Fahrrad XXL gilt als einer der größten E-Bike-Händler Deutschlands. Mit über 1500 verschiedenen E-Bikes im Angebot hat die Gruppe mit Hauptsitz in Frankfurt einen umfassenden Einblick in die Wünsche und Erwartungen der deutschen E-Bike Welt. Eine aktuelle Studie basierend auf Umfragen unter den E-Bike KundInnen von FahrradXXL zeigt die Vielseitigkeit der Kundschaft und gibt Einsicht in aktuelle Trends.
Die Demografie des E-Bike-Sektors
E-Bikes kaufen sich nur Männer über 50 Jahre? Weit gefehlt, denn schon seit längerem ändert sich der Blick auf das E-Bike. Schließlich öffnet der elektronische Motor Tür und Tor für weitreichende Veränderungen der (nicht nur urbanen) Mobilität. Bereits frühere Modellstudien haben gezeigt, dass E-Bikes durchaus einige Autofahrten ersetzen können und auch für jüngere Menschen eine Möglichkeit bieten, mit weniger Anstrengung und mehr frischer Luft an ihr Ziel zu gelangen.
Genau das spiegeln auch die Ergebnisse der Studie von FahrradXXL wieder. Einzig und allein die Menschen unter 30 Jahren sind bei den KundInnen etwas seltener vertreten, was sicher auch an dem wesentlich höheren Preis von E-Bikes im Vergleich zum herkömmlichen Fahrrad liegt.
Weiterhin sind jedoch deutlich über zwei Drittel der E-Bike-Fahrer männlich. Obwohl fast alle neuen Trekking- und City-E-Bikes sogar als Tiefeinsteigerversion, dem klassischen „Damen-E-Bike“, angeboten werden, liegt hier noch deutlich mehr Potenzial verborgen.
Die beliebtesten E-Bike-Marken 2020
Die E-Bike Studie 2020 wurde unter den KundInnen von FahrradXXL durchgeführt. Es war also zu erwarten, das angesagte Marken wie Canyon oder die medial gehypten Urbanbikes wie Cowboy oder VanMoof im Beliebtheitsranking nicht auftauchen. Generell spiegeln die beliebtesten Marken jedoch einen weiteren Trend wider: E-MTBs stoßen bei über 43 Prozent der Befragten auf das größte Interesse.
Die am meisten geschätzten Eigenschaften der Umfrageteilnehmer sind zudem die Reichweite, ein renommiertes Antriebssystem und geringes Gewicht am E-Bike.
Cube als beliebteste E-Bike Marke 2020
Keine große Überraschung: Cube führt die Liste der beliebtesten E-Bike-Marken an. Die Gründe wurden in der Studie nicht direkt genannt, doch viele Argumente sprechen für die Beliebtheit von Cube. Der Hersteller aus Waldershof in Bayern hat schließlich ein sehr weit gefächertes Angebot an E-Bikes.
Von sehr günstigen Trekking-E-Bikes wie der Touring-Reihe bis hin zu den hochklassigen Trail-Monstern der Cube Stereo Hybrid Reihe findest du eigentlich immer ein passendes E-Bike von Cube. Besonders für vielseitigen Einsatz trumpfen die E-Hardtails mit Touren-Charakter der Reaction-Reihe durch ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Reaction Hybrid Pro mit 625-Wh-Akku ist derzeit eines der beliebtesten Räder der Marke bei FahrradXXL.
Haibike bei Kunden weiterhin sehr gefragt
An zweiter Stelle der beliebtesten E-Bike-Marken findet sich 2020 Haibike. Die Schweinfurther stellen ohnehin gut ausgerüstete Trekking-E-Bikes und E-MTBs im aggressiven Rahmendesign her. Die Berühmtheit der E-Bikes von Haibike ist aber wohl zu einem nicht unerheblichen Teil der TQ Flyon-Motor beteiligt.
Dieser E-Antrieb liefert 120 Newtonmeter Drehmoment. Mit noch mehr Power würdest du dich wahrscheinlich beim Anfahren überschlagen. Trotzdem halten die Haibikes sich preislich in noch vertretbaren Kategorien. Ein kleines, verführerisches Beispiel: Das 27,5 Zoller Haibike Alltrail 5.0 ist ein E-Hardtail mit dem drehmomentstarken Flyon-Antrieb. Obwohl es einen 632-Wattstunden-Akku im Unterrohr trägt und sogar der Rahmen aus Karbon gefertigt ist, gibt es dieses Kraftpaket für unter 5.000 Euro. Damit liegt der Traum vom gehobenen E-MTB nicht mehr ganz so fern.
