Wie groß ist der Abstand meiner Sitzknochen? Mit der Messtechnik von SQlab lässt sich der individuell passende Sattel finden. Speziell für MTB und Road ist der neue Ergo-Sattel.
Schmerzendes Rückgrat? Heißer Hintern? Kribbeln in den Beinen?
Wer lange Strecken auf dem Sattel verbringt, hat manchmal mit unangenehmen Auswirkungen zu kämpfen. Von Druckstellen am Sitzfleisch, Hautirritationen an den Schenkeln bis zu Taubheits-Gefühl in den Beinen kann dabei einiges auftreten, was die Freude am Strampeln mächtig trübt. Dagegen hat Sportzubehör-Hersteller SQlab etwas unternommen. Speziell für Radfahrende mit sportlicher Sitzhaltung gibt es die neue Ergowave Reihe. Diese basieren auf den von der Sportartikel Hersteller gemeinsam mit der FH Frankfurt erarbeiteten Prinzipien für einen Ergo-Sattel.
Ergo-Sattel als Sport-Zubehör
Schon ihr Name deutet auf den gesundheitlichen Anspruch von SQlab hin. Askelios ist alt-griechisch für Heilkunst, eine Abkürzung des Wortes steckt in SQ. Gründer Toby Hild ist selbst der beste Tester für ergonomisch ausgerichteten Produkte. Denn die sportlichen Aktivitäten des ehemaligen Wettkampf-Mountainbiker waren nach einem schweren Sturz im Jahr 2000 zunächst beendet. Nach langer Genesungszeit veränderte er das Angebot seiner Anfang der 1990er gegründeten Firma Amazing Toys auf Fahrrad-Zubehör, das ergonomisch vorteilhaft ist, Druck und Schmerzen verhindert.
Hilds empfindlicher Körper erkennt sofort, ob Probleme mit den Kontaktstellen am Sattel entstehen und eine falsche Geometrie vorliegt. Er weiß:
„Ergonomie ist weit mehr als Schmerzen mit einem neuen Sattel zu minimieren. Nur wenn das Rad und die Kontaktstellen optimal passen, kann ich damit eins werden, Rennen gewinnen, den wahren Flow der Trails spüren oder entspannt die Natur genießen.“
Gemeinsam mit dem Urologen Dr. Stefan Staudte, ebenfalls begeisterter Extrem-Biker, begann Hild mit der Erforschung der Ergonomie im Radsport. Erkenntnisse aus Biomechanik und Anatomie glichen sie mit wissenschaftlichen Studien, medizinischen Berichten und den eigenen Erfahrungen ab. Dazu kam die Auswertung der Daten von mittlerweile Tausenden vermessenen Radlerinnen und Radlern. Die Ergebnisse ihrer Analyse führten zur Gründung von SQlab.
Grundlegend war die Erarbeitung des Stufensattelkonzepts und eines Sattelbreitensystems. Heute arbeitet ein ganzes Team in ihrer Entwicklungsabteilung, das sich um die stetige Verbesserung der Ergo-Sattel Reihen wie auch Lenker, Griffe und Zubehör kümmert.
Die Besonderheit der SQlab Sättel ist, dass sie eine ergonomische Sitzhaltung ermöglichen – über Stunden und auf den eigenen Körper angepasst. Dies wird durch drei herausragende Änderungen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrradsätteln erreicht.
Stufensattel: Mehr Freiraum – weniger Druck
Besonders unangenehm und gesundheitlich unvorteilhaft ist, wenn die Weichteile im Genitalbereich beim Radfahren gequetscht werden. Eine einfache, aber umso effektivere Lösung besteht bei den SQlab Sätteln in der Tieferlegung der Sattelnase. Deren Niveau liegt ungefähr einen Zentimeter unter der Sitzfläche. Dazu ist in der Sattelmitte eine leichte Vertiefung eingearbeitet. So ist für die empfindlichen Stellen bei Mann und Frau mehr Freiraum da.
Satteltechnologie: active
Dazu kommt die active Satteltechnologie, die auf eine Optimierung der Effizienz abzielt. In dem die Sattelnase betont schmal gehalten wird, reduziert sich die Reibungsfläche für die Schenkelinnenseiten. Aus biomechanischer Sicht entsteht so ein Bewegungsablauf der eher dem Laufen entspricht. Das Becken hat genug Platz, um die Beine in eine um bis 7° effizientere Tretbewegung zu versetzen. Dadurch kann man schneller fahren. Denn weil das Körpergewicht abgestützt ist, ohne dass eine kraftraubende Schonhaltung eingenommen wird, hat man mehr Energie für den Vortrieb. Gleichzeitig werden so auch die Bandscheiben entlastet und der Komfort erhöht.
Sitzknochen und wie man sie effizient nutzt
Entscheidender Durchbruch für den Ergo-Sattel kam mit der Entwicklung der Sitzknochenvermessung. Denn die Breite dieses Körperteils hat einen entscheidenden Einfluss auf die Sattel-Wahl. Die medizinische Forschung hat ergeben, dass nur der Sitz auf den beiden Sitzknochen vorteilhaft ist. Schließlich sind sie dafür da: ausbalanciert und stark halten die unteren Enden des Beckenknochen-Gürtels den Oberkörper aufrecht und ermöglichen dabei einen ungestörten Blutfluss in die Beine. Durch ihre Härte und Form sind sie für das Sitzen ausgelegt — anders als die Muskeln und Weichteile, die sie umgeben.
