Es ist wieder so weit: Die dunkle Jahreszeit erhält Einzug und die tägliche Heimfahrt von der Arbeit findet bereits in der Düsternis statt. Es ist Winter und die Tage werden immer kürzer. Doch das muss dich, als enthusiastischen Fahrradfahrer, noch lange nicht vom Fahren abhalten. Mit dem richtigen Licht am E-Bike kommst du sicher durch den Winter. In unserem Ratgeber zur dunklen Jahreszeit zeigen wir dir, was du alles brauchst und welche Optionen dir als Lichtquellen zur Verfügung stehen.
Sicherheit am E-Bike geht vor
Wenn du dich entscheidest, der Nässe und Kälte des Winters zu trotzen, solltest du ein paar Dinge beachten. Neben der passenden Kleidung für die kommenden Regentage, spielt auch das richtige Licht eine entscheidende Rolle für deinen sorgenfreien Fahrradalltag.
Gerade im Winter ist es nicht nur wichtig gut zu sehen, sondern vor allem, gesehen zu werden. Das liegt nicht nur an den sinkenden Sonnenstunden, sondern auch daran, dass im Winter einfach weniger am Fahrbahnrand los ist. Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer werden unaufmerksamer, denn sie rechnen oftmals nicht mit so leidenschaftlichen und hartgesottenen Fahrern wie dir.
Das richtige Licht am E-Bike führt dich also nicht nur täglich ans Ziel. Es sorgt auch dafür, dass du dich sicher durch den Verkehr bewegst. Wir wollen dich dabei unterstützen, dass du auch in der dunklen Jahreszeit gut ans Ziel kommst. Egal ob E-Bike oder traditionelles Fahrrad – wir zeigen dir, welche Möglichkeiten es gibt, wo die Unterschiede liegen und was du sonst noch unternehmen kannst, um auch im Winter nicht auf dein E-Bike verzichten zu müssen.
Welches Licht brauchst du an deinem E-Bike?
Natürlich gilt, je besser du siehst und gesehen wirst, desto sicherer bewegst du dich durch die Straßen. Dennoch gibt es einige Mindestvoraussetzungen, die jedes Fahrrad erfüllen muss, damit du im Dunkeln überhaupt fahren darfst.
Die Regeln zur „Lichttechnischen Einrichtung an Fahrrädern“ sind im §67 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) niedergeschrieben. Da dies schon jetzt kompliziert klingt, haben wir die wichtigsten Regelungen für dich zusammengefasst. Die Regeln gelten nur für konventionelle Fahrräder oder E-Bikes mit einer Motorstützung bis zu 25km/h. Bei sogenannten S-Pedelecs müssen gesonderte Vorschriften beachtet werden.
Das Wichtigste im Überblick:
- Dein Licht muss fest am Fahrrad sitzen, vor ungewolltem Verstellen gesichert und dauerhaft einsatzbereit sein
- Vorne brauchst du ein weißes Abblendlicht, das andere Verkehrsteilnehmer nicht stört, außerdem einen weißen Reflektor
- Hinten benötigst du eine rote Leuchte und einen roten, nicht-dreieckigen Reflektor
- Reflektoren dürfen vorne und hinten auch in der Lampe integriert sein
- Blinkende Lichter sind nicht zulässig
- Reflektoren an den Pedalen sind Pflicht (nach vorne und hinten)
- Du brauchst eine der folgenden Arten von Reflektoren zur seitlichen Sichtbarkeit:
- Weiße, beidseitig durchgehende Streifen an Felge oder Reifen
- Weiß-reflektierende Speichen oder Speichenhülsen
- Mindestens zwei gelbe „Katzenaugen“ an jedem Rad
- Besonders für E-Bikes interessant: Wenn die Lampen über den Akku des Motors laufen, müssen Sie auch nach batteriebedingter Abschaltung des Motors noch eine garantierte Mindestlaufzeit von 2 Stunden haben
Das klingt erst einmal nach einer Menge Regeln. Zum Glück sind in den meisten Fahrrädern schon beim Verkauf die nötigen Leuchtmittel und Reflektoren integriert. Doch ein Kontrollblick lohnt sich immer. Vielleicht bist du ja auch mit deiner Lösung noch nicht gänzlich zufrieden und suchst bessere Möglichkeiten. Dafür haben wir hier die Highlights des Lampenmarktes zusammengefasst.
