Pünktlich zur Eurobike präsentiert Bafang seine neue Produktpalette für das kommende Modeljahr 2018. Dabei zeigt der Hersteller sowohl technische wie auch optische Finessen.
Der chinesische Hersteller Bafang ist im Bereich von Pedelecs & Co längst kein Unbekannter mehr. Während die Firma lange Zeit sinnbildlich für E-Bikes vom Discounter stand, hat sich das Bild spätestens seit dem Sommer 2016 geändert. Mit Einführung des Max-Drive-Mittelmotors bewies Bafang, dass ein qualitativ hochwertiger Motor auch deutlich günstiger sein kann als die der Marktführer. Nun gibt es – rechtzeitig zur Eurobike 2017 – Neuigkeiten aus China.
Neue Mittelmotoren – drei auf einen Schlag
Gleich drei neue Mittelmotoren gibt es in der kommenden Saison von Bafang. Jeweils zwei Motoren sind für den Bereich bis 25Km/H (M500 und M600) und eine Variante ist für Geschwindigkeiten bis 45Km/H (ebenfalls M600) vorgesehen. Faktisch gibt es also nur die beiden Modelle M500 und M600.
Im einzelnen leisten die Motoren jeweils 250 (M500), sowie 350 und 500 Watt (M600). Das Drehmoment liegt bei den Modellen zwischen 95 und 120 Nm. Das Gesamtgewicht der Beiden liegt bei 3 beziehungsweise 3,4 Kilogramm. Damit gehören sie zu den leichtesten Motoren am Markt, so der Hersteller.
Der M500 und M600 soll dabei besonders für den Bereich der E-MTBs geschaffen sein. Eine Kettenstreben-Kompatibilität von weniger als 450 mm, sowie der Q-Faktor von 177mm unterstreicht dies. Zusätzlich können Ein- oder Zweifach-Kettenblätter verwendet werden, um eine Vielzahl von Schaltungsoptionen zu ermöglichen.
Neuer Heckmotor – Leistungsstark und einfach.
Im deutlichen Gegensatz zum Großteil der Restbranche verzichtet Bafang nicht auf weitere Motoren. Mit dem H800 bringt man einen Hecknabenmotor heraus der sowohl für E-MTB-Enthusiasten, wie auch Umbau-Fans gleichermaßen konzipiert ist.
Zur Verfügung stehen hier jeweils zwei Varianten mit wahlweise 350 oder 500W Leistung, und einem maximalen Drehmoment von 55Nm. Kompatibel ist der Motor mit 7er und 10er Kassetten, sowie mit Laufrädern in den Größen 27,5 und 29.
Besonders an dem Motor ist allerdings die Größe. Mit einem Durchmesser von 180mm ist er hinter den gängigen Scheibenbremsen quasi unsichtbar, so Bafang.
Interessante Details sind aber nicht nur am Motor selbst zu finden. Mit dem sogenannten GrooveDO (grooved drop out) hat Bafang für den H800 ein eigenes Ausfallende entwickelt um den Motor gegen Verdrehung abzusichern. Außerdem verfügen die Kabel des H800 über „SmartPlugs“. Diese Steckverbindungen sollen in der Praxis für ein besonders einfaches Handling bei Reparatur und Wartung sorgen.
Bafang 2018 – Volle Integration vorraus!
Kompatibel sind die neuen Motoren selbstverständlich mit den Akkus der ebenfalls vorgestellten F-Serie. Die vollintegrierten Varianten leisten jeweils 370 und 600 Wattstunden. Für Langstrecken-Fahrer wird es außerdem eine semi-integrierte Version mit insgesamt 1000 Wattstunden geben.
Im Innenleben bestehen die Akkus aus 18650-Zellen von Panasonic oder Samsung. Laut Bafang sollen diese in naher Zukunft auf den 21700-Standart umgestellt werden. Weitere Eigenschaften sind CanBus und UART als Kommunikationsprotokolle, sowie die Lademöglichkeit mit 2A oder 3A.
Fokus auf das Wesentliche
Der aktuelle Trend bei E-Bike-Displays geht nicht erst seit dem Purion von Bosch zu einfachen und reduzierten Varianten. Auch an Bafang ist das nicht spurlos vorbeigegangen.
Die neue Display-Einheit wird dabei hinter dem Lenker oder optional direkt am Vorbau angebracht. Die Steuerung erfolgt dabei durch eine kleine Bedieneinheit direkt neben dem Griff. Laut Hersteller soll diese sogar mit Winterhandschuhen bedienbar sein. Fünf Unterstützungsstufen, ein USB-Ausgang sowie ein integrierter BLE-Chip für die Verbindung mit Smartphone, -Watch oder Pulsmesser vervollständigen das Ganze.
Fazit
Bafang startet mit seinen Neuvorstellungen ein Produktfeuerwerk. Damit beweist der Hersteller mit Smartwatch-Anbindung u.ä. nicht nur Zeitgeist, sondern auch die kurze Schlagdistanz zu Bosch & Co. Wie auch der europäische Marktführer bietet das Unternehmen aus dem Reich der Mitte nun ein eigenes Komplettsystem aus Motor, Akku und Display an. Bafang-üblich ist dieses aber weiterhin optional und keine Pflicht. Mit dem vorgestellten H800 Heckmotor beweist Bafang außerdem, wie vielfältig die eigene Produktpalette bleibt und dass der wichtige Umbau-Sektor nicht vernachlässigt wird. Dass viele Produkte eine Art „Best-of“-Eindruck der Konkurrenz erwecken, ist gar nicht schlimm. Der gemeine E-Biker freut sich über steigende Qualität und sinkende Preise.
Ob die vorgestellten Produkte allerdings auch in der Praxis überzeugen können, wird unser Standbesuch auf der Eurobike klären.