Das Nokourban ist ein schlankes und vor allem leichtes E-Bike von Nokobikes. Wir haben uns den italienischen Flitzer etwas näher geschaut. In unserem Test erfährst du, warum wir von dem E-Bike beeindruckt sind und für wen wir das Nokourban empfehlen würden. Mit unserem Rabattcode kannst du außerdem heftig sparen.
Das Nokourban ist ein ultraleichter Cityflitzer
Was für ein Leichtgewicht! Als wir das Nokourban aus der Verpackung heben, fällt direkt auf, mit welcher Leichtigkeit das möglich ist. Nur leicht über 14 Kilogramm, damit orientiert sich das verhältnismäßig sogar eher günstige E-Bike selbst in der Standard-Version am Gewicht einiger Bio-Bikes. Für den aktuellen Preis um 2.290 Euro fühlt sich das enorm an. Alternativ gibt es das Nokourban auch mit Karbonlaufrädern für 1.000 Euro Aufpreis.
Aber erst einmal der Reihe nach: Mit Blick auf das Design fällt eigentlich wenig Ungewöhnliches auf. Das Nokourban ist geradlinig und clean, der Diamantrahmen wirkt zeitlos und dennoch sportlich. Alles ohne viel Schnickschnack, selbst der Antrieb ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Zum einen liegt das am Motor: Der FSA HM 1.0 versteckt sich kompakt in der Hinterradnabe. Der Akku ist klein gehalten und kommt im Unterrohr unter, ohne dass er dieses auffällig vergrößert. Selbst die Bedieneinheit im Oberrohr fällt nicht sofort auf.
Was hingegen auffällt, ist der mächtige Lenker. Mit seinen technischen Spezifikationen würde dem Nokourban eigentlich ein Rennlenker sehr gut stehen, für den Einsatz in der Stadt würde man hingegen eine kompakte Flatbar erwarten. Doch das Nokourban kommt mit einer Überraschung: Der Lenker stammt eher aus dem Segment Mountainbike und erlaubt einen weiten Griff. Interessant insofern, da der Lenker allgemein ziemlich leer bleibt. Die Beleuchtung kommt als Anstecksystem, ein fest verbautes Display mit Bedienelement fehlt ebenfalls.
Geht es hier also einzig und allein um die Stabilität beim Fahren? Tatsächlich gibt Nokobikes an, dass der breite Lenker von FSA die Federung ersetzen soll: Da das Material leicht flexibel ist, soll es Stöße abfangen und die Handgelenke schonen. Klingt plausibel.
Bewegte Bilder zum Nokourban und Eindrücke von der Straße kannst du dir übrigens auch in unserem Videotest ansehen:
Fahren auf dem Nokourban
Wie das alles zusammen funktioniert, lässt sich nur auf der Straße feststellen. Zu Beginn ist der breite Lenker tatsächlich eher ungewöhnlich und für das Fahrgefühl beinahe störend. Doch irgendwann vergessen wir das, denn bei der Fahrt auf dem Nokourban steht anderes im Vordergrund. Alles an dem E-Bike schreit nach Speed. Beinahe ist das Nokourban zu schade für den reinen Einsatz in der City, denn uns reizen vor allem die Geschwindigkeit und die Beschleunigung des E-Bikes.
Beides ist enorm. Dank der 42 Newtonmeter, die der Motor dir zusätzlich zu deiner eigenen Pedalkraft noch mit ins System gibt, geht es immer mit voller Power ab. Da das E-Bike ohnehin sehr leicht ist, erreichen wir die maximale Unterstützung von 25 km/h immer innerhalb weniger Sekunden. Auch darüber hinaus geht es – allerdings nur mit reiner Muskelkraft – ziemlich easy. Wir sind uns sicher: Das Nokourban enthält einiges an italienischer Rennsport-DNA.