Wo kommt die Energie her?
Wer sich heute noch mit Seitenläuferdynamos rumschlägt, ist selbst schuld. Gerade bei Nässe versagen die klassischen Dynamos, die von der Seite über die Rotation des Rades betrieben werden, ziemlich häufig. Alternative Lösungen sind Nabendynamos, die im Inneren der Radnabe Strom erzeugen, oder auch Akku- und batteriebetriebenen Lampen.
Bei modernen E-Bikes bietet es sich an, in eine Lampe mit Akku zu investieren, welche du auch über die Batterie deines Bikes aufladen kannst. So brauchst du auch nicht um deine Ladung zu bangen und kommst sicher durch den Fahrradwinter. Deine Lampe wird einfach an das elektrische System des Bikes angeschlossen und läuft zur Not auch eine Weile autark weiter. Eine praktische Lösung für den sorgenfreien Alltag, doch auch hier gibt es einiges zu beachten.
Welches Licht passt zu deinem E-Bike?
Ob du zur Glühbirne oder LED greifst, sollte heutzutage sicher keine Debatte mehr sein. Die kleinen Leuchtdioden haben mittlerweile unseren Alltag erobert und das mit gutem Recht. Sie sind energiesparend und hell. Was brauchst du mehr?
Wie wäre es mit automatischem Abblendlicht und Tagfahrlicht in einer Lampe? Beleuchtungssysteme, die wir bisher nur vom Auto kannten, gibt es mittlerweile auch für unsere elektronischen Zweiräder. Die Königsklasse der E-Bike Beleuchtung, die Supernova M99 Mini-Pro*, bietet zum Beispiel sogar einen Fernlichtschalter an. Zusätzlich wird ihr Lichtkegel automatisch deiner Kurvenlage und dem Eintauchgrad der Gabel angepasst. Clevere Lichttechnik ist auch am E-Bike längst der Status-quo.
Auch der preislich nicht ganz so hoch angesetzte Scheinwerfer von Busch & Müller IQ-X ist in diesem Zusammenhang ebenfalls zu empfehlen. In der Standardvariante leuchtet die Lampe mit bis zu 100 Lux, hat Standlicht und einen Umschaltsensor an Board. Die Variante IQ-X E, die nur wenig teurer ist, bringt bis zu 150 Lux Leuchtkraft und glänzt mit Features wie Tagfahrlicht und Sensorautomatik.
Möchtest du die Lampe über den Akku deines E-Bikes laufen lassen, erkundige dich am Besten im Vorfeld über die Montage. Trotz aller modernen Technik mangelt es leider noch an Absprache zwischen den Herstellern, um ein einheitliches System zum Anschluss von Lampen anzubieten.
Viele Lampenhersteller haben jedoch für unterschiedliche Motoren auch unterschiedliche Lösungen im Angebot. Zum Beispiel bietet der Lampenhersteller Lupine angepasste Beleuchtungs-Kits für Bosch, Brose, Shimano und Yamaha* an. Im Vorfeld solltest du dich daher in jedem Fall über Installation und Kompatibilität erkundigen. Im Internet findest du zahlreiche Videos zur Installation von Lampen, die dich beim eigenen Einbau unterstützen. Ansonsten wird deine lokale Fahrradwerkstatt dir sicher auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Licht am E-Bike: festmontiert oder abnehmbar?
