Oscal, das Tochterunternehmen von Blackview, präsentiert mit der Powermax 6000 eine neue, verbesserte Powerstation mit unglaublich vielseitigen Möglichkeiten. Wir haben den Energiespeicher mit enormen Leistungsdaten einem Praxistest unterzogen. Ob sich die Anschaffung lohnt, erfährst du hier.
Oscal Powermax 6000 ist eine Weiterentwicklung
Die Powermax 6000 ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der Powermax 3600 und weitestgehend identisch. Lediglich an der Software und der Hardware für die Ausgangsleistung wurde offensichtlich kräftig gearbeitet – und das mit Erfolg! Auch der Preis ist mit 1.699 Euro (mit Code am Ende des Artikels) ziemlich heiß. Deshalb beschäftigen wir uns in diesem Testbericht hauptsächlich mit den Verbesserungen und Weiterentwicklungen der Powermax 6000. Alle grundlegenden technischen Details, Anschlussmöglichkeiten und Einschätzungen zu Design und Verarbeitung findest du in unserem ausführlichen Test der Powermax 3600.
Grundsätzliche Ausstattung
Genau wie das kleinere Vorgängermodell ist die Oscal Powermax 6000 mit LiFePO4 Akkutechnik mit 3,6 kWh Kapazität ausgestattet. Zusätzlich zur Powerstation können auch bei diesem Modell bis zu 15 Erweiterungsakkus mit je 3,6 kWh angeschlossen werden. Insgesamt lässt sich das System also auf eine Kapazität von bis zu 57,6 kWh erweitern. Die Leistungsdaten der neuen Powermax 6000 wurden gegenüber der 3600er Powerstation in fast allen Bereichen erhöht.
Die Gesamtausgangsleistung beträgt, wie der Name der Box schon sagt, sage und schreibe 6.000 W. Damit gibt Oscal seinem Powerstation-System ein deutliches Upgrade. So ist tatsächlich die komplette Versorgung, beispielsweise von einem kleinen Wochenendhaus oder einer Gartenlaube möglich. Auch, wenn dort gekocht und gleichzeitig große Maschinen genutzt werden würden. An Eingangsleistung verträgt die Powermax 6000 jetzt 2.200 W über das 230 V Hausnetz, 2.400 W über den Solareingang und 240 W über eine KFZ-Ladebuchse. Beachtlich, denn wie der Test zeigt, stellt die Powerstation die Leistung auch tatsächlich ohne Murren bereit.
Oscal Powermax 6000 im Test
Das Upgrade zieht viele Verbesserungen, aber leider auch einen ganz kleinen Wermutstropfen nach sich. Mit leicht veränderter Hardware ist die Powermax 6000 mit einem Gewicht von 46 kg noch leicht unhandlicher geworden. Der Unterschied von nur einem Kilogramm zur 3600 wirkt sich in diesem Bereich allerdings nur marginal aus, denn Umhertragen ist ohnehin nur eingeschränkt möglich.
Lüfterverhalten deutlich verbessert
Bei der ersten Inbetriebnahme fällt mir direkt auf, dass Oscal sich die Kritik an der Vorgänger-Powermax zu Herzen genommen hat. Denn hier hat mich der Lüfter samt seiner Steuerung wirklich stark genervt. Am neuen Modell bemerke ich dagegen als Allererstes einen Hauch von Nichts. Denn die Powermax 6000 lässt sich einschalten, ohne dass direkt der Lüfter angeht. Eine Wohltat.
Und auch im weiteren Verlauf des Tests stellt sich schnell heraus, dass Oscal hier deutlich nachgebessert hat. Der Lüfter läuft jetzt nur noch kurz, bei Bedarf – und nicht nahezu dauerhaft. Das ist deutlich angenehmer und sorgt mitunter dafür, dass die Powermax 6000 auch in Wohnräumen oder dem Wohnmobil einsetzbar ist, ohne einen Gehörschutz mitführen zu müssen.
Ladeleistung jetzt fein justierbar
Auch die Oscal Powermax 6000 ist smart und verfügt über eine Smart-Home-Anbindung von Tuya über die Smart-Life App, die im Google Play Store und im App Store erhältlich ist. An dieser Stelle hat der Hersteller ebenfalls nachgebessert und einen Kritikpunkt aus dem letzten Test mit neuen Funktionen ausgestattet. Denn bei der älteren Version war es lediglich möglich, mit 1200 W oder 2200 W zu laden. Falls man die Powermax allerdings unter anderem als Speicher für ein Balkonkraftwerk nutzen wollte, konnte die starre Einstellung nachteilig sein. Jetzt lässt sich unter der langsamen Ladeeinstellung in der App die Eingangsladeleistung zwischen 100 W und 1200 W in jeweils 100 W Schritten einstellen. Ein echter Vorteil für sämtliche Anwendungen!
