Auf der diesjährigen Eurobike hat das Berliner Unternehmen MDMA Solutions seine neue Marke Super Bicycles vorgestellt. Mit dem Super Mighty ist nun das erste E-Cargo zu einem augenscheinlich sehr günstigen Preis vorbestellbar. Hier erfährst du, was es damit auf sich hat.
E-Lastenrad unter 3.000 Euro
Super Bicycles wirbt sogar damit, dass das Super Mighty „das günstigste, elektrische Lastenrad der Welt“ sei. Angeboten wird es für einen Preis von unter 3.000 Euro. Genau genommen sind es sogar nur 2.890 Euro. Das klingt in der Welt der E-Cargoräder, die gerne mal 5.000 Euro und mehr kosten, wirklich sehr günstig.
Möglich wird der Preis durch verschiedene Kniffe, die jedoch teilweise zu Einschränkungen oder Mehrkosten führen. Der Hersteller verbaut im Super Mighty einen Hecknabenmotor. Das ist bei E-Lastenräder zwar nicht ungewöhnlich, zumeist werden dennoch eher kräftige Mittelmotoren eingesetzt. Durch diese Wahl spart sich Super Bicycles die Anpassung des Rahmens an den Motor und damit Kosten bei Entwicklung und Fertigung, was wiederum dem Preis zugutekommt.
Bei der Wahl des Heckmotors setzt man auf ein Modell von Bafang, die für erschwingliche, aber gute Antriebe bekannt sind. Mit 60 Nm Drehmoment aus 250 W Dauernennleistung ist das verbaute Modell nicht extrem stark, dürfte aber für die meisten alltäglichen Anforderungen ausreichen. Dazu kombiniert der Hersteller eine Batterie mit 500 Wh Kapazität, die ebenfalls von Bafang stammt. Damit sind keine sehr großen Reichweiten möglich, was sich ebenfalls positiv auf die Kosten auswirkt. Laut Hersteller sind mit einer Akkuladung dennoch bis zu 65 km möglich.
Zubehör gegen Aufpreis
Ein weiterer Knackpunkt ist die Tatsache, dass das Super Bicycles Super Mighty bei einem Kaufpreis von 2.890 Euro, ähnlich wie bei einem neuen Auto mit Basisausstattung, noch ziemlich „nackt“ daherkommt. Es ist zwar mit einer StVZO-konformen Ausstattung samt Beleuchtung sowie reflektierenden Seitenwänden und Reifen bestückt. Auch hydraulische Scheibenbremsen von Tektro, sowie eine einfache Microshift Acolyte 8-Gang Schaltung ist an Bord.
Allerdings präsentiert sich die Ladefläche in der Basisversion lediglich mit dem blankem Aluminiumrahmen. Damit ist der Transport von Einkäufen oder Kindern schwierig bis gar nicht umsetzbar. Zumindest die Cargo Basisplatte für 179 Euro müsste bei der Bestellung mit ausgewählt werden. Mehr Möglichkeiten gibt es mit der Kids- und Cargobox für bis zu zwei Kinder oder eine Einkaufskiste, die mit 449 Euro Aufpreis zu Buche schlägt.
Die Kosten steigen somit schnell auf rund 3.069 Euro bzw. 3.339 Euro. Das relativiert den Preisunterschied zu anderen elektrischen Lastenrädern etwas, bei denen eine Grundausstattung zumeist schon im Listenpreis enthalten ist. Zudem bieten andere Modelle wie beispielsweise das neue High-Tech Lastenrad von Tarran noch deutlich mehr Möglichkeiten. Auch das kürzlich gelaunchte Long John F900E Familienlastenrad von Decathlon für 4.999 Euro hat einen Mittelmotor von Brose und ist bereits voll ausgestattet für alle Eventualitäten. Hier haben die Berliner noch Nachholbedarf, bieten ihr Modell aber immerhin in den drei schicken Metallicfarben Gelb, Lila und Schwarz an.
Das Super Mighty von Super Bicycles positioniert sich dennoch als eher günstiges E-Cargorad, das den zweirädrigen Lastentransport ab 2.890 Euro ermöglicht. Wer Interesse an dem 24 kg leichten Günstig-Cargo aus Berlin hat, kann es bereits direkt beim Hersteller vorbestellen. Die Auslieferung ist ab Ende September 2024 geplant, die vollständige Bezahlung muss aber bereits bei Vorbestellung erfolgen. Dass „E-Lastenrad“ auch noch deutlich günstiger geht, zeigt Fiido mit einer anderen Bauart. Dessen Modell T2 kostet nämlich nur schlappe 1.499 Euro.