Der FSA HM 1.0 ist eine gute Wahl
Der Heckantrieb schiebt dabei deutlich mit. Dank der Steuerung über den Drehmomentsensor reagiert das System schnell und orientiert sich an der Stärke, mit der du selbst in die Pedale trittst. Die Unterstützung fühlt sich dementsprechend natürlich an, auch wenn man bemerkt, dass sie schnell wieder die Arbeit einstellt: Das Nokourban ist einfach darauf ausgelegt, schnell auf die 25 km/h zu kommen. Danach muss der Motor hierzulande abschalten, damit das E-Bike auch als Pedelec im Sinne eines Fahrrads durchgeht. Mit der Übersetzung des Bikes kannst du allerdings auch deutlich schneller fahren.
Selbst die Unterstützungsstufen sind eigentlich eher zweitrangig. Zwar gibt es einen spürbaren Unterschied in der Abstimmung, doch bei dem schnellen Bike spielt die Frage nach Eco oder Speed kaum eine Rolle: Es ist irgendwie immer „Speed“.
Gewöhnungsbedürftige Steuerung
Ohnehin ist es zumindest bei gutem Wetter recht schwierig, zu erahnen, in welcher Unterstützungsstufe wir uns befinden. Das einzige Bedienelement für die Motorsteuerung befindet sich elegant und minimalistisch im Oberrohr.
Für den Look ist das ein echter Pluspunkt, aber zum Design gehört eben auch die Funktionalität. Und da sieht es ein wenig anders aus: Der LED-Ring, welcher den Taster zum Durchschalten der Unterstützungsstufen umgibt, sollte je nach Stufe in unterschiedlichen Farben aufleuchten. Leider lässt sich das bei gutem Wetter nicht sehr gut erkennen. Wir müssen es also spüren.
Hinzu kommt, dass du Unterstützungsstufen nicht zurückschalten kannst. Da es nur einen Taster gibt, musst du die Stufen von unten nach oben durchschalten. Ob das wirklich schlimm ist, ist Geschmackssache. Wir finden, dass beim Nokourban die schlanke und minimalistische Optik den Ton angibt. Nach der dritten Fahrt kennst du außerdem sicher deine Lieblingsstufe und findest schnell dorthin. Einmal eingestellt, wirst du die Stufe auch nicht aus Versehen wieder verstellen – der Taster ist nämlich recht isoliert gelegen.
Schaltung und Bremsen von Sram liefern ab
Für ein ultraleichtes Bike, das sich preislich in der unteren Mittelschicht einreiht, ist das Nokourban nicht nur mit Blick auf die Antriebstechnik gut ausgestattet. Bremsen und Schaltung kommen vom Hersteller Sram liefern eine tolle Performance: Die hydraulischen Scheibenbremsen lassen sich hervorragend dosieren und packen richtig zu, wenn es sein muss.
Mit 11 Gängen ist das Nokourban für ein E-Bike mit Fokus auf den urbanen Raum ebenfalls recht üppig bestückt. Die Shifter sind unauffällig am rechten Griff untergebracht und leicht bedienbar. Die Schaltung reagiert gut und erlaubt uns in den oberen Gängen auch ordentlich über die 25 km/h hinaus zu pedalieren.
Weniger ist mehr
Das Nokourban ist leicht und schlicht. Alles, was nicht für die schnelle Mobilität nötig ist, hat Nokobikes einfach weggelassen. Für die Fahrt im Dunkeln gehören jedoch Anstecklichter zum Lieferumfang. Schutzbleche und Gepäckträger gibt es jedoch nur mit Aufpreis. Allerdings fehlen dem Nokourban auch die oberen Aufnahmen für den Gepäckträger, sodass die gesamte Konstruktion nur nahe der Ausfallenden und über eine Strebe im Schutzblech angebracht, und optisch ein wenig instabil wirkt. Getestet haben wir das optionale Zubehör nicht, dennoch sehen wir das Nokourban eher als schnellen Commuter und weniger als Pendlerbike.
Anstatt Gepäckträger und Schutzblechen gibt der Hersteller dem kleinen City-Racer mit dem breiten Lenker allerdings noch ein Navigationssystem mit. Das Beeline Navigationssystem lässt sich mit deinem Smartphone verbinden und so kannst du mit einem Blick auf den Lenker sehen, wo es als nächstes lang geht: Zeit sparen und schnell ankommen, dafür ist das Nokourban eben gemacht.
