Vibrierende Lenkstange, automatische Blinker, Überholhilfe. In Palo Alto, San Francisco hat der US-amerikanische Autobauer Ford ein E-Bike präsentiert, das seinesgleichen sucht: Das MoDe:Flex.
Autohersteller tun sich bekanntermaßen schwer mit der elektrischen Zukunft. Mit Fahrrädern haben sie eigentlich auch nichts am Hut. Doch gänzlich sperren gegen technologischen Fortschritt, Verkehrsentwicklung und Kundenwünsche kann man sich nicht.
Das MoDe:Flex hat Zukunft im Gepäck
Mit dem MoDe:Me und dem MoDe:Pro stieg Ford im März dieses Jahres in den E-Bike Markt ein. Die ersten beiden Modelle waren zwar schon Teil eines größer angelegten Konzepts, doch sie konnten noch niemanden vom Hocker reißen. Das MoDe:Flex dagegen ist mit allem ausgestattet, was ein E-Bike der nächsten Generation haben kann.
Der Antrieb fällt bei allen drei Prototypen nicht üppig aus, die Leistung liegt bei 200 Watt mit einer 9Ah Batterie. Dennoch schaffte es der Autobauer mit diesem Modell Teile seiner technologischen Expertise in den angrenzenden Markt zu transferieren. Besonders bemerkbar ist das bei zwei Funktionen des MoDe:Flow, die diesen E-Bike Prototypen von anderen unterscheidet. Die enormen Fortschritte, die in der Sensorik gemacht wurden, und die immer wichtiger werdende Vernetzung der Verkehrsteilnehmer und ihrer fahrenden Untersätze.
Digitales Mobilitätsnetz
Fords E-Bikes sind als Teil eines digital miteinander verbundenen Systems zu begreifen. Die verschiedenen Verkehrsmittel Auto, E-Bike, Zug, Roller, etc. sollen sich optimal ergänzen. Mittels der Smartphone App MoDe:Links hat das MoDe:Flow Zugriff auf Satellitennavigation. Neben Streckenberechnungen zu Fahrtlänge, Untergrund oder Routenführung lassen sich damit auch Wettervorhersagen oder E-Mails abfragen. Für einen Autobauer ungewöhnlich ist die zusätzliche Funktion, sich die Zeitersparnis gegenüber der Fahrt mit dem Auto abbilden zu lassen.
Stolz ist man auch auf die Kompatibilität mit einer smartwatch, die den gesundheitsfördernden Aspekt unterstützen soll. Die watch misst den Puls und die App stellt anhand der Daten ein optimales Tour-Programm zusammen. Das ist so eingestellt, dass die Herzfrequenz immer unter einer bestimmten Grenze gehalten werden kann.
E-Bike mit Vibrationsalarm
Neben der normalen Routenberechnung sendet die App zusätzlich Signale an die Lenkstange. Ultraschallsensoren vergleichen die digitalen Streckenvorgaben mit der tatsächlich vorhandenen Umgebung. Soll bald in eine Richtung abgebogen werden, fängt der linke respektive rechte Griff an zu vibrieren.
Für zusätzliche Sicherheit soll auch eine Funktion sorgen, die die E-Bikerin oder den E-Biker vor Gefahren wie Straßenschäden oder ein überholendes Auto durch einen Signalton und beidseitiges Vibrieren der Lenkstange warnt. Auch für die hinter einem Fahrenden wird gesorgt, denn jeder Richtungswechsel wird durch eine Blinkvorrichtung in den Lenkerenden angezeigt, die sich automatisch nach dem Fahrverhalten richtet.
Das MoDe:Flex, die dritte und interessanteste Ergänzung von Fords Smart Mobility Plan, besteht aus einem kantigem Rahmen, in dem Batterien und Motor sitzen. Die Räder sind jeweils leicht auszutauschen, so dass man das E-Bike optimal auf das Terrain und an den jeweiligen Benutzenden anpassen kann.
Der Rahmen lässt sich einfach in zwei Teile auseinander nehmen.
https://youtu.be/xap3vEfbuF4
Aufladen kann man das E-Bike übrigens während es im Kofferraum mitfährt.