Panasonic ist für seine Mittelmotoren bekannt, die vor dem Markauftritt des Boschantriebs fast keine Konkurrenz kannten. Jetzt hat Panasonic einen Nabenantrieb für das Hinterrad in enger Abstimmung mit KTM entwickelt. Der (Panasonic Compact Hub) Motor kommt im neuen Hardtail-Ebike von KTM eRace P650 zum Einsatz. Energierückgewinnung (Rekuperation), geringes Gewicht, Kompaktheit und ein integriertes Getriebe für mehr Kraft im Gelände – das zeichnet den brandneuen Motor aus. Zum Saisonbeginn 2013 werden das eRace P650 und weitere E-Bikes des Herstellers mit dem Panasonic CHM im Handel verfügbar sein.
Gemeinsame Entwicklungsarbeit von KTM und Panasonic
Bis zur Produktreife des Motors war es ein langer Weg. Panasonic hatte sich laut KTM-Pressemitteilung „bemüht“ neben ihrem Mittelmotorsystem auch Lösungen für sportlichere Pedelecs anbieten zu können. 2011 startete beim japanischen Konzern die Entwicklung des Nabenmotors. Im Herbst 2011 entschied sich KTM dann dazu bei der weiteren Arbeit am Antrieb mitzuwirken, da das bisherige Konzept nicht vollends überzeugte. Nachdem der Prototyp fertig war, gab es weitere Verbesserungen, wonach der Motor auch Regen und andere Witterungsverhältnisse gut übersteht.
Technik und Motorleistung
Am Ende konnte ein Motor entstehen, der mit 2,7 kg relativ wenig wiegt und mit einem Durchmesser von 140 mm recht kompakt ausfällt. Der geringe Durchmesser bringt mehr Flex in den Speichen und ein Drehmoment von bis zu 40 Nm ist damit zu erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Nabenantrieben kommt beim Panasonic CHM ein Getriebe zum Einsatz. Es sorgt für mehr Effizienz, da der Motor stets mit höheren Drehzahlen läuft. KTM weist darauf hin, dass trotz der hohen Drehzahlen die Wärmeentwicklung dennoch bei starker Belastung reduziert werden konnte.
Bei der Steuerungstechnik setzen die Partner auf eine Trennung von Motor und Elektronik. Während der BIFS-Antrieb die Elektronik in der Nabe versteckt, sitzt beim Panasonic CHM die Platine in der Aufnahmeschiene für den Akku direkt am Rahmenrohr.
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Die Trittgeschwindigkeit des Fahrers misst ein Drehmomentsensor, der im Tretlager montiert wurde und bereits bei den Panasonic-Centermotoren zum Einsatz kam. Eine weitere Kooperation mit Shimano macht es möglich den neuen CHM mit Bauteilen des Zubehörherstellers zu kombinieren wie ein Kassettenzahnkranz, ein spezieller Kettenradspider sowie eine Oktalink-Kurbel.
Das gesamte System läuft mit 46,8 Volt, um eine bessere Effektivität zu erhalten und die Strombelastung der Komponenten zu verringern. Mit einer Akkukapazität von 8,8 Ah ergibt sich ein Betrieb mit 412 Wh. Wie bei BionX- und BIFS-Antrieben hat der CHM eine Rekuperationsfunktion, die in drei Stufen eingestellt werden kann und im Geschwindigkeitsbereich 7 bis 30 km/h für Rückladung in den Akku sorgt. Ein Automatikmodus erkennt die aktuellen Leistungs- und Geschwindigkeitsdaten und stellt daraufhin fest, ob der Fahrer Motorunterstützung benötigt oder die Energie besser zurückgewonnen werden soll.
Übersicht der Modelle, die mit dem Panasonic CHM ausgestattet werden und was sie voraussichtlich kosten werden:
KTM eRace P650: MTB mit Laufradgröße 650B (3.099 Euro)
KTM eRace P 26”: MTB mit Laufradgröße 26“ (3.099 Euro)
KTM eCross P: Trekkingbike 28” (2.999 Euro)
KTM eTour P: Citybike 28” ( 2.899 Euro)
KTM eStyle P: Citybike 28“ (2.599 Euro)