Fazit: Das Nokourban ist für schnelle Biker gemacht
Am Ende des Tages haben wir mit dem Nokourban einige Kilometer zurückgelegt, aber den Motor auch ordentlich beansprucht. Der Hersteller gibt die Reichweite des 250 Wattstunden Akkus mit 100 Kilometern an. Das halten wir für fast für realistisch, denn mit dem E-Bike waren wir häufig über 25 km/h unterwegs und das spart bekanntlich Akku. Wir hatten nach 35 km Testride noch ordentlich Saft im Akku. Gerade bei einem E-Bike wie dem Nokourban hängt die tatsächliche Reichweite stark von den Bedingungen, der eigenen Power und der Fahrweise ab.
Schließlich geht es bei dem E-Bike um genau das: Echtes Renn-Feeling im Alltag. Nur der Lenker nimmt uns da ein wenig von dem Gefühl, auf einer echten Renn-Maschine zu setzen. Im Endeffekt können wir etwas Dämpfung durchaus bestätigen, aber ein schmalerer Lenker hätte den Eindruck des sportlichen E-Bikes aus unserer Sicht sicher noch „runder“ gemacht. Prinzipiell gibt der breite Lenker allerdings viel Stabilität und Kontrolle im Alltag, was uns gut gefällt.
So oder so: Mit derzeit 2.290 Euro befindet sich das E-Bike preislich in der unteren Mittelklasse. Zwar ist die Ausstattung des Nokourban auch recht minimalistisch, doch für einen E-Racer mit nur 14,2 Kilogramm kann man sich über den Preis wirklich nicht beschweren. Gerade, wer das Nokourban in seine Altbauwohnung ohne Aufzug tragen möchte, wird recht dankbar sein. Mit dem Code ‚ebikenews‘ kannst du 450 Euro auf die Bestellung sparen. Allerdings funktioniert dieser Code nur, wenn das hochwertige E-Bike nicht ohnehin schon reduziert ist.
Dementsprechend können wir das E-Bike vor allem für diejenigen empfehlen, die Lust auf ordentlich Fahrtwind um die Nase haben. Das Nokourban ist vor allem ein E-Bike für jede Menge Spaß. Zwar lässt sich damit auch der tägliche Weg zur Arbeit oder Uni zurücklegen, doch für ein richtiges Pendlerbike fehlen uns die zusätzlichen Ösen für den Gepäckträger. Es geht um rasante Beschleunigung und hohe Endgeschwindigkeit. Nur die Sache mit dem Lenker muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber auch der lässt sich mit ein wenig Aufwand tauschen.
Hallo,
auch bin von den Noko Urban begeistert.
Doch wie wechselt man den Akku wenn der seinen Geist aufgibt ?
Grüssle
HPS
Hallo Hans-Peter,
wir haben vom Hersteller eine Antwort bekommen. Der Akku kann wohl leicht entfernt werden. Das muss der Kunde aber nicht selbst machen. NOKO arbeitet mit Service-Partnern zusammen, wovon es in Europa 900 geben soll. Im Idealfall ist also in deiner Nähe ein Partner. Ansonsten kann das Bike auch abgeholt werden. Also nicht nur bei Akku-Problemen, sondern auch bei anderen Garantie- und Service-Fällen.
Viele Grüße,
Christian
Hi Nils, ich habe Deinen Test über das Noko Urban gesehen und bin begeistert. Ich will es mir jetzt tatsächlich zulegen. Es gibt ja das Noko Urban und das Noko Forza, die beiden Bikes sind baugleich, bis auf die Gangschaltung. Das Noko Forza ist ein Single Speed mit Riemenantrieb. Ich denke mit den 11 Gängen ist man mit dem Noko Urban deutlich schneller unterwegs. Was würdest Du favorisieren, Single Speed oder die Gangschaltung?
Hi Volkan,
das halten wir für einen guten Plan! ;) Wir würden dir hier die Gangschaltung empfehlen, da bist du nochmal deutlich zackiger unterwegs und kannst die Rennmaschine richtig ausfahren ;) Grundsätzlich hängt das aber auch etwas vom eigenen Geschmack ab. Der Riemen hat durch seine Wartungsarmut und der Sauberkeit natürlich auch wesentliche Vorteile.
Liebe Grüße & viel Spaß damit