Das ultimative Cargo-Bike oder wie man beim e-biken eine Top Figur macht. Auf eleganten Pedelecs aus den USA.
Faraday sitzt in San Francisco, einer Stadt, die mit ihren ultra steilen Hügeln wie gemacht für das E-Bike ist. Hatte das leichte E-Lastenrad Porteur bei seiner Einführung bereits starken Rückenwind, ist die Idee jetzt greifbar. 2016 ist ein neues Modell mit tiefem Einstieg zum Line-Up hinzugekommen. Zudem erfuhr eBike-News, das auch ein extra Akku-Pack, sowie eine App anstehen.
Faraday, ein Konzept E-Bike
Der Name ist wohl gewählt. Er geht zurück auf den britischen Gelehrten Michael Faraday, der sich u.a. mit der elektromagnetischen Rotation befasste, auf der der Elektromotor heute beruht. Faraday war es auch der die Induktion entdeckte, mit der Transformatoren sowie Generatoren funktionieren.
Die Firma, die sich seinen Namen leiht, sitzt in San Francisco und somit in bequemer Nähe zum Silicon Valley. Wie bei Apple tragen die E-Bikes den Slogan “Designed in”. Gebaut werden sie aber bei einem Familienunternehmen in Taiwan.
Die Pedelecs sind inspiriert von ihrer kalifornischen Heimatstadt. Pastell ist ein Grundton und das erste Faraday Pedelec, das Porteur, erregte bereits vor der Produktion die Massen.
Das ursprüngliche Konzept geht auf die Ideenschmiede Ideo zurück. Nach dem Sieg eines Design-Wettbewerbs, der das “ultimative, moderne Nutzfahrzeug” suchte, entschied sich Faraday Mitte 2012 zum Crowdfunding (wir berichteten). Innerhalb einer Woche hatte das Start-Up das Ziel von 100.00 Dollar erreicht. Am Ende der Kickstarter Kampagne gingen sie mit über 175.000 Dollar in die heiße Phase.
Elektro- und Lastenrad, dem man es nicht anmerkt
Das Ergebnis ist ein dezentes Elektro-Lastenrad, welches weder besonders nach Cargo und noch weniger nach Elektrorad aussieht. Die optionale, hölzerne Ladefläche des Porteur E-Bikes lässt sich gleich ganz entfernen. Nachhaltigkeit ist den Designern des Porteur wichtig. Die Top-Ausstattung trägt Schutzbleche aus Bambus und ist aus Carbon. Das Fahrgefühl ist relativ leicht, rangiert das Gewicht der Faraday E-Bikes doch um die 17 Kilo.
Die 306 Wh Batterie von Panasonic ist im Rahmen versteckt, ohne diesen zu verbreitern. Ihre Existenz deutet beim Porteur lediglich das schlanke Doppelrohr an. Trotz Integration kann der E-Bike-Akku ausgetauscht werden, geladen wird aber am Elektrorad.
Vortrieb liefert ein bewährter 250 Watt Elektromotor von Bafang (8Fun). Während diese Technik in Zeiten des Mittelmotors simpel erscheinen mag, ist diese Einfachheit gewollt. Bei Faraday verrät man eBike-News, dass man sich dem Frontnabenmotor zur Zeit “verpflichtet” fühle, denn dieser “balanciere das Bike gut, ist wartungsarm” und verleihe dem E-Bike eine Art “Allradantrieb”.
Wie fahrradfahren, nur elektrisch
Das harmonische Fahrgefühl bestätigt sich bei der Testfahrt auf der Eurobike 2016, bei der sowohl das Original Porteur E-Bike als auch das neue Cortland Modell dabei waren. Letzteres ist ein klassisches City-Bike mit tiefem Einstieg. Die Pedelec-Technologie ist dieselbe, auch wenn die Kontrolleinheit beim Cortland etwas aufgesetzt wirkt.
Die Unterstützung wird mit Hilfe eines kleinen Schiebers gesteuert, einem echten Joystick, der nur die Modi “Aus” und “Power” kennt. Hält man ihn unten, gibt es einen extra Schub. Auf Nachfrage von eBike-News verweist Faraday auf eine kommende App, aber auch darauf, dass ihnen der “Minimalismus” wichtig sei. Das Smartphone wird in der Zukunft zum Strecken-Tracker, aktiviert eine elektronische Akkusperre und kann auch den Elektro-Boost auf 20 mph (30 km/h) hochtreiben, denn in den USA ist dies die erlaubte Obergrenze für Pedelecs.
Die Elemente der Pedelecs sind modular und kosten extra
Die App ist nicht die einzige Neuheit. Eine extra Batterie ist in der Mache und soll die Reichweite auf ca. 65 km verdoppeln. Das Akkupack kommt 2017 in schicker, lederner Satteltasche und wird knapp 500 Euro kosten. Die Energieeinheit lässt sich leicht abnehmen, laden und sicher mit magnetischem Stecker von Rosenberger an das E-Bike anschließen.
Während man für das Design mit bezahlt, verkauft Faraday eine Idee für einen Lebensstil, der dem Autoland USA noch neu ist. In den Staaten bietet die Firma im Direktverkauf online auch Finanzierung ab knapp 100 Dollar an und bewirbt diese mit Vergleichen aus dem Alltag.
In Europa arbeitet Faraday mit einem deutschen Importeur von Pedelecs zusammen. Dieser ruft für das original Porteur E-Bike mit Carbonrahmen und Nabenschaltung 3.899 Euro ab. Das Porteur S aus Stahl gibt es ab 2.999 Euro, dazu kommen diverse eigens gefertigte Accessoires. Die Preise für das Cortland sind dieselben, die Auslieferungen haben im September begonnen.
Deutscher Importeur: http://www.e-lastenrad.de/faraday
Schaut wie aus indien aus…