VanMoof hat eigentlich ein glänzendes Image. Der niederländische Hersteller gilt als Vorreiter bei der Entwicklung smarter und cleaner E-Bikes. Seit der ersten Generation werden die VanMoof-Modelle sogar die „iPhones unter den E-Bikes“ genannt. Eine große Marketing-Maschinerie überrascht die Fans der Marke außerdem immer wieder mit kreativen Ideen und progressiven, emotionsgeladenen Videos. Doch nun zeigt sich auch ein anderes Bild: VanMoof soll es finanziell nicht ganz so glänzend gehen, wie die cleanen E-Bikes und das Image des Herstellers vermuten lassen.
VanMoof soll Ende 2022 vor der Insolvenz gestanden haben
Kurz vor dem Jahreswechsel gab es nicht nur beim deutschen E-Bike-Hersteller Prophete große finanzielle Probleme. Auch im Nachbarland stand den Buchhaltern der Schweiß auf der Stirn. VanMoof, einer der bekanntesten E-Bike Hersteller überhaupt, stand scheinbar kurz vor dem Abgrund.
Wie das Financleele Dagblad berichtet, benötigte VanMoof dringend neue Finanzspritzen. Ansonsten können Zweifel „an der Fähigkeit des Unternehmens aufkommen, seine Aktivitäten über das erste Quartal 2023 hinaus fortzusetzen“, heißt es im jüngsten Lagebericht. Der Wirtschaftsprüfer des Unternehmens soll sogar seine Unterschrift auf dem vorläufigen Jahresabschluss verweigert haben, da die Zukunft VanMoofs zu ungewiss sei.
VanMoof kämpft mit Rückläufern
Zuvor habe VanMoof bereits Lieferanten gebeten, Rechnungen später bezahlen zu dürfen. Die Gründe für die finanzielle Notlage sollen laut Financleele Dagblad vor allem die Qualität der E-Bikes sein: Diese würden häufig kaputt gehen, bereits 8 Millionen Euro soll VanMoof 2021 für Gewährleistungsfälle gezahlt haben.
Zudem kommt der Druck des enormen Wachstums von VanMoof sowie finanzielle Verluste. Generell bereiten Liefer- und Absatzschwierigkeiten den europäischen Herstellern aktuell starke Kopfschmerzen. Dies war auch einer der Gründe, warum der Hersteller Prophete letztlich Insolvenz anmelden musste.
Unternehmen baut Strukturen um
Während VanMoof zu Zeiten des Booms am E-Bike-Markt eine Neuheit nach der anderen vorstellte und uns mit beeindruckend kämpferischen Videos zu unterhalten wusste, wurde es zuletzt immer ruhiger um das Unternehmen. Das mit Spannung erwartete S-Pedelec VanMoof V lässt lange auf sich warten und auch mit der Vorstellung neuer Modelle halten die Niederländer sich zurück.
Hinter den Kulissen gab es ebenfalls große Umstellungen: Die Carlier-Brüder, welche VanMoof gegründet haben, gaben das operative Geschäft an Gillian Tans, dem früheren CEO von Booking.com ab und konzentrierten sich auf Innovation und Strategie.
Insolvenz von VanMoof vorerst abgewendet
Obwohl VanMoof keine schwarzen Zahlen schreibt, konnte es bereits die nötigen Investoren für die Fortführung des Geschäfts finden. Immerhin gibt es keinen größeren Namen in der E-Bike-Sparte schlanker und smarter Stadt-E-Bikes. Doch auch andere Hersteller verstehen sich darauf, attraktive E-Bikes an das entsprechende Publikum zu bringen. So könnte ein weiterer Grund für die Probleme von VanMoof auch der zunehmende Druck der Konkurrenz sein. Denn E-Bikes wie das Tenways CGO600, das Eleglide Citycrosser oder das Rad Power Bikes Radmission bieten ebenfalls ordentliche Qualität, teils zum kleineren Preis. Allerdings zeigen diese E-Bikes nur im geringen Rahmen die smarten Features, die VanMoof so einzigartig machen.
Doch einzigartige Bikes sind nicht alles. VanMoof muss auch die operativen Schwierigkeiten in den Griff bekommen, um uns weiter erhalten zu bleiben. Denn eins steht fest: Ohne den Entwicklungsdrang und der progressiven Marketing-Methoden des Herstellers entsteht eine große Lücke in der E-Bike-Welt. Wer dem Unternehmen finanziell ein wenig unter die Arme greifen möchte, kann aktuell übrigens einiges sparen: Das Modell VanMoof S3 gibt es aktuell im Shop mit dem Gutscheincode „SAVE500“ für 1.998 Euro. Am E-Bike selbst hat sich außerdem nichts geändert: Es bleibt wegweisend im Bereich der smarten Urban-Commuter.
Mir war die Zielgruppe für die Dinger nie so wirklich klar.
Städtische Flachlandbewohner nach holländischem Modell – sehr eingeschränkte Zielgruppe!
Ich wohne am Rand der schwäbischen Alb.
Schon beim kleinsten Hügelchen, hat man mit einem Vanmoof keine Freude mehr.
So normale innerstädtische Hügelchen.
Ich rede nicht vom Albanstieg!
Man braucht ganz gewiss aber kein eMTB!
Aber so bissle Gangspreizung und bisschen Drehmoment… und Bremsen, die bergab nicht völlig durchglühen und versagen – oder vielleicht homöopatische Dämpfung……
ich kriege auf der Website nicht mal die verbauten Komponenten raus…
Tja. War ein netter Versuch eines Start-ups.
Hätten die sich mal mit Bikes und moderner Technik beschäftigt.
Prädikat: Für AppleNutzer bestimmt ein tolles Rad!
;-)
Hier wir einem also nahe gelegt, doch ein vanMoov zu kaufen. Hat nicht der Autor weiter oben im Artikel von den Qualitätsproblemen der Marke berichtet, während er etwas weiter unten von Bikes der Qualität zu dem Presi schreibt? Ja was denn nun? ich denke Grund für die Probleme bei dieser Marke sind Qualitätsprobleme. Nichtt um Sonst ist das Netzt voll von Berichten über ausgefallene Eshifter und Elektronik. mich wundert es auch nicht. Wird doch die Elektronik des Eshifters an der Eingangswelle mit einem simplen O-Ring versucht ab zu dichten. Das ist Maschinenbaulich aus meiner Sicht Murks. So kann man keine zuverlässige Technik bauen. Man lernt im ersten Semester des Maschinenbau Studiums, das rotierende Wellen mittels Simmerring gegen eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit abzudichten sind. Das hat sich wohl bis Holland noch nicht rum gesprochen.
„VanMoof, einer der bekanntesten E-Bike Hersteller überhaupt, stand scheinbar kurz vor dem Abgrund.“
puhhh wenn er mit scheinbar kurz vor dem Abgrund stand, dann muss ich Gott sei Dank nicht weiterlesen, den es war ja nur scheinbar.
warum ist der Artikel dann länger?