2011 ist ein gutes Jahr für die Fahrradindustrie. 300.000 E-Bikes sollen verkauft worden sein, so der Zweirad Industrie Verband. Egal ob jung oder alt – Elektrofahrräder scheinen mittlerweile eine breitere Käuferschicht anzusprechen, als noch vor ein paar Jahren. Mittlerweile ist das Elektrorad den Kinderschuhen entwachsen und neue überraschende Elektrovelos erwarten uns im Jahr 2012. Die Redaktion von ebike-news.de hat die wichtigsten Trends zusammengefasst.
Automatik statt Handschaltung
Die Hersteller wissen noch nicht, ob es Senioren sein werden, die die neuen Automatikschaltungen nachfragen. Beeindruckend ist die Technik auf jeden Fall. Während früher von Gang zu Gang per Hand geschaltet werden musste, passiert das 2012 in einigen Fahrradmodellen per Elektronik. Dafür ist der Strom aus dem Akku der Pedelecs notwendig, denn kleine Motoren regulieren die Übersetzung. Der positive Nebeneffekt ist eine längere Laufzeit des Elektrofahrrades, da immer der beste Gang gewählt wird und so die Motorunterstützung weniger stark ausfallen muss.
Mit der TranzX AGT stellt ein Servomotor 7 Gänge automatisch je nach Geschwindigkeit ein. Der Fahrer oder die Fahrerin muss sich nur noch um das Treten und den Straßenverkehr kümmern. Gerade ängstlichere Fahrradfahrer werden E-Bike mit TranzX AGT kaufen. Pedelecs mit der Schaltung sind beispielsweise das Victoria Lucca oder der Hercules Tourer AGT.
Einen Schritt weiter geht die NuVinci Harmony. Diese Hinterradnaben-Gangschaltung schaltet eigentlich nicht mehr im klassischen Sinne, sie reguliert die Übersetzung stufenlos. Einmal die Trittfrequenz auf 30, 60 oder 90 Umdrehungen eingestellt und der Biker kann einfach nur fahren. Wir haben die Harmony ausprobiert und waren hellauf begeistert. Auch sportliche Fahrer werden sich wegen der kontinuierlichen Übersetzungsanpassung und der freigesetzten Effektivität von Muskel- und Motorkraft mit dem System anfreunden können.
Autohersteller springen auf Pedelec-Boom auf
Ist es die fehlende Akzeptanz von Elektroautos oder der Boom von Pedelecs, warum Autohersteller ihre Liebe zu E-Bikes entdeckt haben? Sie unternehmen jedenfalls einiges, um sich in diesem Markt zu zeigen.
Am weitesten ist Smart, die auf der Eurobike und der IAA 2011 das Smart E-Bike vorgestellt haben. Es wird 2012 auf den Markt kommen und ist eine Koproduktion mit dem E-Bike-Unternehmen Grace. Als Antrieb kommt ein Bionx-Motor zum Einsatz.
Überrascht hat Ford, das auf der IAA 2011 mit einer Elektrofahrrad-Studie aufgefallen ist. Ihr Konzeptrad hört auf den einfallsreichen Namen „E-Bike Konzept“. Das besondere ist nicht nur das Design, sondern auch der Halter für ein Smartphone vom Typ Galaxy SII.
Auch BMW steht in den Startlöchern. Verschiedene Quellen vermelden, dass die Autobauer aus München zur Olympiade 2012 ein Elektrofahrrad auf den Markt bringen werden. Audi arbeitet an einem Konzeptrad, das auf Schlichtheit setzt, hat aber ein anderes interessantes Gefährt gezeigt, dass eher einem Segway ähnelt. Das A und O ist ein sogenanntes Monocycle und balanciert auf einem Rad den Fahrer.
TranzX AGT:
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Victoria Lucca AGT:
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NuVinci Harmony:
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Ford E-Bike-Konzept:
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Smart-E-Bike:
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Na dann darf man ja auf 2012 gespannt sein. Ich befürchte nur, dass durch die ganzen Hightec-Funktionen die Räder für einen Normalsterblichen kaum bezahlbar sein werden. Schick sind sie aber auf jeden Fall.