Die Gerüchteküche brodelt seit längerer Zeit. Nun sollen die Zeichen konkreter werden, will zumindest das Branchenmagazin Bike Europe erfahren haben: Sram soll Amprio übernehmen. Demnach habe das Büro in Neuss bereits geschlossen. Auf Nachfragen soll eine E-Mail-Antwort mit den Worten „Sie erreichen mich von jetzt an unter der E-Mail … @sram.com“ erscheinen. Viel eindeutiger lassen sich die schon länger bestehenden Gerüchte rund um dir Firmenübernahme kaum darstellen.
Nachtrag, 13. Januar 2023: Mittlerweile hat Amprio die Übernahme durch SRAM bestätigt.
Bislang gehörte Amprio zu Rheinmetall. Der Konzern, der vor allem im Bereich der Rüstungsindustrie tätig ist, könnte also durchaus ein Interesse daran haben, den kleineren E-Bike-Komponentenhersteller zu verkaufen. Der Schwerpunkt ist aktuell leider klar ein anderer.
Amprio: Ein Qualitätshersteller aus Deutschland
Amprio setzt bei seinen Motoren auf eine Qualitätsentwicklung innerhalb Deutschlands. Pedelec-Antriebsysteme werden komplett hierzulande entwickelt. Die Pedelec-Antriebssysteme bestehen genau wie bei den bekannten Herstellern wie Bosch und Shimano nicht nur aus dem Motor, sondern auch aus Akkus und Displays, die in Einheiten verkauft werden. Es besteht jedoch ein hohes Maß an Flexibilität, die Amprio-Systeme anzupassen, sodass viele E-Bike-Hersteller darauf zurückgreifen können.
Sram: Einer der größten Hersteller für Fahrradkomponenten weltweit
Sram zählt weltweit zu den umsatzstärksten Herstellern für Fahrradkomponenten. Im Hinblick auf Motoren konnte sich das US-amerikanische Unternehmen allerdings bislang nicht gegenüber der Konkurrenz durchsetzen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gibt es derzeit noch keinen Antrieb des US-amerikanischen Herstellers. Hier haben im höheren Preissegment weiterhin Bosch, Shimano, Yamaha und Bafang die Nase vorn.
Ob der RMAG-Antrieb in der jetzigen Form erhalten bleibt oder ob eine weitere Entwicklung des Systems geplant ist, bleibt abzuwarten. Aufgrund des fertigen Produkts ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass es zunächst weiter genutzt und erst später verändert bzw. in einer neuen Version angepasst wird.
So oder so könnte der Schritt für Sram einen großen Gewinn bedeuten, denn auch Shimano konnte seine Markenpräsenz mit der Entwicklung eigener Motoren auf ein noch höheres Level heben.