Erst Im Juli bewahrheiteten sich die Gerüchte über eine Insolvenz des niederländischen E-Bike-Herstellers VanMoof. Aufgrund der starken Verknüpfung mit der eigenen VanMoof-App befürchten Nutzer, dass schon bald kein Zugriff mehr auf die Fahrräder möglich ist. Nun scheint sich allerdings alles wieder zum Guten zu wenden, denn Lavoie kauft VanMoof, sodass der Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden kann. Bai Lavoie handelt es sich um eine Tochterfirma des weltbekannten Konzern McLaren.
Finanzspritzen für VanMoof im achtstelligen Bereich
Die letzte Nachricht an Kunden, die noch ein E-Bike zur Reparatur an VanMoof geschickt hatten, war indes wenig erfreulich und versprach die Rückgabe bei einer Zahlung von 300 Euro. Es wird sicherlich eine Zeit dauern, das verlorene Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.
Da VanMoofs E-Bikes jedoch sehr beliebt waren, steht einem grundsätzlichen Wachstum des Unternehmens mit kapitalstarkem Partner wohl wenig entgegen. Kurzfristig bestehe laut McLarens Applied-Vorsitzendem Nick Fry jedoch ein hoher Kapitalbedarf von mehreren 10 Millionen Pfund.
Ein weiteres Statement wird in Kürze (nach dem 04. September) erwartet. Es bleibt also spannend rund um VanMoof.
Gründe für die finanzielle Schieflage
Eines der Hauptprobleme bestand laut Fry darin, dass zu viele E-Bikes reparaturbedürftig waren. Das eingesetzte Kapital reichte nicht aus, um die hohen Kosten zu decken und neue Bikes auf den Markt zu bringen, bevor die Reparaturen bewerkstelligt waren.
VanMoof soll als Marke erhalten bleiben
Trotz aller Skandale: Die starke und etablierte Marke VanMoof soll auch nach der Übernahme weitergeführt werden. Anstelle eigener Stores soll der Verkauf allerdings über externe Partner ablaufen. Auch die Reparatur der E-Bikes wird voraussichtlich nicht mehr direkt bei VanMoof stattfinden, um die Kosten zu senken. Ein Personalabbau erscheint dabei unausweichlich.
Alle Kunden, die bereits ein E-Bike von VanMoof besitzen, können nun zunächst einmal etwas aufatmen. Der weitere Betrieb der Software und die sehr spezifischen Ersatzteile könnten weiter erhalten bleiben. Wie viel Zeit die Neuerungen bei dem Unternehmen in Anspruch nehmen und wann Kunden ihre reparierten E-Bikes zurückbekommen, ist aktuell noch offen. Wir berichten weiter, sobald es Neuigkeiten gibt.