Das Air 28 ist ein brandneues City-E-Bike von ADO. Nachdem wir schon das faltbare Modell der Serie zum Test hatten, haben wir uns auch dieses Modell genauer angesehen. Was du vom Air 28 erwarten kannst, erfährst du in diesem Test.
ADO Air 28 ist leicht und kommt mit smarten Features
Beim neuen Air 28 will ADO alles richtig machen. Wo beispielsweise eins der ersten Modelle, das ADO 26 noch nicht ganz ausgereift war, waren wir vom E-Faltrad Air 20 schon ziemlich angetan. Toll daher, dass beim Air 28 die gleiche Antriebstechnik verbaut ist. Im Heck sitzt ein ziemlich kleiner und unauffälliger Motor von Mivice, der über einen Drehmomentsensor angesteuert wird. Außerdem sind hydraulische Scheibenbremsen, eine Federgabel und ein Riemenantrieb verbaut. Der Akku fasst 345 Wh Energie, ist in der Sattelstütze untergebracht und soll unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 100 km Reichweite ermöglichen.
Das Gewicht des schicken E-Bikes beträgt lediglich 21,5 kg und ist damit eher leicht. Gänge hat das Air 28 keine, es ist also ein Singlespeed-E-Bike. Mittig am Lenker ist ein großes Farbdisplay verbaut, das über eine Remote-Einheit am linken Lenkerende bedient wird. Zusätzlich verfügt das Bike über Bluetooth und eine App-Anbindung. In der App kannst du beispielsweise Fahrten aufzeichnen, Funktionen wie das Licht steuern und die wichtigsten Infos wie Gesamtkilometer oder den Zustand des Akkus einsehen.
Außerdem verfügt das Air 28 zusammen mit der App über eine Navigationsfunktion. Die funktioniert zwar und wird über das Display schön dargestellt, ist allerdings an manchen Stellen noch nicht ganz ausgereift, wie du im Test des ADO Air 20 nachlesen kannst. Das betrifft vorwiegend das Rerouting, was hier und da noch etwas hakelig ist.
Besonders gut gefällt mir in diesem Zusammenhang auch die Klingel. Die ist nämlich nicht nur schick, sondern kann auch einen AirTag von Apple aufnehmen, um das E-Bike zu orten. Am Steuerrohr sind ergänzend noch Gewinde angebracht, um beispielsweise einen Frontgepäckträger zu befestigen.
Verarbeitung und Haptik vom ADO Air 28
Das Air 28 ist schnell zusammengebaut und einsatzbereit, denn es kommt vormontiert bei dir an. Lediglich kleinere Handgriffe müssen noch erledigt werden. Qualitativ macht das ADO durchaus einen guten und hochwertigen Eindruck. Am Rahmen sind fast keine Schweißnähte zu erkennen und alle Anbauteile wie Griffe, Sattel, Schutzbleche und Ähnliches sind von guter Qualität. Auch die Kabel sind im Rahmen geführt. Hier ist mir allerdings aufgefallen, dass das am Steuerrohr möglicherweise nicht ganz clever gelöst ist, denn hier könnte es unter Umständen zu Beschädigungen durch eine Kante am Vorbau kommen.
Falls man schon ein E-Bike aus der Air Serie besitzt, hat das Air 28 außerdem noch einen netten Vorteil. Denn der Sattelstützen-Akku ist beispielsweise mit dem Air 20 identisch und somit kompatibel und austausch- oder erweiterbar.
Negativ war lediglich, dass ich nach einer kurzen Probefahrt gemerkt habe, dass die Spanneinrichtung vom Riemen am Hinterrad und beide Bremssättel nicht richtig fest waren. Klar, bei einem Versandrad müssen in jedem Fall alle Schrauben gecheckt werden, dennoch sollte das meiner Ansicht nach so nicht versendet und bei der Vormontage richtig eingestellt werden. Die Qualitätskontrolle bei der späteren Massenproduktion sollte solche Fehler jedoch ausschließen.
