Als ultra-leichtes, in Sekunden geklapptes Falt-e-Bike ist das Ahooga eine Seltenheit. Die Firma aus Belgien bietet das stylische E-Rad in 215 Farben an.
Aufgefallen ist das e-Faltrad auf der Fahrradschau Berlin im April 2017. Mit seinen super-filigranen Rahmen und Reifen sieht es zunächst gar nicht nach Klapprad aus. Aber nicht nur das, es hat sogar einen E-Motor – kompakt im Hinterrad. Der ist einfach, aber effizient. Und weil das Falt-e-Bike tatsächlich nur 13 kg inklusive Motor wiegt und sich trotzdem sicher wie spaßig fährt, ist es eine echte Entdeckung.
Klapp, Klapp, Klapp: Das Ahooga Falt-e-Bike
Eine ebenso einfache wie geniale Lösung hat Ahooga für den Faltmechanismus gefunden. Für alle Hersteller von Falt-e-Bikes ist es eine Herausforderung, den Motor und Akku so in die Rahmengeometrie einzubauen, dass das Mehr an Gewicht sowohl beim Fahren als auch eingeklappt gut verteilt ist. Statt der Verwendung von nur einer Stange zwischen Vorder- und Hinterrad, die in der Mitte geklappt wird, ist bei diesem e-Faltrad der Rahmen in zwei Dreiecke geteilt. Zum Einklappen wird – nach Lösen der Halterung und Überwindung des Magneten – das komplette hintere Dreieck mitsamt des kleinen Nabenmotors umgelegt. An der kurzen Seite des Rahmen-Dreiecks sind links und rechts zwei kleine Räder angebracht. Diese dienen später als Zieh-Hilfe.
Im zentralen Rahmendreieck ist das Oberrohr fest, das Unterrohr dagegen zweigeteilt. So kann es die durch Motor und Schaltung leicht verbreiterte Achse des Hinterrads erreichen. Außerdem hat dadurch der Akku einen ausreichend großen, festen Platz am unteren Teil des Sitzrohrs und die Kabel sind geschützt. Dreht man vorne zusätzlich den Vorbau nach unten, liegt auch der Lenker flach an. Vollständig eingeklappt hat das Rad dann die Maße L85cmxH74xcmB30cm, im fahrbereiten Zustand ist es 153cm lang.
Ein- und wieder Ausklappen des Ahooga ging überraschend schnell. Um die Scharniere zu öffnen braucht es einen normalen Krafteinsatz und es war sofort erkennbar, für welches Teil welches Gelenk zuständig ist.
Die Zwei-Dreiecke-Anordnung hat noch einen weiteren Vorteil: Das ungeteilte Oberrohr eignet sich als Tragegriff. Seit neuestem gibt es aber auch auf das Ahooga zugeschnittenes Zubehör von Fahrer Berlin, darunter eine e-Bike Halteschlaufe für noch bequemeres Schleppen. Muss es nicht getragen werden, eignen sich die Plastikrollen ganz gut zum Schieben.
Ultra-leicht, trotzdem stabiles Fahrgefühl
Das Ahooga e-Bike wiegt nur 13 Kilogramm – mit Motor. Erreicht wird dies, weil Rahmen und Frontgabel aus sehr steifem, besonders leichtem Aluminium sind. Für weitere Gewichtsreduktion sorgen außerdem die schmalen 20“x1,35“ Räder mit widerstandsfähiger Schwalbe Marathon Plus Bereifung. Diese Kombination machte bei meiner Testfahrt auf der Fahrradschau bleibend Eindruck. Durch seine filigrane, auf Gewichtsreduktion getrimmte Gestaltung fährt sich das Elektro-Faltrad fast ähnlich einem Rennrad. Ziemlich hart, dafür agil und leicht zu kontrollieren. Der Lenker ist in der Höhe verstellbar und in relativ weitem Abstand, wodurch ein leichtes Vorbeugen nötig ist. In dieser Position sorgt das eigene Körpergewicht für Stabilität. Die Bedienung der Schaltung und der Motorunterstützung ist ebenso einfach, weil auf das Nötigste reduziert.
Kleiner Antrieb für den Zwischen-Schub
Die Ahooga Falt-e-Bikes haben einen kleinen Nabenmotor im Hinterrad. Dieser ist so kompakt, dass er praktisch hinter der Kassette der 7-Gang Shimano Acera Kettenschaltung verschwindet. Der dazu gehörige Akku ist in einer silbernen Tube untergebracht, die direkt vor dem Sitzrohr nicht weiter auffällt. Die Sony-Zellen halten nur 106 Wh bereit. Das bedeutet, dass sich der Antrieb nicht für lange oder stromfressende Strecken eignet, auch wenn die maximale Reichweite vom Hersteller mit 50 Km angeben ist. Er ist eher als sporadische Tretunterstützung gedacht. Denn dazu ist die Unterstützungs-Höchstgeschwindigkeit wohl auf 20 km/h gedrosselt. Genau ließ sich das bei der Testfahrt nicht überprüfen, denn einerseits lassen sich die 13 kg Rad auch ohne Motoreinsatz flott bewegen. Außerdem beschränkt sich die Anzeige des Antriebs auf das gewählte Assistenz-Level und den Akku-Ladestand. Die fünf Level lassen sich über Plus-/Minus-Tasten einstellen.
Extras zum Freuen
Begeistert haben neben der Leichtigkeit vor allem die feinen Extras an diesem Falt-e-Bike. So ist das Ahooga zum Beispiel mit Schutzblechen ausgestattet. Aber nicht etwa schnöden Alu-Schienen. Hier sind vorne und hinten zwei harte, aber flexible Gummi“bleche“ über den Reifen angebracht, die bei Regen hochschleudernde Tropfen abfangen. Und die sich bei Sonnenschein – nach einem kleinen Schnipp mit dem Finger – platzsparend einrollen.
Fein ist auch die Option der individuellen Gestaltung. Für 100 Euro Aufpreis ist das Ahooga Bike in der Lieblings-Lackierung, matt oder glänzend, mit der Auswahl zwischen 215 RAL-Farben erhältlich. Dazu hat Ahooga es ein interessantes Sortiment an Zubehör zusammen gestellt, darunter Taschen, Kleidung und Regenschutz, oder besondere Anbauteile.
Vier Versionen im Angebot
Im Online-Shop von Ahooga kann man sich e-Bike und Zubehör aus dem Sortiment zusammen stellen. Aufbauend auf einer Grundausstattung, das Ahooga e-Bike Essential für 2154,61 Euro, kann man sich A là carte weitere Extras wie einen Karbon-Sattel oder ultra-leichte Pedale zu bestellen. Dazu gibt es zwei Menü-Exemplare bei denen schon eine Ausstattung fest gelegt ist. Beim Ahooga E-Bike Comfort+ für 2393,56 Euro gibt es alles für besonders bequemes und sicheres fahren. Im Light+ für 2497,28 Euro ist dagegen alles so leicht wie möglich gehalten.
Als kompaktes Falt-e-Bike ist das Ahooga natürlich nur in einer Rahmengröße erhältlich. Diese ist geeignet für Menschen bis 185 cm Länge. Für Leute bis 200cm gibt es aber auch noch eine extra-lange Sattelstütze im Angebot.