Es ist keine allzu überraschende Neuigkeit, dennoch werden die Ausmaße des E-Bike-Booms allmählich klarer. Das statistische Bundesamt gab gestern als „Zahl der Woche“ die Anzahl der E-Bikes in Privathaushalten bekannt: 7,1 Millionen waren es Anfang 2021.
E-Bikes auf dem Vormarsch
Bereits früher im Jahr haben die großen zwei Fahrradhändler Verbände ZIV und VDZ ihre Statistiken bekannt gegeben und bestätigt, was aufmerksame Passanten längst mit eigenen Augen beobachten konnten: Fahrräder und E-Bikes sind beliebter denn je.
2020 konnte der Fahrradhandel 6,44 Milliarden Euro Umsatz verbuchen. Knapp zwei Millionen E-Bikes sind über die Ladentheke oder aus dem Speditionslaster gewandert. Ein Rekordjahr für den gesunden Individualverkehr – bedingt durch die Pandemie und den allgemeinen Fahrrad-Trend.
Über eine Million privater E-Bikes mehr
Obwohl sehr viele E-Bikes mittlerweile gewerblich genutzt werden, ist der Anteil an privaten Käufen beeindruckend, wie die Zahlen des statistischen Bundesamts verdeutlichen. Gab es Anfang 2020 noch 5,9 Millionen E-Bikes in heimischen Garagen, Kellern und Hinterhöfen, sind es nun 7,1 Millionen: 1.200.000 E-Bikes mehr. Diese verteilen sich auf ca. 5,1 Millionen Haushalte – also jeden achten Haushalt.
Weiterhin gibt es jedoch einige Haushalte, die weder Fahrrad noch E-Bike in ihrem Besitz haben. Von den ungefähr 41 Millionen Haushalten in Deutschland sind ca. 11 Millionen komplett ohne pedalbetriebenes Zweirad unterwegs.
E-Bike-Besitz Einkommensabhängig
Laut der Daten von ZIV und VDZ kostete ein neues E-Bike im Jahr 2020 durchschnittlich knapp 3.000 Euro. Das entspricht ziemlich genau dem deutschen durchschnittlichen Monatsgehalt. Wesentlich günstiger ist das konventionelle Fahrrad mit einem durchschnittlichen Neupreis von 630 Euro.
Kein Wunder, dass E-Bikes in einkommensstarken Haushalten häufiger zu finden sind. Erstaunlich, dass die E-Bikes dennoch auch in einkommensschwächeren eine Option sind. Jeder elfte Haushalt mit monatlich weniger als 2.500 Euro Nettoeinkommen besitzt mindestens ein E-Bike. Bei Haushalten mit mehr als 3.500 Euro Einkommen ist es jedoch jeder fünfte. Grund dafür könnte das immer höhere Angebot an günstigen E-Bikes sein.