Doch auch ohne Flyon gibt es bei Haibike viele gute Angebote, besonders die AllMtn-Serie stößt hier laut FahrradXXL auf erhöhte Nachfrage. Im Trekkingbereich findest du die Sduro Haibikes mit der Bosch Performance Line CX sogar unter 3.000 Euro. Der Bestseller unter den Haibike E-Hardtails, das Sduro Hardseven 5.0 liegt preislich sogar noch darunter – trotz des starken Yamaha PW-ST Antriebs.
Specialized: US-Amerikaner auch hierzulande beliebt
Die Vorzeige-E-Bikes der US-amerikanischen Marke Specialized fallen wohl vor allem durch eins auf: ihren exorbitant hohen Preis. Modelle wie das E-Fully S-Works Turbo Levo SL oder das E-Rennrad S-Works Turbo Creo SL Evo lassen sich weit über 10.000 Euro kosten. Dafür gibts allerdings auch viel E-Bike fürs Geld.
Außerdem erfüllt Specialized mit der gesamten Levo SL-Reihe einen der meistgenannten Wünsche der Umfrageteilnehmer der Studie von Fahrrad XXL. Allesamt wiegen diese E-MTBs unter 20 Kilogramm.
Während die High-End-Bikes eher zum Träumen einladen, gibt es von Specialized allerdings auch erschwinglichere Modelle – nicht nur aus dem Sportbereich. Beim beliebten E-Fully Specialized Turbo Levo bekommst du für 5.000 Euro ein stark ausgestattetes, drehmomentstarkes Sportgerät. Und abseits der Piste können Alltags-E-Bikes wie das Turbo Como durch Komfort und Eleganz bei einem Preis um die 3.000 Euro punkten.
Weitere beliebte Marken
Nicht immer muss es extravagant zugehen. Obwohl KTM im Motorsport recht hohe Geschütze auffährt, wirken viele E-Bikes der Österreicher eher zurückhaltend, trotz der soliden Ausstattung. Die E-Trekkingbikes der Macina-Serie gibt es bereits ab knapp über 3.000 Euro. Wohl auch ein Grund für den Platz vier der beliebtesten E-Bike-Marken
Auf Platz fünf schafft es sogar ein Hersteller, der mit E-MTB gar nichts am Hut hat. Unter der Traditionsmarke Kalkhoff werden hauptsächlich E-Bikes aus dem City- und Trekkingbereich angeboten, die vor allem für AlltagsfahrerInnen interessant sind. Gepäckträger und Schutzbleche sind hier Standard und die Motorpalette reicht vom zurückhaltenden Stadt-Antrieb der Bosch Active Line bis hin zur Performance Line CX oder dem Shimano Steps E8000.
Im Bereich der spritzigen City-E-Bikes bekommst du hier günstige Tiefeinsteiger wie das Kalkhoff Agattu 3b Move, bei den E-Trekkingbikes ist vor allem die gehobene Endeavour-Serie sehr beliebt.
Gibt 2020 eine Aussicht auf 2021?
Neben allen Details der Studie wird vor allem eines klar: Das E-Bike ist von den deutschen Straßen kaum mehr wegzudenken. Im Frühling 2020 hat es das E-Bike sogar geschafft, mehr Suchanfragen bei Google zu bekommen als der Automobilsektor. Ob das gesteigerte Interesse allein der Pandemie geschuldet war oder sich von nun an als ein jährlich wiederkehrendes Frühlingsphänomen etabliert, bleibt abzuwarten.
Die aktuellen Entwicklungen und Experimentierfreude am E-Bike-Markt lassen jedoch auf ein weiterhin erfolgreichen Vormarsch der Mobilität der Zukunft hoffen.
Unfassbar, dass im Frühling letzten Jahres das E-Bike es geschafft hat, mehr Suchanfragen bei Google zu bekommen als der Automobilsektor. Da mein altes E-Bike kaputtgegangen ist, was ich mir gebraucht gekauft hatte, möchte ich mir nun ein neues zulegen. Dafür hoffe ich, dass ich die nächsten Tage einen Fachhändler für KTM-Fahrräder finde.
Es heisst nicht Waldersdorf sondern Waldershof
Stimmt natürlich, ist geändert. Danke für den Hinweis :)
Liebe Grüße, die Redaktion