Immer wieder tauchen E-Bikes in der Preisklasse von 1.000 bis 2.000 Euro auf, die dennoch auf Marken-Ausstattung setzen. Das sich jedoch im unteren Preissegment sogar E-Bikes von einer etablierten Marke finden, ist neu.
Jeep E-Bikes, die in Aktionszeiträumen sogar manchmal für 1.599 Euro zu haben sind (UVP 2.299 Euro) und tatsächlich das Branding des Luxus-Geländewagen Herstellers auf dem Rahmen tragen, mag auf den ersten Blick verwirrend erscheinen.
Da das auch bei uns der Fall ist, haben wir uns ein erste E-Bikes zum Testen besorgt: Den Trekking-Tiefeinsteiger TLR 7020 und sein weißes Pendant, das auf den Namen TLR 7021 hört.
Jeep E-Bikes sind günstig, aber nicht billig
Unter den E-Bikes von Jeep gibt es im Trekking-Bereich verschiedene E-Bikes in unterschiedlichen Rahmenformen und Ausstattungen. Das TLR orientiert sich jedoch mit seinem Tiefeinsteiger-Rahmen ohne Oberrohr an klassischen City-E-Bikes, ist jedoch mit Federgabel und etwas profilierteren Reifen ausgestattet.
Optisch macht das E-Bike den Eindruck eines soliden Alltags-Bikes. Der Rahmen wirkt mit seinem funktionalen, tiefen Einstieg gut verarbeitet und beim Auspacken und zusammenschrauben stoßen wir auf keine Ungereimtheiten, wackelndes Material oder schlecht platzierte Lösungen.
Bei der Ausstattung setzt Jeep zwar an allen Komponenten auf die Einsteigerklasse, dennoch ergibt alles ein stabiles und sinniges Gesamtkonzept. Das ist bei günstigen E-Bikes gewiss keine Selbstverständlichkeit.
Komfort in Einheitsgröße
Zwei Testpersonen, zwei Körpergrößen, aber nur eine Rahmengröße. Schon beim ersten Aufsitzen stellt sich heraus, das Jeep es hinsichtlich der Geometrie geschafft hat, unterschiedliche Körpergrößen in einem Rahmen zu vereinen. Mit unseren 180 – 185 cm lässt es sich auf den Trekking-E-Bikes wirklich gut aushalten. Für kleinere Personen sehen wir ebenfalls viel Spiel nach unten weshalb das E-Bike sicher ab einer Größe von 1,65 m gut geeignet ist.
Nicht nur im Jeep mit vier Rädern, sondern auch auf dem Jeep mit zwei Rädern sitzt man dabei komfortabel. Der Sattel ist ordentlich gepolstert und soll uns bis zum Ende unserer Tagestour nicht in die Verlegenheit bringen während der Fahrt hin und her zu rutschen und den „Ab-Werk-Sattel“ zu verfluchen. Im Gegenteil: So viel Komfort hatten wir bei einem Test lange nicht mehr.
Jeep E-Bikes setzen auf Heckmotor
Wir suchen allerdings nicht nur Komfort, sondern wollen auch sportlich unterwegs sein. Dafür gibt es am Jeep TLR 7020 und 7021 die Unterstützung eines Heckmotors vom chinesischen Hersteller Xiongda. Dieser liefert 40 Nm Drehmoment und verfügt über einen Tretsensor. Er misst daher nicht, wie stark du in die Pedale trittst, sondern lediglich ob du in die Pedale trittst. Wie sich das dann anfühlt, hängt ganz von der Steuerung ab.
Für einen Motor, der lediglich vom Tretsensor gesteuert wird, schlägt sich der Xiongda-Heckantrieb wirklich gut. Er zieht beim Losfahren langsam an und gibt nicht den ruckartigen Schub, den wir von einigen günstigen Konkurrenzprodukten kennen.
Und auch über 25 km/h kann der Motor punkten. Der Tretwiderstand ist gering und wir bringen die E-Bikes gelegentlich auch über 30 km/h ohne an unsere physischen Grenzen zu stoßen. Über das kompakte Display hast du die Wahl zwischen fünf Unterstützungsstufen.
Kleines und übersichtliches Display
Wenn wir gemütlich durch die Stadt cruisen, wählen wir über das Display eine niedrigere Unterstützungsstufe. Dann hilft der Motor nur geringfügig, was Energie spart und die Reichweite erhöht.
Wie schnell wir unterwegs sind, wieviel Akku wir noch übrig haben und wie viele Kilometer wir hinter uns gebracht haben, sehen wir über das kleine Display an der linken Lenkerseite. Das ist minimalistisch gehalten und verschont uns mit aufwendigem oder unnötigem Schnickschnack. Ein Ein-/Aus-Schalter sowie ein Plus- und ein Minus-Knöpfchen sind schließlich alles, was unterwegs gebraucht wird.
Das macht die Jeep TLR Reihe zu attraktiven Alltags-Bikes
Trekking- oder City-E-Bike? Im Jeep TLR 7020 und Jeep TLR 7021 verschmelzen diese Kategorien. Eigentlich ist es ziemlich egal, denn das E-Bike deckt beide Kategorien gut ab. Dank der Federgabel kommt es auch mit rauerem Untergrund zurecht und ist über Feldwege, Schotter, Wurzeln und abgesenkte Bordsteine gut zu handhaben. Die Gabel hat allerdings ihre Belastungsgrenzen – davon bleibt jedoch leider kein günstiges E-Bike verschont.
