Gestern hatten wir auf ein Youtube-Video verwiesen, das ein Audi-Ebike zeigt. Unklar war, ob es sich tatsächlich um ein Elektrofahrrad des Autoherstellers handelt und in welchem Kontext es der Trickkünstler Julien Dupont ausprobieren konnte. Jetzt ist es raus: Audi zeigt die E-Bike-Studie im Rahmen des GTI-Tuningtreffen, das vom 16. bis 19. Mai am Wörthersee stattfinden wird. Der Ort des Geschehens ist gleichzeitig der Name des Elektrofahrzeugs: „Wörthersee“. Es ist eine Mischung aus Pedelec, E-Bike und Elektomotorad mit Stuntelektronik. So hat es einen Pedelec-Modus, einen für Wheelies und lässt sich per Smartphone steuern.
Das fast ausschließlich aus Karbon hergestellte E-Bike mit 26-Zoll-Rädern ist auf Power getrimmt. Der Elektromotor entwickelt 2 kW/3 PS und kann mit verschiedenen Fahrprogrammen betrieben werden. Dazu zählt der sogenannte «Pure»-Modus, bei dem der Fahrer selbst tritt ohne Elektrohilfe. Sicherlich recht anstrengend bei einem Gewicht von 21 Kilogramm. Im Gegensatz dazu unterstützt der Motor im Pedelec-Betrieb. In diesem Fall ist laut Audi eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h zu schaffen. Die Reichweite des E-Bikes liegt bei 50 bis 70 Kilometern, je nach Fahrweise. Ein weiterer Modus nennt sich «eGrip». Dann fährt das Elektrorad rein elektrisch quasi im Motorradprogramm bis 50 km/h schnell. Reguliert wird mit einem Gasdrehgriff.
Trainingsmodus und Trickelektronik auf Segway-Basis
Interessant ist ein weiteres Programm, dass Fahrer mit konstanter Leistung in die Pedale treten lässt. Der Elektromotor unterstützt den Fahrer, sobald seine Leistung abnimmt – zum Beispiel an einem Berg oder bei Gegenwind. Ähnlich funktioniert die NuVinci-Harmony-Nabenschaltung, bei der allerdings nur eine konstante Trittfrequenz eingestellt werden kann und die Schaltung ermittelt, welche Übersetzung die passende ist.
Der wohl spannendste Modus für die Teilnehmer des GTI-Tuningtreffens ist der für Wheelies. Per Smartphone oder direkt am Audi-Elektrofahrrad „Wörthersee“ lassen sich wiederum verschiedenen Programm auswählen, die offensichtlich Technologie ähnlich dem Segway nutzen. Beim «Power Wheelie» lässt sich der Winkel für den Wheelie einstellen und beim «Balanced Wheelie» hält die intelligente Elektronik den Fahrer wie bei einem Segway im Gleichgewicht. Mehr noch, durch Gewichtsverlagerung des Fahrers nach vorne oder hinten beschleunigt das E-Bike oder bremst ab.
Übrigens ist das Smartphone noch für andere Einstellungen und Features nutzbar: So lässt sich die Höhe des Sitzes vom Lenker aus stufenlos einstellen. Dabei steht das Smartphone mit der Bordtechnik mittels W-LAN in Verbindung Auf diese Weise können auch Stuntsequenzen aufgezeichnet und in das Internet geladen werden. Erfolgreiche Tricks prämiert eine Software mit Punkten, die für die Community sichtbar sind. So kann sich eine Art Wettbewerb unter Fahrers des Audi-E-Bikes entwickeln.
Ob das E-Bike in Serie geht, ließ der Hersteller offen.