Drahtlose Kommunikation zwischen e-Bike und anderen Fahrzeugen soll die Sicherheit erhöhen. Mit der neuen C-V2X Integration ist noch viel mehr möglich.
E-Bikes lernen zu kommunizieren
Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Fahrradindustrie. Auf der CES in Las Vegas haben Fahrrad- und e-Bike Hersteller Trek und Anwendungsentwickler Tome Software ein gemeinsam entwickeltes B2V Sicherheitsfeature vorgestellt.
Zu sehen war die Bicycle-to-Vehicle Technologie auf dem Stand des amerikanischen Autoriesen Ford. Denn das System soll die drahtlose Kommunikation zwischen Rad- und Autoverkehr herstellen. Und auch mit den anderen Teilen eines smarten Verkehrsnetzwerks soll das Rad in Zukunft sprechen.
Bicycle-to-Vehicle und Vehicle-to-Everything
Technik, die ähnlich bereits in selbst-fahrenden Fahrzeugen und Auto-zu-Auto Verbindungen vorkommt, steht nun für die B2V, also die Bicycle-to-Vehicle Kommunikation offen. In einem entscheidenden Schritt gelang es, zusätzlich C-V2X Technologie zu integrieren.
Diese Cellular-Vehicles-to-Everything Technologie ermöglicht es Fahrzeugen, wie e-Bikes, mit der sie umgebenden smarten Infrastruktur zu kommunizieren. Neben anderen vernetzten Verkehrsteilnehmern sind darunter zukünftig auch Straßenschilder, Verkehrsleitsysteme und andere Daten-Sender zu verstehen.
Lösungen für die smarte Stadt
Das Projekt von Tome und Trek will es Städteplanern ermöglichen, sicherere Infrastrukturen zu schaffen. Nicht nur Autos, auch e-Bikes sind dann Teil eines größeren Netzwerks smarter Systeme. Damit wäre es sogar möglich, dass Ampeln in Zukunft für e-Bikes auf grüne Welle schalten.
Sogar ein Eingriff der Technik in das Fahrverhalten ist vorstellbar. Zum Beispiel durch Notbremsungen bei drohender Kollision. So weit ist man allerdings noch nicht.
Auch wenn Google ein Video veröffentlicht hat, in dem das „selbstfahrende Fahrrad“ vorgestellt wird. Zu sehen ist ein VanMoof Electrified e-Bike, das mit Umgebungsscanner, Kamera, Selbst-Balancierung und intelligenter Steuerung. Erscheinungsdatum war allerdings der 1. April.
Zwar ist obiges Gefährt noch Zukunftsmusik. Doch schon jetzt existieren eine Reihe von Apps und drahtlose Kommunikationssysteme, die Daten von Antrieb, Bikezustand und Position sammeln und teilen. Insbesondere e-Bike Flotten sind damit ausgestattet. Aber sie kommen auch für die individuelle Anwendung infrage.
Unfallvermeidung
Erklärtes Ziel der B2V und C-V2X Technologie ist es, e-Bike Unfälle zu vermeiden. Durch live updates zwischen e-Bike und Umgebung über Position und Zustand können Probleme erkannt und gemeldet werden.
Gegenseitige Warnhinweise zwischen e-Bike und Autos sind hier der erste Schritt. Mit der neuen Technologie kann Autofahrern angezeigt werden, wenn sich ein e-Bike nähert. Umgekehrt erhalten e-Biker einen Hinweis, wenn ein Auto dichter rückt.
Trek und Ford nutzen B2V Technologie als erste
Trek denkt bei der Technik nicht nur an die B2V Kommunikation. Mit ihrer Investition in das Projekt eröffnen sie neue Wege für die sicherheitsrelevante Ausstattung. Als Hersteller von e-Bikes und Zubehör wie Licht und Kleidung sähen sie hier neue Chancen für mehr Sicherheit, erklärt der Electronic Products Manager von Trek, Scott Kasin, in der Pressemitteilung von Tome.
Zusätzlich zu Produkten, die die Sichtbarkeit erhöhen, kann Trek Equipment mit B2V-Technologie Warnhinweise direkt an sich nähernde Fahrzeuge und Fahrende schicken. Daher war es wichtig, dass auch die Autoindustrie von Anfang an am Projekt beteiligt ist.
Offenes System für Auto- und Radindustrie
Ein passender Partner wurde bei Ford gefunden. Der amerikanische Automotive Konzern investiert zunehmend in E-Mobility und smarte Verkehrslösungen. Also haben sie sich auch diesem Produkt angenommen. Dabei unterstützen sie den Ansatz von Softwareentwickler Tome, den Code offen zu halten und mit anderen Entwicklern zu teilen. Die in Las Vegas vorgestellte Technologie gibt Tome in Lizenz an Rad- und Autohersteller. Trek und Ford sind die ersten, die das System integrieren.