Das City E-Bike Eleglide T1 Step Thru, das du in diversen Onlineshops wie beispielsweise Geekmaxi für rund 1.000 Euro finden kannst, ist durchaus gut ausgestattet. Ob das optisch ansprechende Bike auch in der Praxis was taugt, erfährst du in diesem Bericht.
Versand & erster Eindruck
Das in modernem weiß gehaltene Tiefeinsteiger E-Bike wird in einem relativ kompakten Karton per Versanddienstleister geliefert. In meinem Fall stets pünktlich mit DPD. Beim öffnen des Kartons fällt direkt auf, dass es sich um ein reines Onlinebike handelt. Denn diese E-Bikes sind in der Regel sehr gut verpackt. Auch das T1 kann hier punkten. Mein Exemplar wurde auf dem Kopf geliefert, was das Bike im Inneren jedoch nicht im geringsten interessierte.
Für den Aufbau solltest du eine gute halbe Stunde einplanen. Denn es müssen nicht wie gewöhnlich nur Pedale und Lenker montiert werden, sondern auch das vordere Schutzblech mit Frontlicht, das Rücklicht und das Display mit Remote-Einheit. Ich hab mich außerdem dazu hinreißen lassen, das hierzulande illegale Daumengas anzuschrauben, das optional beiliegt.
Nach getaner Arbeit bin ich einmal mehr durchaus beeindruckt, was Eleglide hier für verhältnismäßig wenig Geld auf die Räder gestellt hat. Außer den Griffen und den Bremshebeln wirkt das gesamte Bike, gemessen an seinem Preis, durchaus hochwertig. Kleine Details, wie beispielsweise die Pedale mit Stahlkäfig, sind bei diesem Preis beispielsweise keine Selbstverständlichkeit. Auch die Schutzbleche mit Edelstahlstrebe, die gute Lackierung, der Selle Royal Sattel und die Reifen mit Pannenschutz und Reflexstreifen vermitteln einen guten Gesamteindruck.
Ausstattung des günstigen City-E-Bikes
Das Eleglide T1 Step Thru ist mit mechanischen Scheibenbremsen, einer hydraulischen Federgabel, einem 250 W Heckantrieb mit 50 Nm und einem 450 Wh großen Akku im Unterrohr ausgestattet. Die Fakten auf dem Datenblatt sind in dieser Preisklasse schon als gut zu bewerten. Das Eleglide T1 bringt jedoch noch mehr mit. Im Gegensatz zu den meisten anderen Billig-E-Bikes, kommt das T1 mit einer kompletten Straßenausstattung wie Schutzbleche, Beleuchtungsanlage und Gepäckträger. Begeistert möchte ich an dieser Stelle auch das Rücklicht hervorheben. Entgegen der meisten anderen China E-Bikes, ist dieses nämlich endlich mit dem Akku verbunden und braucht keine externe Stromversorgung.
Auch ein richtiges Display hat Eleglide dem T1 Step Thru verpasst. Das großzügige LCD-Display, was sich auch bei 30 Grad und direkter Sonne sehr gut ablesen lässt, sitzt in der Mitte über dem Vorbau. Dazu gehört eine Remote-Einheit, die neben dem linken Griff Platz findet. Dem Display kannst du die wichtigsten Fahrdaten wie Tageskilometer, Batteriestand und die Unterstützungsstufe entnehmen. Zusätzlich auch die Leistung, mit der der Motor gerade unterstützt.
Der angesprochene Vorbau ist übrigens verstellbar. Eine weitere Besonderheit, die keinesfalls im Standardrepertoire günstiger E-Bikes zu finden ist. So kannst du bezüglich der Sitzposition etwas variieren und entweder etwas bequemer oder etwas sportlicher unterwegs sein.
Die Bremshebel sind außerdem mit einem Unterbrecherkontakt ausgestattet. Wenn du bremst, endet die Motorunterstützung. Eine weitere Funktion dieser Kontakte ist das integrierte Bremslicht. Für die passende Übersetzung in verschiedenen Situationen ist zudem eine 7 Gang Shimano Kettenschaltung verbaut. Du merkst schon hier, dass das T1 mit allen notwendigen und sinnvollen Features ausgestattet ist, die man auf Touren, in der Stadt oder auf dem Land so brauchen könnte. Wenn das Bike so vor dir steht, erscheint es weit hergeholt, dass das E-Bike „nur“ 1.000 Euro kostet. Alles, was mich auf den ersten Blick stört, ist die Tatsache, dass sich über der Gabel doch reichlich Kabelsalat ansammelt.
Geometrie und Fahrgefühl
Wo du in jedem Fall Abstriche machen musst, ist die Geometrie. Das kommt jedoch auch stark darauf an, wie groß du bist. Denn das Eleglide T1 Step Thru gibt es, wie die meisten anderen günstigen E-Bikes auch, nur in einer Einheitsgröße. Ich selbst bin 1,80 m groß und auf dem Bike noch gut klargekommen. Viel größer solltest du allerdings nicht sein. Das Citybike richtet sich daher vor allem an Menschen, die nicht zu groß sind und Wert auf einen bequemen, tiefen Einstieg legen. Dennoch fühle ich mich auf dem Rahmen wohl und kann sowohl relativ aufrecht, als auch eher sportlich sitzen. Eine gute Kombination aus City-E-Bike und Trekking-E-Bike. Auch für lange Touren ist das E-Bike daher gut geeignet.
