maximalen Lenkeinschlag von 90 Grad für Fahrkomfort und Sicherheit.
In Deutschland soll das TARRAN T1 Pro zunächst online verkauft werden, wobei auch weitere Vertriebswege geplant sind. Zum Preis liegen uns noch keine Informationen vor. Es dürfte aber mit Blick auf die Ausstattung wohl nicht ganz günstig werden.