Herkömmliche Sättel sind oft zu klein und zu weich. Das ist zwar auf den ersten Metern bequem, aber langfristig ungünstig. Denn durch den Druck auf die weichen Stellen ist die Blutzufuhr in die Beine eingeschränkt. Statt dessen kann es zu Stauungen, Überhitzung, Einschlafen der Beine und Druckstellen kommen. Ist der Sattel zu schmal oder die Sitzfläche zu kurz, rutschen die Sitzknochen zur Seite oder nach hinten weg. Der Sitz wird wackelig, man rutscht ständig hin und her, um die angenehmste Position zu finden.
Druckmessung
Diese Druckmessbilder zeigen den Unterschied.
Links ist der Abdruck bei einem klassischen, etwas zu schmalen (Gel-) Sattel mit sportlicher Sitzposition zu sehen. Der rote Fleck zeigt: Fast der gesamte Druck lastet am Dammbereich, was die Blutzufuhr beeinträchtigt. Dennoch fühlt sich der Sattel wohl zunächst komfortabel an, weil dieser Bereich weniger schmerzempfindlich auf Druck reagiert als Sitzknochen.
Hier ist der Abdruck der Druckverteilung bei einem Ergowave Sattel. Das Gewicht lastet auf den Sitzknochen, der Dammbereich ist vollständig frei.
Durch diese Aufnahmen konnte SQlab heraus finden, wo und wie ungesundes Sitzverhalten entsteht – und was die Sattelform damit zu tun hat. Mittels der Scans wurde klar, dass die beste Durchblutung erfolgt, wenn das komplette Körpergewicht von den Sitzknochen gehalten wird. Tatsächlich bietet der Wert des Abstands zwischen den beiden Knochenenden den klarsten Anhaltspunkt, wie der Sattel geformt sein muss, damit langes Sitzen möglich ist – ohne Ermüdungserscheinungen.
Ein bisschen Gewöhnung ist für die Nutzung bei einem Ergo-Sattel allerdings nötig. Am Anfang kann vermehrtes Schmerzempfinden im Gesäß auftreten. Einfach, weil der Körper sich wieder an die „richtige“ Haltung gewöhnen muss. Nach fünf bis sechs Fahrten sollten sich Sattel und Sitzknochen aufeinander eingestellt sein.
Interessanterweise ist es dabei fast egal, ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann handelt. Zwar haben Frauen im Durchschnitt einen etwas größeren Abstand (+1cm) zwischen den Knochen als Männer, dieser ist aber unerheblich für die Form. Eine zu lange unbeachtete Erkenntnis ist, dass bei Frauen das Schambein tiefer sitzt. Also beim Radfahren mit klassischem Sattel der erste Kontakt ist, der das meiste Oberkörpergewicht tragen muss.
Vermessung der Sitzknochenbreite
Empfohlen wird natürlich die Vermessung im Fachhandel. Dort sind die Angestellten geschult und können in Sekunden den entscheidenden Wert ermitteln. Ein Hocker wird mit einer druckempfindlichen Folie bespannt, die anzeigt, wo die Sitzknochen auf das Polster treffen.
Aber genauso gut kann man die Messung auch selber zuhause durchführen. Dazu bestellt man – kostenfrei – eine Matte von SQlab, legt sie auf einen graden Untergrund in Sitzhöhe und setzt sich gerade und beherzt drauf. Am besten ist es, sich mit beiden Händen an die Folie ran zu ziehen, damit ausreichend Druck da ist. Anhand der beigefügten Messlehre lässt sich dann der Abstand ermitteln.
Anschließend ist zu überlegen, in welcher Sitzposition man meistens unterwegs ist. Denn je nach Winkel des Oberkörpers verschiebt sich der Auflagepunkt. Während in einer extremen Triathlonhaltung der gemessene Wert 1:1 übernommen werden kann, sind für die aufrechteste Position beim Hollandrad-Fahren vier Zentimeter hinzu zu rechnen.
Anhand der eigenen Werte ist dann der passende Sattel auszusuchen – je nach Einsatzart eher schmal und härter für den sportlichen Einsatz oder breiter, wenn die Haltung aufrecht ist. Zur Verfügung stehen die SQlab Sättel in Breiten von 12, 13, 14 und 15 cm.
Sattel Ergowave
Die Erkenntnisse aus einem dreijährigen Gemeinschaftsprojekt mit der FH Frankfurt und dem dortigen Uniklinikum flossen in eine neue Sattelform ein. Der Ergowave Sattel ist speziell für die sportliche Haltung auf dem Mountainbike oder Rennrad angepasst und liefert optimale Werte hinsichtlich Druckverteilung und Effizienzsteigerung. Mit dem Ergowave 611 und 612 können jetzt auch Radfahrer und Radfahrerinnen mit Blick auf Leistung von den ergonomisch ausgereiften Sätteln profitieren.
wo kriegt man so einen ergonomischen Sattel „Ergowave 611 oder612 ?
Fiets reeds 4 jaar met een SQ zadel en ben er heel gelukkig mee. Heb reeds 24000 km met dit zadel gefietst.
Taubheitsgefühl ist nicht Folge gestörter Durchblutung sondern wird durch zu starken Druck auf Nervenfasern hervorgerufen. Sicher ist es lobenswert, dass Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen das Sattelsitzen verbessern wollen.
Schon wieder ein ultimativer Sattel !
Ik heb prima ervaring met mijn SQ zadel!