E-Bikes aus dem Fernost-Direktvertrieb sind schlecht verarbeitet, haben sowieso keine Zulassung und einen viel zu starken Motor. Falsch gedacht! Das Himo Z20 Max zeigt für unter 1.000 Euro, dass es auch anders geht. Wir haben es getestet.
Lieferung & Aufbau
Wer aktuell ein E-Bike sucht, muss meistens etwas Geduld aufbringen. Nicht so beim Himo Z20 Max über den Geekmaxi Shop. Der Versand wird innerhalb von 24 Stunden nach Bestellung in die Wege geleitet und das kleine E-Bike hat uns innerhalb weniger Tage aus einem EU Lagerhaus erreicht. Das klappt tatsächlich so gut, dass es sich fast anfühlt, als würde man eine vorrätige Powerbank bei Amazon bestellen.
Da das Himo Z20 Max schön handlich zusammengefaltet werden kann, kommt es komplett vormontiert. Der restliche Aufbau mit ein paar kleinen Handgriffen und dem kontrollieren des Reifendrucks ist in ein paar Minuten erledigt. Auch im Akku war in meinem Fall etwas Energie, sodass es theoretisch direkt auf die Straße gehen kann. Ich musste allerdings noch ein paar Regenschauer und das Ende der Quarantäne abwarten.
Qualität beim 969 Euro E-Faltrad
Wie viel Wertigkeit kann man bei einem günstigen Klapprad mit Elektromotor erwarten? Sogar relativ viel, ist die einfache Antwort. Der Rahmen ist sauber und gründlich verarbeitet und der Akku gut integriert. Besonders hervorzuheben sind die sehr stabilen Faltscharniere am Rahmen und am Lenker. Auch die Sattelstange mit dem dazugehörigen Schnellverschluss macht einen guten Eindruck.
Die restlichen Komponenten wie Reifen, Laufräder, Bremsen und Schaltung sind zwar aus dem günstigeren Regal, wirken aber nicht billig. So entsteht ein durchaus brauchbares Gesamtkonzept für ambitionierte E-Faltrad Einsteiger.
Fahrverhalten und Motorisierung
Wie eingangs erwähnt, ist das Himo Z20 Max eines der wenigen E-Bikes aus China, das über ein zulässiges CE Zeichen und eine Angabe zu den DIN Normen, zu denen es geprüft wurde, verfügt. Der clever im Rahmen verbaute Akku hat eine Kapazität von 360 Wh sollte unter realistischen Bedingungen eine Reichweite von bis zu 50 km durchaus erreichen können. Für kleine Pendelstrecken oder die letzte Meile reicht es in jedem Fall für mehrere Tage ohne Zwischenladung.
Der Motor selbst hat 250 W und überrascht im Test sehr positiv. Zwar lässt der Einsatz am Anfang etwas auf sich warten, danach unterstützt der Heckantrieb jedoch sehr geschmeidig und unaufgeregt. Bei dem kleinen Elektro-Faltrad fügt er sich jedenfalls gut ein, beziehungsweise ordnet sich unter.
Drei Unterstützungsstufen stehen zur Auswahl. China-typisch steht jedoch nur in der dritten Stufe „High“ die volle Unterstützung bis zur Endgeschwindigkeit von 25 km/h bereit. Das Display gefällt uns in diesem Zusammenhang übrigens gut. Es ist clean, puristisch und ohne komplizierten Schnickschnack mit den wichtigsten Funktionen ausgestattet.
Faltmechanismus
Eins der wichtigsten Komponenten an einem Kompakt-E-Bike ist die Kompetenz der Faltelemente. Ich schreibe in diesem Absatz bewusst vom Kompaktbike, da die Lenkstange nicht verstellbar ist. Das bedeutet, sie ist nicht an verschiedene Körpergrößen oder Vorlieben anpassbar. Das ist einerseits gut, da das ganze System dadurch stabiler ist, andererseits hat es auch Nachteile. Für mich ist es ein Vorteil, denn ich komme mit der Höhe gut klar uns sitze sportlich auf dem schicken Flitzer.
Die beiden Scharniere sind ausreichend sicher und stabil konzipiert. Auch lässt sich das E-Faltrad ziemlich einfach und schnell zusammenfalten. Hier fehlt mir allerdings im zusammengeklappten Zustand das Feature, es stabil abstellen zu können. Die Sattelstütze leistet hier alleine keine gute Arbeit. Am Bahnsteig muss es daher ohne speziellen Kniff, den ich noch nicht kenne, höchstwahrscheinlich festgehalten werden.
