Das E/1 ist ein neues City-E-Bike von Vaast. Frisch vorgestellt, soll dieses US-amerikanische E-Bike begeistern. Einige interessante und sogar ein wenig revolutionäre Ideen sind in jedem Fall dabei.
Viel Lärm um ein City-E-Bike
In einigen E-Bike-Sparten gibt es viel Wirbel, wenn neue, vielversprechende E-Bikes auf den Markt gebracht werden. Bei Urban-E-Bikes ist es oft der Fall und einige E-MTBs ziehen gewiss ebenfalls viel Aufmerksamkeit auf sich.
Auch Hartjes neues Kompaktrad wurde mit einem riesigen medialen Aufwand vorgestellt. Aber City-E-Bikes mit Wave-Rahmen?
Das Vaast E/1 versucht genau in dieser Sparte den Sektor aufzumischen und stellt sich mit viel Getöse vor. Neue Technologien, Ausstattung vom Feinsten, der Beginn einer neuen Ära der „Personal Mobility Vehicles“.
Doch was ist dran? Kann ein City-E-Bike wirklich überraschen? Wir haben die Neuvorstellung unter die Lupe genommen.
Weniger Schwingungen dank NAILD React System
Während viele City-E-Bikes eher für den komfortablen oder gar gemütlichen Pendelverkehr auf der Kurzstrecke konzipiert sind, geht es Vaast beim E/1 um Optimierung auf allen Ebenen. Dafür haben die Entwickler*innen ein gewisses Augenmerk auf das Fahrwerk gelegt.
Wenn der Rahmen beim Pedalieren schwingt, geht etwas Leistung verloren. Aus diesem Grund hat Vaast mit einem System namens NAILD React versucht, die Pedalleistung komplett von der Federung zu trennen. Die Heckfederung sitzt bei diesem E-Bike direkt am Motor bzw. Tretlager.
Diese absolut seltene Konstruktion dürfte somit sogar den Schwerpunkt des E-Bikes ein wenig näher an den Boden rücken. Genial, sofern es gut funktioniert. Gleichzeitig soll das Fahrwerk die schüttelfreie Fahrt auf unterschiedlichen Untergründen erlauben.
Sportlichkeit, Nützlichkeit, zu Englisch „sport“ und „utility“, sind schon einmal die besten Voraussetzungen, um das eigene E-Bike als SUV-E-Bike zu bezeichnen.
SUV in futuristischem Look
Zwar verwendet Vaast den SUV-Begriff für das E/1 an keiner Stelle, doch es wird klar, an wen sich dieses E-Bike richtet: Alle, die sich selbst im Alltag nicht mit dem Standard zufrieden geben wollen. Mit der Bosch Performance Line CX ist das E-Bike für den Stadtverkehr beinahe zu gut ausgerüstet und auch die 4-Kolben-Bremsen schießen beinahe über das Ziel hinaus.
Den Look des City-E-Bikes zu revolutionieren ist bisher wenigen Herstellern gelungen. Doch auch darauf sollte man beim E/1 schauen: Der etwas kantigere Rahmen des E-Bikes wirkt ein wenig wie von einem futuristischen Konzeptbike, wird jedoch so in Serie gehen. Gleichzeitig gibt es kaum Spielereien, alles wirkt funktional und schick.
Besonders die Ausstattung mit zwei Gepäckträgern – einer vorne, einer hinten – machen das E-Bike attraktiv für alle Stadtpendler*innen. Die Lichtanlage stammt vom High-End-Hersteller Supernova und findet gekonnt an den Gepäckträgern ihren Platz. Lediglich bei der Federgabel gibt es minimale Abzüge. Zwar ist der Federweg mit 110mm relativ großzügig gewählt, doch Suntour zählt eher zur Mittelklasse als zum oberen Ende der Ausstatter.
Drei Varianten: Die Schaltung macht den Unterschied
Mischt das E/1 mit dieser Ausstattung die Welt der E-Bikes auf? Das innovative Fahrwerk der Vaast E-Bikes ist sicherlich eine interessante Neuerung, die sich allerdings erst in der Praxis beweisen muss. Wesentlich mehr Gesprächsstoff wird letztendlich wohl der Preis bieten. Kein Vaast E/1 bekommst du für weniger als 6.500 Euro.
Die drei Modellvarianten kommen abseits des Antriebsstrangs mit nahezu identischer Ausstattung daher. Allein die Schaltung macht den Unterschied. Während die „günstige“ Version für 6.649 Euro mit einer Shimano XT Schaltung angeboten wird, setzen die teureren Modelle auf den Riemenantrieb von Gates.
Beim Modell in „Black Cherry“ für 7.499 Euro bekommst du die hochwertige Enviolo Nabenschaltung ans E-Bike. Eine durchaus hochwertige und wartungsarme Schaltung, die für den Stadteinsatz hervorragend gerüstet ist.
Um einen noch höheren Preis zu rechtfertigen, gibt es fast nur eine Möglichkeit: Die Rohloff 14. Bereits an einem anderen Super-Luxus-E-Bike harmonierte diese Gangschaltung im Test gut. Das E/1 in Amazon-Green lässt dementsprechend mit 8.749 Euro auch einiges Kosten.