Wer ein E-Bike besitzt, freut sich zunächst mal über den Extra-Schwung. Mit dem Elektrofahrrad lässt sich aber auch Geld verdienen. Hier sind unsere Tipps und Ideen.
1 – Das E-Bike gegen Gebühr verleihen
Kaum jemand nutzt sein Elektrorad wirklich jeden Tag. Aber in den Pausenzeiten muss das gute Stück dennoch nicht ungebraucht herum stehen. Dank neuer Plattformen im Internet kann man sein e-Bike an Fremde ausleihen, die es gerade dringender brauchen.
Als das AirBnB für Fahrräder und e-Bikes stellt sich zum Beispiel Listnride vor. Über deren kann man das eigene Rad an andere Mitglieder vermieten. Dabei kann man selber bestimmen, wie lang der Verleihzeitraum ist, oder wie hoch die Gebühr für die Nutzung pro Stunde sein soll. Interessenten können auf der Website nach sehen, welche Räder an ihrem Standort auszuleihen sind und dann Kontakt mit den Eignern aufnehmen.
2 – Lieferant oder Messenger werden
In den großen Städten sind sie schon überall zu sehen: Fahrradkuriere, die Pizza oder Gourmetmenü vom Lieblingsrestaurant schnell und unkompliziert vor die Haustür liefern. Bestelldienste wie Foodora, Lieferando oder Deliveroo machen sich das flotte Durchkommen von Rädern im dichten Stadtverkehr sowie die Fortschritte in der digitalen Datenübertragung zu nutze.
Warum sich dieser Job für viele anbietet, ist die unkomplizierte Anmeldung. Es braucht nicht mehr als ein Smartphone und ein Fahrrad. In den meisten Fällen gibt es keine festen Schichten, sondern die einzelnen Lieferanten melden sich immer dann, wenn sie Zeit für einen Einsatz haben. So können sie selber bestimmen, wie viel und zu welchen Tages- oder Nachtzeiten sie arbeiten möchten.
Schon länger unterwegs sind professionelle Bike Messenger, die sich auf die Zustellung von sensiblen Paketen oder Schriftstücken zwischen Büros spezialisiert haben. Diese Kuriere kennen jeder Abkürzung und sind meist bei Agenturen als freie Mitarbeiter angestellt.
3 – Sich als E-Bike Tourguide versuchen
Im Programm der Reiseveranstalter mit Radtouren im Angebot steht immer die gute Betreuung der Reisenden im Mittelpunkt. Dafür sind Menschen nötig, die die gewählten Strecken gut kennen. Wer oft in der eigenen Gegend unterwegs ist, oder eine Lieblingsregion hat, die schon öfter bereist wurde, kann sich für eine e-Bike Reiseleitung bewerben. Dazu ist natürlich ein gewisses Grundwissen zu den Sehenswürdigkeiten, den Streckenverläufen und auch zu der Technik der Elektrofahrräder von Vorteil. E-Bike Touren gibt es in kleiner Form, wo sie bestimmte Highlights einer Stadt erfahren. Aber auch lange Fahrten, wie bei den e-Bike Gruppenreisen von Belvelo sind heute keine Seltenheit mehr.
4 – E-Bike im Fahrdienst für Senioren
Gerade in kleineren Städten bietet sich diese neue Form des Transportes an – insbesondere für Menschen, denen manche Strecken zu weit sind, um sie zu Fuss zu bewältigen. In Essen übernehmen Langzeitarbeitslose einen Fahrdienst für Senioren an. Dieser wird von der Stadt finanziell unterstützt. Fahrer wie Gäste freuen sich, dass sie dadurch wieder aktiver sind.
In Fürstenfeldbruck hat die Stadträtin Alexa Zierl ihr Hobby Radfahren zum Beruf gemacht. Mit ihrem Elektro-Cargobike hat sie als Ein-Frau-Unternehmen einen Service für ältere Menschen eingerichtet. Wenn mal eine Fahrt in die Innenstadt anfällt, holt sie ihre Gäste vor der Haustür ab und bringt sie gegen kleine Gebühr zum Ort der Wahl – und auch wieder zurück. Durch die langsamere Fahrt genießen die Mitfahrenden gleichzeitig die Aussicht und ein bisschen frische Luft. Sieht man eine alte Bekanntschaft am Wegesrand, kann gegrüßt und auch mal kurz angehalten werden, ohne dass das Taxometer weiter rauscht. Zu beachten ist natürlich, dass für den Transport eine Genehmigung für die Personenbeförderung einzuholen ist. Diese erstellt die zuständige Straßenverkehrsbehörde.
5 – E-Bike Schulungen
Anderen das E-Bike Fahren näher zu bringen ist eine schöne Sache. Und der allgemeinen Sicherheit dient sie auch. Oft werden Schulungen von Einrichtungen wie der Polizei oder Verkehrsclubs wie ADAC oder ADFC angeboten. In diesem Fall ist meist eine vorherige Anstellung nötig, innerhalb derer man dann eine Lehrtätigkeit übernehmen kann. Um allerdings unabhängig Geld damit zu verdienen, kann man auch privat oder über einen freien Träger gebührenpflichtige Kurse oder Schulungen anbieten. Ein besonderes Projekt, in dem Ehrenamtliche den Unterricht gestalten und das sich vornehmlich aus Spenden finanziert, ist Bikeygees e.V. in Berlin. Hier erlernen geflüchtete Frauen das Fahrradfahren, um so einen Pedaltritt in Richtung Unabhängigkeit machen zu können.