Der Joyor Y8-S mischt den E-Scooter-Markt seit geraumer Zeit mächtig auf. Der Grund: Die Ausstattung sucht in diesem Preisbereich seinesgleichen. Der Scooter kommt nämlich nicht nur mit Vollfederung, sondern auch mit einem riesigen, 1248 Wh starken Akku. Wir haben uns deshalb den E-Scooter für einen Test besorgt und stellen ihn dir in diesem Testbericht vor.
Verarbeitung und Qualität
Dieser E-Scooter kostet je nach Angebot nur rund 700 Euro – oder sogar etwas weniger. Im Geekmaxi-Onlineshop bekommst du ihn mit Code beispielsweise für nur 619 Euro. Bei dem verhältnismäßig niedrigen Preis stellt sich natürlich schnell die Frage, ob das Teil qualitativ etwas taugt. Offen gestanden war mein erster Eindruck direkt aus der Verpackung heraus diesbezüglich nicht wahnsinnig gut. Das lag vor allem an Kleinigkeiten wie dem etwas wackeligen Bedienteil oder der eher brachial gestalteten Federung des Vorderrads.
Nachdem ich mich jedoch etwas mehr mit dem günstigen E-Scooter befassen konnte, hat sich der Eindruck eher ins Gegenteil verkehrt. Denn grundsätzlich ist der Joyor Y8-S solide gebaut und auch stabil. Was mir hierbei besonders gut gefallen hat, ist beispielsweise die doppelte Klappsicherung. Diese macht es nahezu unmöglich, dass der E-Scooter ungewollt zusammenklappt, was je nach Situation schlimme Folgen haben könnte. Auch die beiden Lenkerenden, die ebenfalls klappbar sind, werden mit einer Überwurfmutter verschraubt.
Die restliche Verarbeitung des E-Scooters ist durchweg solide, meiner Ansicht nach allerdings nicht überall wertig. Der Joyor Y8-S überzeugt dagegen mit viel Ausstattung bei gleichzeitig niedrigem Preis. Übrigens: Der Joyor Y8-S kommt mit deutscher ABE und kann somit problemlos versichert und im Straßenverkehr benutzt werden.
Ausstattung & Features
Der eher große und bullig wirkende E-Scooter schiebt mit 500 W Leistung ordentlich an. Das ist genug, um entspannt auch mal eine kleine Steigung ohne Geschwindigkeitseinbußen überwinden zu können. Dafür hat der Joyor Y8-S mit einer 26 Ah Lithiumbatterie bei 48 V auch genug Energie an Board. Laut Hersteller soll die sogar bis zu 82 km Reichweite liefern. Bei wechselnden oder nicht optimalen Bedingungen ist eher mit etwas weniger zu rechnen. Bei realen Reichweitentests hat es der Joyor Y8-S jedoch immerhin auf 60 km gebracht, was für einen E-Scooter durchaus den oberen Bereich darstellt.
Vorne und hinten sind für schnelle und sichere Bremsmanöver Scheibenbremsen verbaut. Der E-Roller lässt sich allerdings nicht nur damit anhalten, sondern verzögert auch recht beachtlich durch den Motor. Durch Unterbrecherkontakte an den Bremshebeln greift sofort die Motorbremse. Erst, wenn du die Bremshebel komplett ziehst, greifen zusätzlich die Scheibenbremsen. Das war für mich anfangs etwas ungewohnt, da ich vornehmlich auf E-Bikes sitze, vermittelt aber einen durchdachten Eindruck. Zum einen kannst du bei vorausschauender Fahrt das manuelle Bremssystem schonen, zum anderen kommst du in Kombination der beiden Systeme in jeder Situation sicher und schnell zum Stehen.
Anders als bei vielen anderen E-Scootern sind beim Joyor Y8-S Luftreifen verbaut. Das erhöht zusammen mit der Federung von beiden Rädern den Fahrkomfort zusätzlich. Die Federung macht grundlegend übrigens einen hervorragenden Job. Obwohl ich anfangs noch etwas skeptisch bezüglich der Federung an der Vordergabel war, hat sich während der Testfahrten herausgestellt, dass das ganze System durchaus gut aufeinander abgestimmt ist.