Eine weitere wesentliche Entscheidung, die du treffen musst, ist, ob deine Lampe festmontiert oder abnehmbar sein soll. Feste Lampen haben den Vorteil, dass Sie nicht so leicht entfernt werden können. Diebe müssten schon mit Werkzeug aufkreuzen und ein wenig Zeit an deinem Rad verbringen, was den Diebstahl wenig attraktiv macht.
Abnehmbare Lampen kannst du nicht unbehelligt am Rad lassen und musst sie immer mit dir herumtragen. Du läufst Gefahr, sie zu vergessen oder nicht dabei zu haben, wenn du mal länger als geplant unterwegs bist. Dafür stört die Lampe aber auch nicht beim Anblick des Rads oder bei Geländefahrten.
Modelle, wie zum Beispiel die stylische Ixon Space* von Busch&Müller, zielen daher auf gelegentliche Nachtfahrer, welche die Lampe nicht immer am Rad haben wollen. Mit einer Leuchtkraft von 150 Lux bringt die Leuchte außerdem ordentlich Lichts ins Dunkel. Praktisch ist hier auch, dass die Ixon Space sogar einen USB Ausgang hat und so auch als Powerbank für andere Geräte herhalten kann.
Das Beleuchtungsset Ixon Core & Ixxi ist für die meisten Situationen ebenfalls sehr gut geeignet. Mit 50 Lux Leuchtkraft siehst du in der Stadt sowie auf Überlandfahrten ausreichend. Beide Lampen sind außerdem per USB aufladbar und wertig verarbeitet. Auch Ersatzhalterungen sind für das System erhältlich.
Wer generell an einer Lampe für wilde Fahrten auf groben Untergrund interessiert ist, sollte sich einmal im Bereich der Helmlampen umsehen. Hier ist der Clou, dass der Lichtkegel genau dorthin fällt, wo du hinschaust. Der Nachteil: Helmlampen sind im Rahmen der StVZO nicht erlaubt. Ob das dich als abenteuerlustigen Downhill-Biker interessiert, ist jedoch eine andere Frage.
Eine gute Idee hat auch SKS im Portfolio. Mit dem SKS Nightblade hast du sowohl externes Licht als auch einen trockenen Hintern bei Schmuddelwetter. Das direkt im Schutzblech eingearbeitete Licht sorgt für gute Sichtbarkeit und gibt bis zu 7 Stunden leuchtende Rückendeckung. Das LED Modul kannst du außerdem abnehmen und über einen mini USB Anschluss laden.
Sehen und gesehen werden
Im Verkehr, vor allem in den Städten, werden Autofahrer in der Dunkelheit von zahlreichen Lichtquellen wie Werbebannern, Weihnachtsbeleuchtung oder Reflektionen auf nassem Untergrund abgelenkt. Daher ist es für Radler ratsam, sich auch über das Nötigste hinaus sichtbar zu machen.
Hilfreich ist hier auch auffällige Kleidung. Vermeide es, dich in schwarzen und generell dunklen Tönen zu kleiden. Stattdessen machen dich Signalfarben wie gelb, rot und orange für andere Verkehrsteilnehmer besser sichtbar. Wenn die klassische Warnweste dir zu sehr nach Arbeit im Freien aussieht, dann schau dir doch einmal die reflektierenden Jacken von Proviz Reflect an. Sie kommen im Alltag schlicht daher, wirken aber in Kombination mit Autoscheinwerfern wie lebensrettende Wunder.
Einen anderen Ansatz verfolgt hier außerdem Jack Wolfskin: Der Jack Wolfskin Proton 18 Pack ist ein Rucksack mit integriertem Licht. Dieses wird über eine integrierte Powerbank und ein USB Kabel im Hauptfach versorgt. Im Innern hast du zudem viele Organisationsmöglichkeiten und sogar ein Einschubfach für DIN A4 Unterlagen. Mit einem Volumen von 18 Litern und einer integrierten Regenhülle ist der Proton 18 Pack vielleicht dein neuer Begleiter für die tägliche Pendelei?