Fahreigenschaften und Praxistest
Der neue Tiefeinsteiger von ADO sorgt für ein erwartungsgemäß tolles und sehr natürliches Fahrgefühl. Das liegt vor allem am gut abgestimmten Heckantrieb mit dem dazugehörigen Drehmomentsensor. Durch einige E-Bike Tests wie dem CGO600 Pro von Tenways oder dem Air 20 bin ich zu einem großen Fan des Antriebs geworden. Auch im Test des CGO800s, einem ähnlichen Modell, waren wir angetan. Zum Motor selbst möchte ich daher gar nicht viel mehr sagen. Er ist leise, sehr klein und dennoch kraftvoll und passt aus meiner Sicht perfekt in ein urbanes City-E-Bike.
Bei der Ansteuerung kannst du zwischen drei und fünf Unterstützungsstufen wählen. Welche Variante du bevorzugst, kannst du in der App einstellen. Das Display am Bike ist grundsätzlich flach und modern und bietet dir sogar eine USB-C Ladebuchse, damit du beispielsweise das Smartphone unterwegs laden kannst. Leider spiegelt es ziemlich stark, was es an sehr hellen Tagen schlecht ablesbar macht.
Ein gutes Cityrad braucht selbstverständlich auch einen Gepäckträger. Leider war bei meinem frühen Testmodell noch keiner verbaut, bei der finalen Version ist jedoch auch ein Gepäckträger dabei. Der Akku ist wie erwähnt in der Sattelstütze integriert. Die kannst du direkt am Bike oder auch in deiner Wohnung laden. Dafür musst du nur die gesamte Sattelstütze nach oben aus dem E-Bike herausziehen. Damit das nicht einfach jeder machen kann, kommt das ADO Air 28 mit einem Schloss, welches das verhindert. Für dunkle Tage gehört auch eine Lichtanlage zur Ausstattung. Doch bedauerlicherweise hängt hier nur die Frontleuchte am Akku, das Rücklicht wird mit Batterien versorgt.
Ein kleines Problem bei vielen Singlespeed-E-Bikes ist die optimale Übersetzung. Für mich persönlich ist sie am Air 28 leider nicht ganz perfekt. Denn mit einer halbwegs gemütlichen Trittfrequenz erreiche ich höchstens 21 km/h. Mit einem E-Bike bin ich jedoch gern am Limit von 25 km/h unterwegs. Mit dem Air 28 muss ich bei dieser Geschwindigkeit schon relativ schnell treten, was mich leicht stört. Hierbei handelt es sich allerdings um eine rein subjektive Wahrnehmung, die bei jedem Fahrer mit unterschiedlichen Ansprüchen anders sein kann.
Die Sitzposition finde ich mit 1,80 m Körpergröße ziemlich angenehm. Das Air 28 bietet durch den verstellbaren Vorbau und die große Sattelstütze auch verschieden großen Fahrern Einstellmöglichkeiten, weshalb es nur in einer Einheitsgröße erhältlich ist. Ab 1,90 m wird es auf dem Air 28 allerdings wahrscheinlich allmählich eng. Kleinere Personen sollten gut Platz finden.
Fazit zum ADO Air 28 Test
Das ADO Air 28 ist leicht, agil und bietet ein sehr harmonisches Fahrgefühl. Der Antrieb drängt sich nicht auf, sondern hilft progressiv in Abhängigkeit zu deiner eigenen Kraft. Dank dem Riemenantrieb, bleiben Hosen sowohl auf dem Weg ins Büro, als auch auf Ausflügen sauber. Auch als Trekkingrad kann ich mir das Air 28 gut vorstellen, denn es ist auch für längere Strecken komfortabel ausgestattet. Zum Start ist das Air 28 über die ADO-Webseite schon ab 1.549 € zu haben. Für den eher niedrigen Preis bietet das Air 28 daher viele Vorteile und ist für die Stadt sowie für Überlandfahrten gut geeignet.
Wie kann man auf die Idee kommen das Rücklicht von einem E-Bike mit Akku mit Batterien zu betreiben???