Ein Helm mit Airbag klingt bislang etwas abwegig? Nun ja, nicht ganz, denn der Hövding 3 ist seit längerem auf dem Markt und konnte sich bereits beweisen. Das Modell erinnert jedoch mehr an einen Schal, der sich nur im Ernstfall blitzartig entfaltet.
Die Konzeption eines Helms mit integriertem Airbag ist jedoch bislang eine Ausnahmeerscheinung, da viel technisches Knowhow erforderlich ist. AUTOLIV und POC möchten diese Lücke allerdings schließen.
POC und AUTOLIV: Das zeichnet die beiden Unternehmen aus
AUTOLIV hat sich einen Namen um Bereich der Sicherheitssysteme für Automobile gemacht. Da Airbags hier bereits seit Jahren zur festen Grundausstattung gehören, sind die Kompetenzen klar definiert.
Bei POC handelt es sich hingegen um eine schwedische Firma, die sich auf die Bereiche des Schneesports sowie der Fahrradschutzausrüstung konzentriert hat. Es bestehen also beste Voraussetzungen, dass die Bündelung der Kompetenzen schon bald Früchte trägt. Bislang wird der Fokus jedoch erst einmal auf die Erforschung gelegt, um einen exzellenten Helm mit integriertem Airbag zu bauen.
Der neue Ansatz als Unterschied zum Modell Hövding 3
Das Konzept der beiden Firmen sieht einen auf den ersten Blick klassisch wirkenden Helm vor. Dieser soll stets als zweiter Schockabsorber vorhanden sein. Lediglich der erste harte Zusammenstoß eines Aufpralls soll durch den Airbag verhindert werden.
Wo du beim Hövding 3 voll und ganz auf das Funktionieren des Airbags angewiesen bist, sieht das neue Konzept einen zweiten Sicherheitsmechanismus vor.
AUTOMOTIV und POC zeigten sich in ersten Tests bereits erfreut über die eigenen Ergebnisse, da die Kombination der unterschiedlichen Absorptionstechniken dafür sorgt, dass die Kopfbeschleunigung deutlich verringert wird. In der Folge würde das Verletzungsrisiko massiv reduziert. Der Nacken wäre bei diesem System allerdings nicht geschützt.
Kopfverletzungen als höchstes Risiko für Radfahrer
Vielleicht stellst du dir jetzt die Frage, ob es tatsächlich nötig ist, einen neuen Airbag-Fahrradhelm zu entwickeln, da es bereits zahlreiche andere Fahrradhelme gibt, die in Tests durchaus überzeugen können? Grundsätzlich ist ein Mehr an Sicherheit nie verkehrt, denn auch bei Kraftfahrzeugen wurde die Notwendigkeit von Sicherheitsgurten und später von Airbags zunächst bezweifelt.
Heute ist jedoch klar, dass die Technologien Leben retten. Genau dies gilt auch für moderne Fahrradhelme. Bis dato heißt es jedoch, ein gutes Modell auszuwählen und den Helm vor allem bei jeder Fahrt zu tragen, denn meist geschieht genau dann etwas, wenn du es am wenigsten vermutest.
Laut ersten Studienergebnissen soll sich das Risiko für Kopfverletzungen, die bei 20 km/h auftreten, von 80 auf 30 % reduzieren.
Ein Grund, genau dort weiterzuforschen, denn E-Bikes machen Räder schneller und es selbst ungeübten Radlern leichter, im Straßenverkehr mitzufließen. Das Risiko für gefährliche Unfälle nimmt also immer weiter zu, sodass die Sicherung höchste Priorität haben sollte.
Bis es so weit ist, musst du dich allerdings wohl noch einige Zeit gedulden. Wie wäre es also in der Zwischenzeit mit einem Airbag-Rucksack, der dich vor einem harten Aufprall auf dem Grund schützt?