Es hat das nächste E-Bike-Unternehmen getroffen. Auch die Advanced Bikes GmbH aus Deutschland ist insolvent. Der Hersteller hat ein Insolvenzantragsverfahren eingeleitet und steht damit vor einer ungewissen Zukunft.
Traditionsunternehmen aus Deutschland ist pleite
2011 war Advanced nach eigenen Angaben der erste reine E-Bike-Hersteller in Deutschland. Wie lange es noch E-Bikes aus Offenbach am Main geben wird, steht derzeit aber in den Sternen. Die Advanced Bikes GmbH ist pleite und musste am 25. November 2024 einen Insolvenzantrag stellen. Daraufhin hat das Amtsgericht Offenbach am Main (HRB 56660) am gestrigen Mittwoch die vorläufige Verwaltung des Vermögens des Unternehmens angeordnet.
Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Martin Kaltwasser von der Kanzlei Lieser Rechtsanwälte bestellt. Er soll in den nächsten Wochen einen Plan für die Restrukturierung erstellen. Der Geschäftsbetrieb der Advanced Bikes GmbH läuft währenddessen weiter, wobei die beiden Geschäftsführer Helge von Fugler und Wolfgang Momberger wichtige Entscheidungen nur noch in Rücksprache mit dem Insolvenzverwalter treffen können. Die beiden Tochtergesellschaften Advanced Bikes Switzerland und Advanced Bikes Belgium sind nicht betroffen.
Hoffnung auf Weiterbestehen
Auch bei der Advanced Bikes GmbH besteht die Hoffnung auf die „reinigende Wirkung“ eines Insolvenzverfahrens und den Fortbestand des Unternehmens. Schließlich konnte man 13 Jahre erfolgreich am Markt bestehen. Die derzeitige Krise hat aber auch vor Advanced keinen Halt gemacht. Die Lager sind voll, während die Nachfrage nach dem Boom während der Corona-Pandemie stark zurückgegangen ist.
Mit seinen Problemen befindet sich Advanced Bikes in „guter Gesellschaft“. Nach erfolgreichen Jahren mehrten sich zuletzt die Insolvenzen einstiger Sterne am E-Bike-Himmel. Der bekannteste Hersteller ist wohl VanMoof, bekanntermaßen mittlerweile gerettet. Aber auch viele andere wie die Hersteller Llobe, eRockit, Simplon oder Revonte sowie bekannte Händler wie fahrrad.de mussten bereits den schweren Schritt des Insolvenzverfahrens gehen.
Schön Anfang des Jahres noch das Stammkapital um 1,4 Millionen reduziert und jetzt ab in die Insolvenz – solche Gründer muss man doch lieben.