Sieht aus wie ein Fahrrad. Fährt sich wie ein Fahrrad. Aber das Freygeist ist ein eBike. Der Antrieb ist gut versteckt und das Rad so leicht gebaut, dass es praktisch eine neue Klasse an Pedelec ist.
Jung, dynamisch, styling-bewusst. So stellt man sich die Freygeist-Kundschaft vor. Das Start-Up Unternehmen Freygeist der drei Wiener Studienfreunde Martin Trink, Usama Assi und Stephan Hebenstreit hat ein Ziel: Menschen von den Vorteilen eines eBikes überzeugen, die von ihrem Rad ein durchdachtes High-End-Produkt erwarten.
Freygeist auf der Straße
Das Freygeist überrascht. Schon auf den ersten Blick macht das Rad klar, das es etwas Besonderes ist. Die Auswahl der Komponenten ist vom Feinsten. Erstklassige Verarbeitung, lederne Griffe und Sattel von Brooks, 10-Gang Kettenschaltung und Felgenbremsen von Shimano, Continental-Reifen, starre Gabel aus Karbon und ein silberner Lenker von Ritchey machen das Freygeist zu einem Designerstück.
Bewundernde Blicke gelten nicht allein der Schönheit dieses außergewöhnlichen Pedelecs. Erstaunen wird auch die Zugkraft hervor rufen. Der Motor ist in der Hinterradnabe untergebracht und so klein, das er optisch hinter den Kettenkränzen fast verschwindet. Auch Akku oder ein Lenkerdisplay sind nicht zu entdecken.
Angeschaltet wird der Motor durch Betätigen eines kleinen Schalters der unter dem Unterrohr angebracht ist. Die Unterstützung setzt nicht sofort ein, aber sobald eine bestimmte Anfangsgeschwindigkeit überschritten ist, kommt die Extra-Power aus der Batterie zum Tragen. Kraftvoll schiebt einen der kompakte Hinterrad-Nabenmotor mit maximal 35 Nm durch die Stadt. Wer der Antriebsherstellers ist, wollen die Freigeist Macher partout nicht verraten.
Dabei ist der Motor nicht das einzige Ass im Ärmel der jungen Pedelec-Entwickler. Das heimliche eBike saust behände und leichtgängig unter dem Körper daher, ähnlich einem Fixie oder Rennrad. Die ungewohnte Leichtigkeit erzeugt ein dem Fliegen schon nahe kommendes Fahrgefühl. Der Antrieb erinnert leise surrend daran, dass er hilft auf dem Freygeist Muskelkraft zu ergänzen.
Die Unterstützungsabriegelung bei 25 km/h ist sanft. Der geringe Rollwiderstand ermöglichen es jedem auch darüber hinaus Tempo zu machen. Die Felgenbremsen passen zur reduzierten Optik des Bikes und bieten ausreichende Sicherheit.
Freygeist reduziert aufs Maximum
12,3 Kilogramm Gesamtgewicht, inklusive Motor und Akku. Diese Angabe lässt die Herzen von eBike Fans höher schlagen. Das Rad kann locker auf die Schulter genommen und ein paar Treppen hoch getragen werden, ohne dass man sich den Ischias staucht. Die Leichtigkeit ist definitiv angenehm, jeder kann das Rad problemlos beherrschen. Aber sie ist auch eine praktische Notwendigkeit.
Da die Batterien unsichtbar im Unterrohr verschwinden, lässt sich das Rad nur direkt an der Steckdose laden. Der Akku ist nur von Fachleuten zu entnehmen, die regulären Besitzer_innen müssen das ganze Rad zur nächsten Steckdose schaffen, von der es nach drei bis vier Stunden wieder abgestöpselt werden kann. Der Batteriepack hat eine Kapazität von 337 Wh, die sich aus 10,2 Ah bei 33 Volt zusammen setzt.
Das Freygeist gibt es in einer Ausführung. Punkt. Der elfenbeinfarbene Rahmen misst 48 cm, was eher klein ist. Empfohlen wird es daher an Menschen mit einer Körpergröße zwischen 165 und 190 cm.
Die Suche nach Steuerungselementen oder einem Display auf dem Lenker ist vergeblich. Das Freygeist versteckt den Motor in der Nabe hinterm Kettenblatt, die Batterien im Unterrohr und den Anschalter zwischen den Pedalen. Eine Ladestandsanzeige gibt es nicht. Die Reichweite beträgt laut Hersteller bis zu 100 Kilometer. Hingewiesen wird auf die gute Ergonomie und den geringen Rollwiderstand des Rads, der das Fahren ohne Motor auch zum Vergnügen macht.
Freygeist im Netz
Die Freygeist Bikes sind durch eine intelligent gesteuerte Crowdfinanzierung möglich gemacht worden. Auf der Plattform Companista lancierte man einen Aufruf zur monetären Unterstützung des Projekts, dem in kürzester Zeit viele Fans folgten. Noch bevor das erste fertig aufgebaute Rad der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, konnte Freygeist sich schon über enorm viele Vorbestellungen freuen.
Die eigene Website der Firma bietet darüber hinaus auch das passende Zubehör. Wie wär’s mit einem ledernen Tragegurt? Oder der Spurcycle High End-Klingel, deren Messinggehäuse den schönsten Ton der Fahrradklingelwelt in die Lüfte schwingen lässt? Natürlich kann für das Freygeist auch gleich die passende Wandhalterung fürs Wohnzimmer mit bestellt werden, denn so ein Schmuckstück sollte nicht auf der Straße versauern.
Ein E-Fahrrad mit diesem nicht im Stand schaltbaren, klapprigen und unterhaltsaufwändigen Kettenschaltungs-Schrott? Nein, danke! Leute erwacht endlich! Wir leben im Zeitalter der Rohloff und NuVinci Nabenschaltung und der Pinion Tretlagerschaltung!
33V? Das passt gut zu dem chinesischen KEYDE Motor. Der wird es wohl auch sein. Für den Preis hätte ich mehr erwartet…
http://www.keyde.com/en/Product_center/LED_lighting/Rear_DIY_kits/2015/0828/139.html
Das Freygeist ist auf jeden Fall der absolute Hammer. Echt cool.
@Ali turan yilmazkoc