Besonders attraktiv für den Alltag und für kleine Touren ist der Gepäckträger. Der wirkt hochwertig verarbeitet und ist sogar mit einer extra Strebe zur Befestigung von Fahrradtaschen ausgestattet. Das nehmen wir für unser Kamera-Equipment und unsere Tour-Verpflegung nur allzu gern in Anspruch.
Auch die sieben Gänge des E-Bikes decken unsere Zwecke bestens ab. Das Shimano Tourney Schaltwerk bedienst du am TLR über die Daumentaster am rechten Lenkerende. Kurz vor der Ampel einmal den richtigen Hebel gedrückt – und schon bist du startklar für die Grünphase.
Ein weiteres erwähnenswertes Detail für entspannte Fahrten sind auch die ergonomischen Griffe mit Handballenablage. Diese sind sogar geschraubt, was dafür sorgt, dass sie sich nach 5 Fahrten nicht am Lenker mit drehen. An günstigen E-Bikes ebenfalls eine Seltenheit.
Einzig und allein der etwas sparsam ausgestattet Akku mit 374,4 Wattstunden Energie ist es, der uns am Ende des Tages zur Fahrt nach Hause nötigt. Gut, eventuell war es auch der sich zunehmend einstellende Hunger. Denn obwohl wir fast ausschließlich auf höchster Unterstützungsstufe unterwegs waren, sind wir mit nicht ganz vollem Akku damit immerhin gute 40 Kilometer weit gekommen. 50 Kilometer Reichweite sind damit in jedem Fall realistisch – auch bei wechselnden Bedingungen.
Der Akku lässt sich abschließen und kann zum Laden entnommen werden. Da er von oben aus dem Rahmen gehoben wird, ist er leicht zugänglich.
Eine gute Ausstattung – aber nicht High-End
Neben der Komfort-Ausstattung passt es auch mit der Sicherheit an den Jeep E-Bikes. Die mechanischen Scheibenbremsen der Tektro Aries Reihe bringen dich rechtzeitig zum Stehen. Etwas mehr Grip schadet zwar nie, dennoch befindet sich die Bremse definitiv im sicheren und brauchbaren Bereich.
Jeep verbaut außerdem eine ordentliche Lichtanlage am E-Bike. Die kann Topmodellen zwar ebenfalls nicht das Wasser reichen, sorgt aber für genug Licht, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Energie kommt aus dem Akku.
Während unserer Tour sind wir auch glücklich darüber, das Jeep uns einen stabilen Seitenständer an das Rad geschraubt hat. Damit stehen die E-Bikes trotz gefüllter Satteltaschen sicher und stabil. Der Kettenschutz und die Schutzbleche sorgen außerdem dafür, dass unsere Hosen von Dreckspritzern verschont bleiben.
Das Jeep TLR 7020 im Überblick
Das Jeep TLR 7020 ist ein Trekking-E-Bike, dass sich unserer Meinung nach sehr gut im Alltag schlägt. Du kommst mit diesem E-Bike über alle angelegten Wege – auch dort, wo sich Pflastersteine lösen oder gelegentlich Wurzeln den Weg untergraben.
Das hat uns beim Test besonders überzeugt:
- Kräftiger Motor mit sanftem Start und guter Abstimmung
- Durchdachtes Rahmendesign mit komfortablen Einstieg
- Komfortable Sitzposition
- Gute Bedienungseinheit
- Stabiler Gepäckträger
- Guter Seitenständer
- Gut zugänglicher Akku
Das könnte noch etwas besser sein
- Federgabel könnte stabiler sein
- Bremsen können ein bisschen mehr Grip vertragen
- Akkukapazität könnte ein bisschen mehr Reichweite erlauben
Jeep E-Bikes kaufen
Insgesamt haben uns die E-Bikes überzeugt: Jeep bringt Markenqualität in den Billig-Sektor. Während wir den UVP für 2.299 etwas hoch finden, freuen wir uns jedoch, dass das E-Bike meist für unter 2.000 Euro zu haben ist und zu ganz speziellen Aktionen sogar mit einem sehr verlockenden Preis-Leistungs-Verhältnis auftritt.
Ich kann vor dem Kauf eines Bikes von „Jeep“ nur Warnen!
a) 1 von 4 Werkstätten war bereit das Rad zur Inspektion und Reparatur an zu nehmen, der angebliche „Mobile Service“ von Jeep, gibt es wohl nur auf dem Papier oder nur „wenn es gar nicht anders geht“.
Für eine Reparatur nach einem Sturz musste ich es Einschicken.
b) Nach 1,5 Jahren setzte wiederholt die Bremse aus (Glücklicherweise nichts passiert), Werkstatt stellte defekt an den Bremssätteln fest. Da es „NoName“ Sättel waren konnte die Werkstatt kein Ersatz ordern und hat andere passende verbaut. Garantie hat Jeep nach langem hinhalten „Teile Prüfen“, „Sachlage Prüfen“… nicht übernommen, ich blieb auf den kosten sitzen!.
Nie wieder Jeep und nie wieder online ein Rad bestellen. Nur noch ein Geschäft mit Werkstatt
Sieht identisch aus wie das Eleglide T1, was aber viel günstiger zu bekommen ist…