Ausgangsleistung von 6000 W
Besonders gespannt war ich beim Test, wie die Powerstation mit der Abgabe der extrem hohen Leistung umgeht. 6.000 W – das ist in etwa so viel, wie in der Küche beim gleichzeitigen Betrieb von Herd, Backofen und Mikrowelle anfällt. Da ich kein Gerät besitze, das eine derart hohe Leistung abrufen kann, entschied ich mich, den Test mit drei Heizlüftern durchzuführen. Zwei davon konsumieren je 2.000 W, einer 1.500 W. Damit der Powermax 6000 keine Zeit bleibt, die Leistungsabgabe kontinuierlich aufzubauen, wurden alle Heizlüfter auf die höchste Stufe voreingestellt und in die AC-Ausgänge der Box eingesteckt. Erst dann habe ich per App aus sicherer Entfernung den AC-Ausgang aktiviert.
Ich gebe nämlich ehrlich zu, dass ich in diesem Fall einen gesunden Respekt vor der Aktion hatte und möglicherweise auch etwas Angst, dass mir die Nummer direkt vor der Nase zusammenschmilzt. Doch die Powermax 6000 konnte den Härtetest mit einem Schulterzucken abtun und alle Geräte sind direkt angelaufen. Gleichzeitig habe ich sogar über den 12 V Ausgang mit einem Einspeisewechselrichter noch ungefähr 100 W in das Heimnetz eingespeist. Hierbei ist der Lüfter dann selbstverständlich auf maximaler Leistung gelaufen, die Powerstation hatte damit aber grundsätzlich gar kein Problem.
Rückspeisung ins Hausnetz
Wer überlegt, die Powermax 6000 als Zwischenspeicher für Solarenergie zu nutzen, wird sich über eine weitere Verbesserung freuen können. Die 12 V Ausgabe über den Anderson Port mit 30 A maximaler Leistung (360 W) funktioniert ebenfalls viel besser als bei der Powermax 3600. Die Ausgabe ist stabil und erlaubt eine deutlich höhere Ausgangsleistung als beim letzten Test, obwohl die Werte auf dem Datenblatt identisch sind. Mit der Powermax 6000 konnte ich im Test effektiv 230 W in das Hausnetz einspeisen. Was mich besonders gefreut hat, war, dass diese Übung fast ohne nervige Lüfterdarbietungen vonstatten ging. Der Lüfter hat sich lediglich ab und zu eingeschaltet und ganz kurz durchgepustet. Die meiste Zeit verrichtet die neue Powermax 6000 ihren Job aber jetzt lautlos.
Fazit und Erfahrungen mit der Oscal Powermax 6000
Mit der Powermax 6000 ist dem Hersteller ein üppiges und deutliches Upgrade gegenüber der Vorgängerversion gelungen. Eigentlich alle Dinge, die mir im letzten Test der Powermax 3600 nicht gefallen haben, wurden beim neuen Modell gelöst. Lediglich die App ist immer noch schlecht übersetzt. Für mich ist das für den Betrieb allerdings nebensächlich. Die Oscal Powermax 6000 ist schick, erweiterbar, hochwertig verarbeitet und enorm leistungsfähig.
Ob Camping, Hausgebrauch oder Versorgung der Gartenlaube: Das neue Modell kann ich uneingeschränkt empfehlen. Wer eine leistungsfähige Powerstation zum guten Preis sucht, ist mit der Oscal Powermax 6000 gut beraten. Im Shop von Geekmaxi ist sie mit dem Rabattcode DwSKzyRy für nur 1.699 Euro erhältlich. Zusammen mit einer Erweiterungsbatterie und insgesamt dann 7,2 kWh Speicherkapazität ist sie mit dem Rabattcode EcKPY6uf für 2.978 Euro bestellbar. Wer eine andere Bauform in einer ähnlichen Leistungsklasse bevorzugt, könnte mit der Fossibot 3600 glücklich werden. Wer einen reinen, aber dennoch flexiblen Stromspeicher für die Solaranlage zu Hause sucht, sollte sich unbedingt den Test des Zendure Hyper Systems anschauen.