Gerade am Markt der günstigen Stadt-E-Bikes tummeln sich immer mehr Hersteller aus der ganzen Welt. Überraschend, dass sich ein Hersteller aus den USA ebenfalls mit einem Preis von 1.099 Euro behaupten kann – und das mit beeindruckendem Ergebnis. Das Rad Power Bikes RadMission hat uns im Test mehr als überrascht.
Unser Test im Video:
Das Video hat dich bereits überzeugt? Das RadMission findest du im Rad Power Bikes Webshop derzeit für nur 949 im Abverkauf €.
Qualitäts-E-Bike – von der ersten Sekunde an
Welch professionelle Verpackung! Als wir das RadMission von Rad Power Bikes zum Test geliefert bekommen haben, mussten wir noch einmal den Preis checken. Tatsächlich, in dieser schmuckvollen und hochwertigen Verpackung verbirgt sich ein E-Bike für nur 1.099 Euro. Wenn wir es nicht besser wüssten, könnte es vom reinen Unboxing Erlebnis auch deutlich höher angesiedelt sein.
Doch die inneren Werte zählen – und auch hier performt das E-Bike hinter der Verpackung recht gut. Beim Auspacken wird sofort klar: Hier verbirgt sich eine überraschend hochwertige Verarbeitung. Nichts klappert, alle Materialien fühlen sich stabil und hochwertig an. Lenker, Pedale, Schutzbleche (müssen extra bestellt werden) anschrauben, aufsatteln – und ab geht’s.
Leichter Rahmen mit wuchtigem Akku
Optisch kann man sich durchaus über das RadMission streiten. Der Rahmen an sich ist extrem schmal und schnittig gestaltet, ähnlich einem alten charmanten Stahlrahmenfahrrad. Allerdings ist das E-Bike aus 6061er Aluminium gefertigt und dementsprechend leicht.
Wäre da nicht der externe Unterrohr-Akku, welcher optisch zunächst markant aus dem Rahmen sticht. Doch schon nach wenigen Augenblicken hat man sich daran gewöhnt. Es ist immerhin ein E-Bike, das auch ordentlich Energie im Akku hat. Dem Fahrgefühl tut der Akku jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Das RadMission ist stabil und wendig. Alles, was du für flotte Alltagsfahrten benötigst.
Die Bereifung ist ebenfalls passend gewählt. Die 27,5-Zoll-Reifen von Kenda sind mit 1,95“ ziemlich breit und gut profiliert. Entsprechend vergeben sie kleine Exkurse über Grünflächen oder Schotter großzügig. Dennoch wirkt das E-Bike weiterhin sportlich, ist vom E-Gravelbike allerdings noch etwas entfernt.
Ein kräftiger und unscheinbarer Motor
Der Heckmotor ist mit „Rad Power Bikes“ gelabelt und gibt nur wenig Auskunft über Hersteller oder Leistung. In den Spezifikationen findet man einen Zusatz „250W Nabenmotor, 5:1 Planetengetriebe-Untersetzung“. Nabenmotoren mit Getriebe sind in der Regel etwas lauter als Direktantriebe, doch die Geräuschkulisse des RadMission hält sich stark in Grenzen. Nur wenn du nah an Passanten oder anderen RadlerInnen vorbeifährst, werden sie das Motorgeräusch bemerken. Du selbst kannst den Schub in den oberen Unterstützungsstufen in jedem Fall wahrnehmen – doch auch das macht Spaß.
Denn das RadMission hält mit seinem Antrieb ohnehin nicht hinterm Berg. Wie es generell bei Heckmotoren der Fall ist, fühlt es sich an, als ob du von hinten angeschoben wirst. Der Motor ist in den oberen Stufen sehr aktiv und stellt sich stark in den Vordergrund, was vor allem der einfachen Sensorik geschuldet ist.
Einfache Sensorik, die funktioniert
Das RadMission ist nur mit einem Pedal Assist Sensor („PAS“) versehen. Im Gegensatz zu einem Drehmomentsensor nimmt der PAS nicht die Stärke deines Pedaltritts wahr, sondern nur, ob du strampelst. Diese Variante hat Vor- und Nachteile.