Ausstattung des Himo Z20 Max
Durchaus erfreulich ist jedoch die restliche Ausstattung des in grau und weiß erhältlichen E-Faltrads. Die Schaltung samt Kassette kommt aus dem günstigen Bereich von Shimano, vorne und hinten sind mechanische Scheibenbremsen verbaut. Diese musste ich allerdings bei mir nach dem Transport leicht nachstellen, da sie etwas schleiften. Auch eine Lichtanlage ist verbaut. Stabile Schutzbleche liegen sogar ebenfalls im Paket dabei, ich habe sie nur leider zu spät entdeckt, sodass sie auf der Bilderstrecke nicht auftauchen. Leider hängt das Rücklicht auch bei diesem Modell nicht mit am Akku und ist batteriebetrieben.
Das Rücklicht ist leider nur batteriebetrieben.
Für wen ist das E-Faltrad geeignet?
Der Anwendungsbereich von dem gut verarbeiteten Himo Z20 Max ist sicher breit gefächert. Ich sehe es vor allem für flinke und schnelle Besorgungs- oder Überbrückungsfahrten in der Stadt. Es hat fast was von einem kleinen Commuter E-Bike, ist sehr wendig und macht viel Spaß. Durch die Farbe, das Design und der Ausstattung, wirkt das Himo sehr modern und gibt vor jedem Büroeingang eine gute Figur ab. Für die Wohnmobilgarage ist der coole Flitzer beinahe zu schade. Hierfür wäre das noch günstigere NAKXUS mit seinem Gepäckträger eventuell, auch für kleine Urlaubsausflüge, sogar besser geeignet.
Für den im Vergleich niedrigen Preis ist das Himo Z20 Max auf jeden Fall für viele Anwendungen geeignet. Wer einen schicken und cleanen Weg für innerstädtische Wege sucht, ist hier jedenfalls genau richtig. Auch wegen der offiziellen Zulassung für den Straßenverkehr. Mit unserem Rabattcode ‚PTuSXfwy‘ kannst du beim UVP sogar noch ein paar Euro sparen und bekommst das Himo Z20 Max für nur 969 Euro.
Hi,
habe das Himo Z20 max heute geliefert bekommen. (Aktuell gibt es Rad bei. Amazon für 1019€ inkl. Versand.)
Von der gesamten Erscheinung war ich erstmal positiv überrascht. Alles recht ordentlich verarbeitet. Ich möchte mich hier daher auf die kleinen Mängel beschränken:
1. Die Bremsen muss man definitiv einstellen. Hinten kommt man nur mit einem Spezialwerkzeug an die Einstellschraube. Habe es mir aus einem Stück Inbusschlüssel und einem Blechstreifen selbst geschweißt 😄. Aber auch die Bremsszüge muss man nachjustieren, die Griffe kann man sonst bis zum Lenker ziehen. Die Beläge schleifen anfangs beim Bremsen, das lässt nach 10-20 Vollbremsungen aber nach.
2. Die Schaltung muss man komplett neu justieren. Wie das geht, dazu gibt es 1000 Anleitungen. Hat 1 h gedauert, aber es lohnt sich. Danach läuft das wie ein Uhrwerk.
3. Der Akku klappert im Rahmen beim Überfahren von Bodenwellen. Er hat ca. 1 mm Spiel. Mit etwas dünnem selbstklebenden Filz und Teflonspray ist damit Schluss. Der Filz muss aber sehr dünn sein, sonst klemmt der Akku.
4. Die Klingel habe nach links gesetzt und den Bordcomputer dazu in die Mitte gerückt.
5. Sattelstütze unbedingt fetten.
6. Hinten rechts kommen aus dem Rahmen das Kabel für den Antrieb und der Schaltung. An der Stelle ist der Rahmen recht scharfkantig. Habe mit etwas Klebeband diese Stelle entschärft.
7. Alle beweglichen Teile fetten oder mit PTFE behandeln.
8. Schrauben kontrollieren. Die vom Bremssattel hinten waren so lala fest.
Ansonsten: schönes Fahrrad. Der Motor haut bei „High“ gut rein.