Eine neuartige Batterie macht Hoffnung: Sie speichert nicht nur Energie, sondern kann auch aktiv Kohlendioxid aus der Luft filtern. Die Technologie könnte eines Tages einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten, heißt es.
Universität Surrey: Durchbruch bei Lithium-CO₂-Akkus
Wissenschaftler der britischen Universität Surrey haben einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlicherer Akkus gemacht. Es geht um Lithium-Kohlendioxid-Batterien (Li-CO₂-Akkus), die aus der Umgebung Kohlendioxid aufnehmen können. Die Idee klingt fast zu gut, um wahr zu sein: eine Batterie, die beim Laden CO₂ bindet und beim Entladen Energie abgibt – und das ohne den Einsatz teurer Edelmetalle.
Bisherige Versuche mit dieser Technik hatten mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Akkus waren nicht sehr haltbar, ließen sich schlecht wiederaufladen und benötigten teure Materialien. Das Team in Surrey hat nun jedoch einen preiswerten Stoff als Katalysator eingesetzt, der diese Nachteile allesamt ausgleichen soll.
Die verbesserten Akkus haben in ersten Tests bereits gezeigt, dass sie deutlich mehr Energie speichern können als bisherige Modelle. Außerdem benötigen sie laut den beteiligten Wissenschaftlern spürbar weniger Zeit zum Aufladen. Zudem halten sie in aktueller Form immerhin schon über 100 Ladezyklen durch. Das gilt als wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu einer möglichen späteren Alltagstauglichkeit.
Der Protoyp des Lithium-CO₂-Akkus im Einmachglas:
Ein weiteres großes Problem bisheriger Li-CO₂-Akkus bestand darin, dass sie viel Energie benötigten, um überhaupt in Gang zu kommen – vergleichbar mit dem Anfahren an einem steilen Berg. Das neue Material hilft aber anscheinend dabei, diesen Energieberg deutlich zu verkleinern. Dadurch geht beim Laden und Entladen viel weniger Energie verloren, was die Akkus erheblich effizienter macht.
Die Forscher sehen die Einsatzmöglichkeiten der besonderen Akkus nicht nur in E-Autos oder Industrieanlagen, um dort Emissionen zu verringern, sondern theoretisch sogar auf dem Mars, dessen Atmosphäre reich an CO₂ ist. Die Technologie könnte also am Ende nicht nur auf der Erde dazu beitragen, die Treibhausgase zu reduzieren.
Lithium-CO₂-Akkus: Prototyp mit Zukunft
Ob und wann aus dem Versuchsmodell ein marktreifes Produkt wird, ist noch offen. Klar ist aber: Die Technik hat zumindest das Potenzial, Batterien nicht nur leistungsfähiger, sondern auch nachhaltiger zu machen. Für Verbraucher könnte das in Zukunft im besten Fall grünere E-Autos, effizientere Speicher für Solaranlagen oder ganz neue Geräte bedeuten, die nebenbei auch noch beim CO₂-Abbau helfen.