Der Vorteil: Wenn du faul bist, brauchst du nicht kräftig in die Pedale treten, um die maximale Geschwindigkeit zu erreichen. Stattdessen gibt der Motor in oberster Stufe beim Zeichen einer Pedalumdrehung Vollgas. Die unteren Stufen bringen dich lediglich bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit, danach musst du selbst in die Pedale treten. Der wohl größte Vorteil ist hierbei jedoch der sehr viel niedrigere Preis gegenüber einer Drehmoment-Steuerung.
Der Nachteil: Die Sensorik ist nicht sehr sensibel und schiebt, sobald du die Pedale drehst. In der höchsten Stufe gehts dementsprechend mächtig Vorwärts. Aber genau dafür ist das RadMission auch gemacht. Generell ist die Abstimmung im Vergleich zu anderen günstigen Systemen hier allerdings ziemlich gut gelöst.
Die Bedienung ist kinderleicht und effektiv
Im Grunde waren wir auf dem günstigen City-Flitzer dauerhaft mit 25 km/h unterwegs – und hatten Spaß dabei. Das E-Bike ist so übersichtlich und stabil, dass wir uns in keiner Sekunde unsicher gefühlt haben. Stattdessen wollten wir es gar nicht mehr abgeben, auch im urbanen Verkehr.
Denn das RadMission ist gerade durch seine simple Steuerung so übersichtlich. Ein Purist im wahrsten Sinne des Wortes: Ein An-Schalter und fünf Unterstützungsstufen sind alles, was du am Cockpit findest. Dazu noch eine Klingel direkt am Bremshebel, dort wo dein Zeigefinger ohnehin immer liegt. Praktischer geht es kaum.
Bremsen sind am E-Bike immer ein Thema für sich. In der E-Bike-Szene gibt es einige Stimmen, für welche ein E-Bike ohne hydraulische Scheibenbremse eine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellt. Ganz ehrlich: Sind sie nicht! Es gibt schwache und starke mechanische Bremssysteme. Rad Power Bikes setzt auf letztere.
Mit den mechanischen 180er Scheibenbremsen zeigt Tektro, dass sie längst keine Billigmarke mehr sind. Die Bremse dosiert für ein Stadtrad ordentlich, nach Wunsch können wir auch zupacken, blockieren und eine kleine Spur der Reifen auf dem Asphalt zurücklassen. Auch das ist in dieser Preisklasse keinesfalls Standard.
Ansonsten ist das Cockpit leer, denn das RadMission ist als Single Speed unterwegs. Die Übersetzung ist jedoch so gut gewählt, dass das selbst am Berg kein Problem darstellt. Und wenn das Anfahren doch einmal schwerer fällt, hat das RadMission die ultimative Lösung am Start.
Das Highlight: Die Schiebe- und Anfahrhilfe
Ein kleines Highlight am RadMission ist definitiv die Schiebehilfe, denn sie ist so viel mehr als nur das. Turbo-Boost, Schlender-Modus und dein Helfer in der Not. Danach möchtest du nichts anderes mehr fahren.
Bedient wird die Schiebehilfe über einen kompakten Gasgriff am rechten Lenkergriff. Schiebst du das RadMission eine Auffahrt oder steile Treppen hinauf, kannst du daran drehen und bekommst etwas Unterstützung vom Bike. Bis zu 6 km/h, wie es das Gesetz verlangt.
Das Schöne: Durch die Power des Heckmotors funktioniert das sogar, wenn du bergauf fährst. Nicht unbegrenzt steil, aber dennoch beeindruckend. Simon hat es sogar die Auffahrt vor dem Kölner Dom hinaufgeschafft, wie du im Video oben sehen kannst.
Eine Schiebehilfe am Berg für sich ist schon praktisch genug. Doch der Gasgriff kann so viel mehr, dass du ihn am RadMission dauernd benutzen willst. Kurz nach dem Test kamen uns unsere eigenen Bikes unvollständig vor, denn die Schiebehilfe ist auch eine ausgezeichnete Anfahrhilfe.
