Ein E-Bike, das Käufer vorfinanzieren sollen, damit es produziert wird. Das ist das „Faraday Porteur“. Über die US-amerikanische Crowdfunding-Plattform Kickstarter sammelt das Unternehmen Faraday Bikes momentan Geld bei Interessenten für ihr ungewöhnliches Lastenrad mit Elektroantrieb ein. Wenn 100.000 Dollar bis zum 11. August 2012 zusammenkommen, wird es in drei Größen gebaut. Momentan sind bereits mehr als 47.000 Dollar finanziert. Das „Faraday Porteur“ soll in der Standardausstattung 3.500 Dollar kosten. Möglicherweise soll es auch eine iPhone-App geben.
Das E-Bike hat bereits einen Designpreis gewonnen und nun soll das City-Fahrrad für leichte Transporte gebaut werden. Falls die benötigte Summe zusammenkommt, erwartet Fahrer einiges. Ungewöhnlich ist das Design des weißen E-Velos. Es hat ein oberes Doppelrohr, ähnlich wie es bei indischen Rädern der Fall ist. In ihnen sind die Lithium-Ionen-Akkus untergebracht. Das Unternehmen beschreibt das als Vorteil, da sie versteckt sind. Allerdings ist zu bezweifeln, ob dieser Ansatz bei allen potenziellen Käufern gut ankommt. Schließlich können sie nicht entnommen werden und so muss das E-Bike immer zur Steckdose gelangen. Immerhin ist das Cargobike mit unter 18 kg recht leicht.
Antrieb und Technik: „Boost Modus“ und E-Ink Display
Einen Ein- und Ausschalter hat das Rad hinten am Ende eines Doppelrohrs. Es macht die gesamte Elektronik startklar. Über einen Daumenschalter am Lenker aktiviert der Fahrer den Elektromotor. Es gib nur die Zustände „An“ und „Aus“. Sensoren messen die Tretgeschwindigkeit des Fahrers und schalten den Motor dazu. Für Extraschub sorgt ein Trick: Den Motorknopf gedrückt halten und der „Boost Modus“ aktiviert sich. Damit sind auch steile Berge zu erklimmen.
Ein Display mit E-Ink-Technologie wie es auch bei E-Books, etwa dem Kindle, zum Einsatz kommt, zeigt den Ladestand der Batterien an. Sie lassen sich per Ladegerät, das in die Buchse des zweiten Rahmenrohrs gesteckt wird, in nur 45 Minuten aufladen. Der Motor befindet sich im Vorderrad und hat eine Leistung von 250 Watt. Mit Motorunterstützung hat das Faraday eine Reichweite von bis zu 24 Kilometern. Für die Beleuchtung sorgen LEDs, die in den Rahmen eingebaut sind. Sie schalten sich bei Dunkelheit automatisch ein.
Material und Ausstattung: US-Stahlrahmen, Front-Gepäckträger und Alfine 8-Gang-Getriebenabe
Beim Rahmen setzt das US-amerikanische Unternehmen auf einheimische Produktion. Sie werden in den USA produziert und zusammengeschweißt. Verschweißt ist auch der Front-Gepäckträger. Er ist direkt mit dem Rahmen verbunden und stört dadurch nicht beim Lenken. Er nimmt verschiedene Accessoires auf. Mitgeliefert wird eine Transportplattform beispielsweise für Einkäufe, die sich abnehmen lässt. Weitere austauschbare Plattformen sollen folgen. Etwa eine Transportbox für Tiere oder auch geschlossene Taschen.
Während vorne der Elektromotor für Schub sorgt, sitzt im Hinterrad eine Alfine 8-Gang-Getriebenabe. Sie sollte in der Stadt für ausreichend Übersetzung sorgen. Für Bremsmanöver sind Scheibenbremsen von Avid verbaut.
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Sonderausstattung und iPhone: Wunschfarbe, Holzschutzbleche und App
Für 3.500 Euro soll das E-Bike in der Standardausstattung zu seinen Käufern finden. Sammler können sich auf eine besondere Version freuen. Ein handgefertigter Rahmen in selbst wählbarer Farbe, Schutzbleche aus lackiertem Eschenholz und ein Brooks Swallow Ti-Sattel runden das Super-E-Bike für 10.000 Euro ab.
Sollte die Community auf Kickstarter mehr als 300.000 Dollar vorfinanzieren, verspricht der Hersteller weitere Features. So soll das Faraday Porteur in diesem Fall Bluetooth spendiert bekommen. Mit einer App für das iPhone lässt es sich dann programmieren und steuern. Dazu zählt zum Beispiel das Verändern des Blinkmusters der LEDs.
Vorerst soll das E-Bike nur in den USA vertrieben werden. Ein Versand etwa nach Deutschland schließt der Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus. Schwierig dürfte jedoch die Zulassung in Europa werden. Es ist bisher nicht bei 25 km/h gedrosselt.