E-Bike- und Pedelecverkäufe gehen seit Jahren steil nach oben. Nun wollen sich europäische Hersteller gegen die Wettbewerber aus China wehren.
Der Verband der europäischen Fahrradhersteller (EBMA) fürchtet um die Zukunft der Fahrradproduktion in Europa und legt nun Beschwerde bei der EU-Kommission ein.
Ziel der Beschwerde sind dabei die „Billigräder“ aus Fernost. Durch illegale Subventionen durch den chinesischen Staat würden die Modelle massenweise auf den europäischen Preis geworfen. Zu Preisen unterhalb der Produktionskosten, so der Herstellerverband. Die EU-Kommission solle daher nun einschreiten und (auch rückwirkend) Schutzzölle erheben.
Brüssel hat Zeit bis Ende Oktober
Die Behörde in Brüssel hat nun bis Ende Oktober Zeit auf die Beschwerde zu reagieren und ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Streit mit China gibt es bereits in der Stahl- und Solarbranche.
Nach Angaben der EBMA wurden letztes Jahr mehr als 430.000 E-Biks aus China in der EU verkauft, das entspricht einem Wachstum von 40% im Vergleich zu 2015. Dieses Jahr sollen es bis zu 800.000 Stück werden. Aktuell ist bereits jedes dritte verkaufte E-Bike in Europa aus China, Tendenz steigend.
Bereits in den 1990er Jahren war die EBMA mit einer Klage gegenüber chinesischen Dumpingfahrrädern erfolgreich. Damals wurde der Strafzoll für unmotorisierte Fahrräder eingeführt.