Wenn du selbst nicht die Kraft aufbringen kannst (oder willst) dich gegen den Berg oder einfach auf gerader Strecke ordentlich anzustoßen, übernimmt das das RadMission gerne für dich. Gas drehen, lostreten und den kleinen Anfangsschub genießen.
Besonders praktisch ist ebenfalls, dass der Gasgriff als Booster funktioniert, sobald du in die Pedale trittst. Selbst wenn du auf der Unterstützungsstufe 1 fährst, welche dich nach unserer Erfahrung bis ungefähr 15 km/h unterstützt, reicht ein leichter Zug am Gas, um spontan auf Stufe 5 – und damit 25 km/h – zu wechseln.
Schon nach kurzer Zeit entwickelst du mit dem E-Bike deinen eigenen Fahrstil und lernst, das E-Bike auch ohne Gänge immer passend zu steuern.
Das RadMission ist flexibel und durch viel Zubehör erweiterbar
Obwohl Nils das E-Bike als „Urban-E-Bike“ bezeichnet und Simon es eher in Richtung „Commuter“ schiebt, sind wir uns einig: Dieses E-Bike kann man guten Gewissens für viele Einsatzbereiche empfehlen. Besonders für den unschlagbaren Preis.
Gerade, dass man durchaus längere Pendelstrecken oder auch nur den kurzen Weg zum Bäcker damit bestreiten kann, ist ein großer Pluspunkt. Zudem bekommst du zahlreiches Zubehör. Ein sehr hochwertig verarbeiteter Gepäckträger wurde uns ebenfalls mitgeliefert. Allerdings war er für den Test für uns nicht so relevant, weshalb wir ihn zunächst nicht montiert haben.
Wir wollten das E-Bike fahren – und das haben wir mit Begeisterung getan. Sicher, es gibt bessere E-Bikes. Ein Mittelmotor mit Drehmomentsensor wäre toll – gibt es aber nicht zu diesem Preis. Dafür treibt der Heckmotor ordentlich an, die Steuerung funktioniert gut und die Bremsen sind in der Preisklasse über jeden Zweifel erhaben.
Für wen würden wir das RadMission von Rad Power Bikes empfehlen?
Für jeden! Jedenfalls wenn du nicht gleich 3.000 Euro ausgeben möchtest und gerne auf technischen Schnickschnack wie Apps und konfigurierbare Unterstützungsstufen verzichten kannst, hast du mit dem RadMission von Rad Power Bikes genau das richtige E-Bike gefunden. Das klingt nach viel Werbung, wir sind allerdings wirklich überzeugt, dass du im unteren Preissegment kaum ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bekommst.
Vorausgesetzt, du stehst auf die Rahmenform, eine sportliche Sitzposition und einen spürbaren Schub, mit außergewöhnlicher Bedienung. Das RadMission ist außerdem auch mit Trapezrahmen und abgesenktem Oberrohr erhältlich, was dir den Aufstieg auf den Sattel erleichtert. Je nach Model gibt es das E-Bike auch in schwarz oder weiß.
Das RadMission kaufen
Den schicken Flitzer bekommst du für 1099 Euro (aktuell 949 Euro) im Online Shop von Rad Power Bikes. Dort bekommst du sogar ein Angebot zur monatlichen Finanzierung des E-Bikes. Das E-Bike gibt es in Einheitsgröße, für Simon (1,80) und Nils (1,85) hat es gut gepasst. Nach unten war ebenfalls etwas Luft, über 1,90 könnte es knapp werden.
Im Shop bekommst du ebenfalls das passende Zubehör für dein RadMission wie Seitenständer oder Frontkorb.
Wirklich eine interessante und gut geschriebene / vertonte Geschichte. Was mir aber negativ aufgefallen ist: Dasss Simon keinen Helm trägt. Es sollte sich doch inzwischen wirklich bis zu euch rumgesprochen haben, dass die Dinger schlicht und einfach unverzichtbar sind. Auch in der Stadt.
Und ihr bei ebike-news habt zudem auch noch sowas wie eine Vorbildfunktion. Also bitte: Die künftigen Videos nur mit!