Audi hat bereits mehrere Versuche unternommen, ein eigenes E-Bike auf den Markt zu bringen. Das jüngste Ergebnis der Entwicklung des Autobauers ist das Audi Electric Mountain Bike – ein E-Bike oder besser gesagt ein downhillfähiges Enduro-Bike mit 180 Millimeter Federweg. Audi hat es zusammen mit Fantic entwickelt und Ende Januar erstmals präsentiert. Wir schauen uns genauer an, was das Rad kann und ob es den Ansprüchen der Vier Ringe gerecht wird.
Enduro-Bike für viele Einsatzzwecke
Audi hat das Enduro-Bike gemeinsam mit Fantic für verschiedene Einsatzzwecke entwickelt. Fantic ist ein italienischer Motorradhersteller aus Treviso, der 1968 gegründet wurde. Die Modellpalette umfasst sportliche Enduros, aber auch E-Mountainbikes. Beim Design hat sich Audi am Audi RS Q e-tron Rally Paris orientiert, um die bekannte Audi Performance zu unterstreichen. So soll man mit dem E-Mountainbike sowohl sportlich fahren als auch entspannt cruisen können.
Der Charakter ist klar rennorientiert und die Konstruktion extrem robust. Damit will Audi ein E-Bike auf die Straße bringen, das unterschiedlichen Anforderungen und Strecken gewachsen ist. Der Schwerpunkt liegt aber ganz klar auf Downhill. Die Vollfederung mit einem Federweg von 180 mm sowie die breiten grobstolligen Reifen sollen für sicheren Halt sorgen.
Fahrwerk von Öhlins für hartes Gelände
Ob Downhill oder Cross Country: Ohne Federgabel geht beim Mountainbiken gar nichts. Bei der Federgabel handelt es sich um eine e Öhlins RXF D-38 mit 180 mm Federweg. Außerdem verfügt die Federgabel über ein Zweikammer-Arbeitssystem. So nimmt sie das Gewicht des Fahrers und die Schläge im Gelände auf.
Hinten hat Audi Öhlins T205 X 65 Stoßdämpfer verbaut. Die Sattelstütze des verstellbaren Sattelsystems lässt sich am Lenker absenken und für Berg- und Talfahrten individuell einstellen.
Bremsen aus dem Motorradrennsport
Außerdem kommt bei diesem Modell eine SRAM GX eagle 12v Single-Click-Schaltung zum Einsatz. Sie wurde speziell für die Anforderungen von E-Bikes entwickelt. Das Schaltwerk ist so konstruiert, dass immer nur ein Gang nach dem anderen geschaltet werden kann, um Kettenrisse und vorzeitigen Verschleiß zu vermeiden.
Bei den Bremsen greift Audi auf Technologie aus dem Motorradrennsport zurück. Die verbaute IN.CA.S-Bremsanlage ist vorne mit 220 Millimeter und hinten mit 200 Millimeter großen Bremsscheiben ausgestattet. Das soll für präzise Bremseigenschaften sorgen. Die In.Ca.S.-Technologie steht für Interchangeable Cartridge System. Es bietet die Möglichkeit, Bremsen mit unterschiedlichen Pumpendurchmessern individuell anzupassen. Bei Bedarf können Betriebsdruck und Konfiguration schnell geändert werden.
Brose-Motor sorgt für ordentlich Dampf
Der Endurorahmen besteht aus Aluminium und teilweise Carbon. Die Leichtbauweise und die ergonomische Form sollen eine komfortable Sitzposition unterstützen. So liegt der Fokus auf der Strecke und den Hindernissen, die es zu überwinden gilt. Nun zum Wesentlichen, dem Motor. Der Brose S-MAG 36 Volt hat eine Leistung von 250 Watt und bringt 90Nm Drehmoment an die Kette. Er soll ein sanftes und schnelles Vorankommen garantieren, egal auf welchem Untergrund man unterwegs ist. Die Fanti-Lithium-Batterie hat eine Kapazität von 720 Wattstunden bei 36 Volt.
Sportliches Design und hoher Fahrkomfort
Beim Design der einzelnen Komponenten ist sich Audi treu geblieben und setzt auf sportliche, robuste und hochwertige Komponenten. Der schwarz-graue Carbonrahmen mit roten Akzenten verleiht dem Bike eine betont sportliche Figur.
Das E-Bike kommt dementsprechend auch für stolze 8.900 Euro auf den Markt. Die robuste Ausstattung macht das E-Bike by Fantic zu einem Begleiter auch auf anspruchsvollen Strecken. Mit diesem E-Bike scheint Audi seinen Ansprüchen als Qualitätshersteller definitiv gerecht zu werden – wenn auch zu einem hohen Preis.