Mit Trekking-E-Bikes oder Cross Country Mountain-E-Bikes lässt sich schon einiges in der Welt erkunden. Wer jedoch seine Touren und Ausflüge auf wirklich raues Gelände erweitern will, kann nun einen Schritt weiter gehen. Das US-amerikanische Unternehmen Rungu produziert ein verrücktes E-Bike mit unglaublicher Power und Technik: ein wahres Monster-E-Bike.
Ordentlich Saft für schweres Gelände
Das Rungu Duali ist ein E-Bike wie kein anderes. Mit seiner Power und seinem Fahrwerk gehört es zu den wohl abgefahrensten Offroad-Bikes, die wir bisher gesehen haben. Gedacht ist das E-Bike für Jäger, die in der Wildnis auf ihr Quad verzichten und stattdessen auf ein leises E-Bike setzen wollen.
Mit einem fast 2 PS starken Mittelmotor kommt das E-Bike zwar nicht ganz an ein herkömmlich motorisiertes Gefährt ran, schafft jedoch sicher überdurchschnittliche Steigungen und klettert über einige Hindernisse hinweg. Eine Steigung von bis zu 40 Prozent soll mit dem Rungu Duali laut Hersteller durchaus überwindbar sein.
Der 52 Volt Mittelmotor mit 1429 Watt Maximalleistung bekommt seine Leistung im Top Model Rungu Duali XR von zwei großzügigen Batterien, die es laut Hersteller bis zu 100 Kilometer weit bringen sollen.
Mehr Rad für mehr Grip
Aber es ist nicht die Batterie, die dem Rungu Duali seinen Namen gibt, sondern das doppelte Vorderrad. Was bisher nur bei einigen Motorrollern im Straßenverkehr zu sehen war, findet mit dem Duali seinen Weg ins Gelände: Das doppelte Vorderrad sieht nicht nur brachial aus, sondern gibt dem Bike extra Grip.
Dafür hat Rungu ebenfalls den den gesamten Schwerpunkt des E-Bikes nach Vorne verlegt Fast 75 Prozent des Gewichts sollen auf den Vorderräder liegen, um sie an den Boden zu pressen. Das Ziel ist ein durchweg stabiles Lenkverhalten auf anspruchsvollem Untergrund. Als netter Nebeneffekt bleibt das Bike von selbst stehen, schließlich versinken Fahrradständer gerade im sandigen Gelände gerne im Boden.
Spezielles Lenksystem
Das doppelte Vorderrad stellt die Entwickler jedoch ebenfalls vor mehrere Herausforderungen. Einerseits muss jedes Rad einzeln gefedert werden, damit die Reifen den Kontakt zum Boden auch bei starken Unebenheiten nicht verlieren. Das ist mit Hilfe von zwei getrennten Federgabeln kein Problem.
Doch beim Lenken müssen die Lenkwinkel der beiden Räder ebenfalls angepasst werden. Genau wie beim Auto legt das äußere Rad in der Kurve mehr Strecke zurück und darf für optimale Haftung am Boden nicht so stark eingeschlagen sein, wie das äußere. Um dieses Problem zu lösen, greift Rungu auf ein komplexes Lenksystem zurück. Durch die Ackermann Lenkung findet jedes Rad in jeder Stellung seinen eigenen Winkel. Das sorgt für optimales Kurvenverhalten.
Ein E-Bike für Jäger – nicht für Großstädter
Obwohl SUVs es mittlerweile in die Großstädte der Welt schaffen, werden wir das Rungu Duali wohl nicht allzu bald im urbanen Raum sehen. Die Hersteller richten sich mit dem E-Bike eher an professionelle Jäger mit großzügigem Budget.
Die günstigste Version mit einfacher Batterie und Ausstattung gibt es in den USA schon ab 4.899 Dollar, das Top-Modell lässt sich jedoch 8.517 Dollar kosten. Hinzu kommen noch hohe Versandkosten, selbst in den USA.
Ohnehin orientiert sich Rungu nicht am europäischen Markt, selbst die gedrosselten Varianten des Monster-E-Bikes würden hierzulande nicht als Pedelec anerkannt werden – mit einer kleinen Modifizierung wäre es in der Zukunft jedoch denkbar. Wer sich dennoch für das Offroad-E-Bike mit dem doppelten Vorderrad interessiert, findet mehr Infos auf der Website des Herstellers.