E-Biken wird noch smarter. Mit der Zusammenarbeit von Bosch und COBI stehen Nutzern künftig weitgehende Anwendungen für Smartphone und Bordcomputer zur Verfügung.
Beide Unternehmen glauben, dass dem „smarten Fahrrad“ die Zukunft gehört. Nun wollen sie gemeinsam weitere digitale und vernetzte Service und Produkte auf den Markt bringen.
Was bedeutet die COBI Übernahme für Kunden?
Zukünftig kann man sich aussuchen, ob man lieber mit dem eigenen Smartphone oder dem Bordcomputer von Bosch navigieren und den Antrieb steuern will.
Auf der Eurobike 2017 hat Bosch bereits zahlreiche eigene Weiterentwicklungen für ihren NYON Bordcomputer vorgestellt. Darunter aktuelle Karten für die Navigation, neue Features für die Routen- und Reichweitenberechnung, Höhenmeter-Vorschau und Energieverbrauch des Antriebssystems. Außerdem wurde die Darstellung der persönlichen Fahrleistungen verbessert. Damit ist auf dem NYON Computer eine Routenplanung in Echtzeit möglich. Außerdem lässt sich ein Online-Tourtagebuch führen.
Neue Wege zum smarten Biken
COBI setzt für sein System auf das Smartphone als zentrale Einheit für die Steuerung, Infotainment sowie als Display. So lassen sich über die App nicht nur Musiktitel abspielen, sondern auch Mails aufrufen und das Licht bedienen – während das Handy am Lenker oder in der Tasche steckt. Konsequent verfolgen sie das Anliegen, den allgegenwärtigen „digitalen Lifestyle“ auch auf das Fahrradfahren und e-Biken zu erweitern. Deutlicher Vorteil der Nutzung des Smartphones als Steuereinheit: Über die bekannten Softwaresysteme ist es möglich, eine ganze Reihe von praktischen Apps zu nutzen. So lassen sich Anwendungen wie Strava, Kommot, Spotify, Apple Health oder Bluetooth Fitness-Sensoren mit dem COBI System anwenden.
Hintergrund zu COBI
Das Frankfurter Start-up COBI hat sich wie kein zweiter dem Thema Connected Biking angenommen. 2014 nach einer überaus erfolgreichen Crowdfunding Aktion gegründet, konnten sie 2016 ein eigenes System veröffentlichen. Neben ihrer App, die nachträglich e-Bikes und Fahrräder „smart“ macht, haben sie unterdessen eine Cloud-Lösung, ein Entwickler-Kit und Embedded Software entwickelt. Hier liegt für COBI Gründer und CEO Andreas Gahlert die große Stärke seines Teams. Sie sind in der Digitalwirtschaft aufgewachsen und können komplexe Technologie-Architekturen aufbauen. Hierin lag auch der Übernahmewunsch von Bosch begründet.
Bosch plus COBI
Mit den COBI Produkten erweitert Bosch eBike Systems sein Portfolio im Bereich vernetzte Produkte und Services. Wie Claus Fleischer, Geschäftsführer der Bosch eBike Systems, betont, ist es für Bosch-Kunden in Zukunft möglich zu wählen, ob sie eine Bordcomputer oder eine Smartphone basierte Lösung bevorzugen. Zusätzlich sollen neue digitale Anwendungen geschaffen werden. Schon angelaufene Projekte, wie die Entwicklung des „eAir“ von COBI bleiben auf der Agenda.
Durch die Übernahme von COBI kommen diese Angebote für vernetztes e-Biken und Fahrradfahren in Zukunft von Bosch selbst. Denn das Start-up wird als 100-prozentiges Tochterunternehmen Teil des Bosch Konzerns. Alle Marken, Produkte und auch das gesamte Team werden übernommen.