Sowohl auf ruppigen Feldwegen als auch beim Versuch, halbhohe Bordsteine (ja, sollte man nicht machen) zu überfahren, hatte ich zu jeder Zeit ein gutes und sicheres Gefühl auf dem Scooter. Die Reifen sind zudem profiliert. Auf einer meiner Testfahrten war ich bei eisigen Temperaturen unterwegs. Auch hier hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl mit Schürfwunden nach Hause kommen zu müssen. Die Reifen hatten immer genug Grip.
Für Sicherheit sorgt außerdem die Beleuchtung, die über einen separaten Schalter eingeschaltet wird. Frontleuchte sowie Rücklicht sind ausreichend, um gut zu sehen und gut gesehen zu werden. Mit Blinkern ist der Joyor leider nicht ausgestattet. Beim Richtungswechsel musst du also mit Handzeichen klarkommen. Je nach Geschick ist hier etwas Übung gefragt. Wenn ich mir am Joyor Y8-S noch etwas wünschen könnte, wären es jedenfalls Blinker. Denn das halte ich gerade im Straßenverkehr für durchaus sinnvoll, insbesondere in der dunklen Jahreszeit. Zudem hat man baubedingt einfach nicht so viel Kontrolle auf einem E-Scooter als auf einem Fahrrad, wenn man eine Hand vom Lenker nimmt.
Fahreigenschaften vom Joyor Y8-S
Die Bedienung von dem unspektakulär und komplett in schwarz gestalteten E-Scooter ist recht simpel gehalten. Es gibt 3 Stufen, die jeweils in der Endgeschwindigkeit begrenzt sind. Die dritte Stufe beschleunigt kurz bis auf knapp 23 km/h und pendelt sich dann bei 21-22 km/h ein. Die Endgeschwindigkeit erreicht der Joyor Y8-S zügig und durchzugsstark. Gesteuert wird der Scooter über einen Hebel direkt am Display. Das Display ist gut ablesbar und gibt die wichtigsten Daten wie Strecke, Geschwindigkeit, Ladestand und auch die Batteriespannung aus.
Die Bedienung per Hebel finde ich persönlich nicht perfekt gelöst, was letztendlich allerdings Gewöhnungssache ist. Der Hebel steht über dem Bremshebel und somit muss man immer etwas umgreifen. Wenn man Display und Bremshebel jedoch mit etwas Abstand zueinander montiert, ist auch das kein Problem. Einen Daumenhebel oder Ähnliches fände ich trotzdem smarter.
Der E-Scooter braucht zur elektrischen Unterstützung den bekannten, kurzen Bewegungsimpuls (Kick-Start). Über das Display könnte jedoch auch ein sogenannter Zero-Start eingestellt werden.
Im Fahrbetrieb macht der E-Scooter viel Spaß. Auch deshalb, weil er fernab von befestigten Straßen, beispielsweise auf Waldwegen, auch noch gut steuerbar ist. Dazu trägt auch die entspannte Position auf dem Joyor Y8-S bei. Die Lenkstange ist höhenverstellbar und kann somit an deine Körpergröße angepasst werden. Um den E-Roller in der Wohnmobilgarage oder dem Keller verschwinden zu lassen, kannst du ihn außerdem etwas kompakter zusammenfalten. Mit rund 23 kg Gesamtgewicht ist er allerdings kein Leichtgewicht und möglicherweise nicht die ideale Lösung zum Pendeln mit der Bahn.
Fazit zum Test
Als Allrounder für sämtliche Abenteuer ist der Joyor Y8-S eine gute Wahl. Vor allem der verhältnismäßig riesige Akku ist ein absolutes Kaufargument. Vor nicht allzu langer Zeit musste man alleine für die Akkukapazität den Kaufpreis des kompletten E-Scooters hinblättern. In der Hinsicht kann man den Joyor Y8-S mit gutem Gewissen als Schnäppchen bezeichnen. Er hat alles, was ein E-Scooter für Alltag und Freizeit braucht. Die fehlenden Blinker und die wenig wertig wirkende Bedieneinheit werden zwangsläufig durch den niedrigen Preis relativiert. Der Joyor Y8-S ist derzeit mit Rabattcode für nur 619 Euro bei Geekmaxi erhältlich. Gib dazu bei der Bestellung einfach den Code ‚5YYjDXRM‘ ein.