Der amerikanische Bike-Hersteller Felt expandiert seine Lifestyle Reihe mit dem Brühaul Cargo-E-Bike. Stabiler als seine Konkurrenz, dabei immer noch leicht genug, um die Reichweite des Antriebs voll auszunutzen.
Seinen ungewöhnlichen Namen erhielt das Lastenrad mit elektrischer Tretunterstützung als Hinweis auf seine Bestimmung. Brü – dieser Teil steht für die vermeintlich deutsche Schreibweise von to brew, brauen, und verweist auf die Bierkästen oder gar -Fässer, die auf den extra langen Gepäckträger passen. To haul heißt Dinge befördern. Die neue Cargo-Konstruktion der Kalifornier trägt zwei Kästen Bier genauso gerne wie zwei Kinder. Gepäck lässt sich auf den Träger schnallen, an die mitgelieferten Aufhänger hängen oder sogar auf den seitlichen Trittbrettern sichern.
Laufruhiges Hinterteil
Großes Problem bei Cargorädern, die ihre Fracht auf der Hinterachse tragen, sind eine anständige Laufruhe zu erzielen ohne das Rad unhandlich zu machen. Hier punktet die Kreation von Felt Bikes. Selbst mit zwei Erwachsenen besetzt, die zusammen rund 150kg wiegen, hat das Brühaul kein ausschlagendes Hinterteil und kann mühelos Geschwindigkeit aufnehmen. Hydraulische Scheibenbremsen vorne und hinten helfen, das ganze Gewicht unter Kontrolle zu halten.
Dafür sorgt nicht nur Muskelkraft sondern auch der 250 Watt Mittelmotor der Bosch Performance Line. Dessen Kraft wird auch gebraucht, schließlich wird das zulässige Höchstgewicht mit 200 kg angegeben. Die Standard 400 Wh Li-Ionen Batterie kann laut Herstellerangaben pro Ladung 24-80km lang powern, je nach Ladung, Gelände und Unterstützungsstufe. Bosch garantiert, dass ihre Batterien auch nach 500 Ladezyklen noch 60% der ursprünglichen Ladekapazität vorweisen.
Das dicke Rohr-Ende kommt bestimmt
Produktmanager von Felt Bikes Zach Kraft weiß, dass die Stabilität des Rahmens für die Entwickler/innen von höchster Priorität war. Insbesondere bei Lastenrädern mit einem verlängerten Hinterteil falle oft auf, dass sie unter Druck viel zu flexibel in der Achsbewegung und so schwer zu fahren sind. Also wurde das Brühaul ordentlich verstärkt gebaut. Der Rahmen besteht aus spürbar dicken 6061 Aluminium geformt. Die Rohre haben große Durchmesser, es gibt einiges an Querverstrebungen und konische Vorbauenden, die zusätzliche Fahrkontrolle bringen sollen.
Mittelräder
Die Rädergröße ist mit 24 Zoll keine ungewöhnliche Wahl, aber auch keine standardisierte Entscheidung. Produktmanager Krapfl betont, dass anders als beim traditionellen 26er Zoll Design oder bei dem Trend, hinten ein 20er Rad zu montieren, der Vorteil der 24er darin besteht, den Drehmoment des Bosch Antriebssystem optimal aufzunehmen. Gleichzeitig ist mit diesen Reifen das Zusammenspiel von Reifenstärke, Handling und Frachthöhe am günstigsten austariert.
Das Felt Brühaul macht sich ab Ende August auf dem E-Lastenrad Markt lang. Ob der Bierkastenflitzer dann auch schon in Europa erhältlich sein wird, ist noch unklar. Fest steht der Preis in US-Dollar, der mit 4.999 sicher nicht gering ist. Dafür ist das Rad auch voll straßentauglich ausgestattet mit Deore Kettenschaltung, Scheibenbremsen, Schutzblechen und Beleuchtung vorne wie hinten und Schwalbe Bereifung.
Ähnlichkeit zum ebenfalls Mitte diesen Jahres präsentierten Spicy Curry ist vorhanden, also ran ans selber vergleichen.
Habe nur selten ein so dermaßen hässliches Bike gesehen. Naja. Wie alles eben Geschmackssache.