Das Eleglide T1 Step Thru im Test auf der Straße
Das Kernstück eines jeden E-Bikes ist selbstverständlich der Antrieb. Der Heckmotor im T1 gibt hier eine gute Figur ab. Dafür, dass nur ein einfacher Tretsensor verbaut ist, fährt sich der Tiefeinsteiger recht angenehm. Besonders gefällt mir die Performance am Berg. Hier zeigt der 50 Nm starke Heckantrieb ein gutes Durchzugsverhalten und lässt keinen Spielraum für Schwäche.
Dass der Antrieb im harten Gelände und steilen Anstiegen selbstverständlich an seine Grenzen kommen wird, ist klar. Doch dafür ist das Eleglide auch nicht gebaut. In meinem Testumfeld durch Stadt, große Parks und Überlandfahrten arbeitet Antrieb und Steuerung durchaus gut zusammen. Auch im Endbereich der Unterstützung von 25 km/h funktioniert das gut. Ein ständiges hartes einsetzen und aussetzen des Motors ist hier nicht zu vernehmen. Alles in allem ist das System ordentlich abgestimmt, auch wenn es natürlich bauart- und preisbedingt in einigen Situationen nicht zur Perfektion reicht.
Das System bietet 5 verschiedene Unterstützungsstufen, die jeweils nur bis zu einer gewissen Geschwindigkeit arbeiten. Unterstützung bis 25 km/h bedeutet daher immer Stufe 5. Der Daumengashebel funktioniert übrigens hervorragend. Hinweis an dieser Stelle: Im Straßenverkehr ist der Einsatz nicht erlaubt.
Auch in Sachen Komfort hat das billige E-Bike einiges zu bieten. Die Kombination aus der Federgabel und den 27,5 Zoll Rädern bildet in Alltagssituationen ein gutes Duo. Die Federgabel zeigt in dieser Preisklasse ein akzeptables Dämpfungsverhalten. Positiv ist außerdem, dass ein Lockout verbaut ist. Dieser ist jedoch leider nur bedingt zu gebrauchen, da die Gabel nicht wirklich starr ist und beim Überrollen von Hindernissen unangenehme Geräusche entstehen. Wer sowieso lieber mit Dämpfung unterwegs ist, sollte sich an dieser Eigenheit jedoch nicht gestört fühlen.
Die mechanischen Scheibenbremsen sind insbesondere auf den ersten Kilometern sehr schwammig und hatten kaum Grip. Die Seilzüge musste ich bei meinem Modell daher etwas nachspannen. Nachdem die Scheiben etwas eingeschliffen sind, ist die Leistung für den Alltagsgebrauch jedoch ausreichend. Steile Abfahrten mit Last-Minute-Bremsmanövern sind damit allerdings nicht drin.
Fazit zum Eleglide T1 Praxistest
Für den aktuellen Preis von nur 949 Euro bei Geekmaxi hat mich das Eleglide T1 Step Thru durchaus beeindruckt. Mit dem Rabattcode ‚RX7YqkfI‘ bekommst du das E-Bike derzeit sogar für nur 879,99 Euro. In diesem Preissegment erhältst du ein rundum gut ausgestattetes E-Bike mit allem, was du für Tour, Stadtwege oder Ausflüge so brauchst. Zwar ist der Tiefeinsteiger im gesamten kein High End Produkt, doch alle Komponenten bis auf wenige Ausnahmen sind in guter Qualität gearbeitet und auch für den Alltagseinsatz zu gebrauchen. Wer ein günstiges E-Bike für verschiedene Einsatzzwecke sucht und Wert auf ein mehr als ausgeglichenes Preis-Leistungsverhältnis legt, ist bei dem Eleglide T1 richtig.
Wer zu diesem Preis ein billiges E-Bike erwartet, was nach 20 Kilometern in den Container muss, wird von Eleglide positiv überrascht und mit dem schicken City-E-Bike seine Freude haben. Solltest du lieber im gewohnten Shop bestellen wollen, findest du das T1 auch bei Amazon. Eine weitere Empfehlung, wenn es um günstige City E-Bikes geht, ist das RadMission von Rad Power Bikes. Bist du eher auf der Suche nach einem kompakten E-Faltrad, haben wir schon die günstigen Räder NAKXUS 20F057 und Himo Z20 Max für dich getestet.
Hallo,
mich würde interessieren welches Fahrrad das bessere ist, das Eleglide T1 oder das Jeep TMR 7000? (unabhängig vom Preis)
Liebe Grüße
Jens
Hi Jens, puh das ist so schwer zu sagen, da es auf ganz viele Faktoren ankommt, die ich so aus der Ferne nicht kenne bzw. beurteilen kann. Ich würde sagen, das Jeep ist das etwas bessere Bike, von der grundsätzlichen technischen Ausrichtung geben sich die beiden Bikes allerdings nicht viel. Beim Jeep hast du einen Ansprechpartner und Gewährleistungsabwicklung in Deutschland, bei Eleglide nicht. Hier kommts am Ende auch etwas auf deine Körpergröße an welche Geometrie besser zu dir passt.
Liebe Grüße, die Redaktion