Autonomes Fahren ist beim Auto schon lange im Gespräch, das erste E-Bike könnte bald ebenfalls zumindest teilweise selbstständig über die Straßen rollen. Der Cargobike Hersteller Ono arbeitet aktuell im Endspurt an einem Lastenrad, das autonom fahren kann. Vorerst soll es jedoch lediglich die Arbeit von Kurieren erleichtern.
Großes Team arbeitet an Cargo-Revolution Eaasy System
Nicht häufig bringt ein Lastenrad so viele Parteien an einen Tisch wie das Projekt Eaasy System des Cargo-Bike-Herstellers Ono. Neben der etablierten Marke für Heavy-Duty-Lastenräder sind am Eaasy System kreative Köpfe der Uni Magdeburg, erfahrene Entwickler von FusionSystems sowie der Fahrzeugkomponenten-Zulieferer IAI GmbH beteiligt. Auch Tom Assmann, Vorsitzender des Radlogistikverbands, ist mit an Bord. Die Förderungen für das Projekt kommen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
So viel Beteiligung verspricht eine kleine Revolution am Markt – und genau das erhoffen sich die Entwickler schon bis Anfang 2025 auf die Beine zu stellen. Das neue Cargoy E-Bike von Ono soll dann in der Lage sein, Kurieren autonom zu folgen und damit jede Menge Zeit bei Lieferdiensten einzusparen. Ein Prototyp wurde bereits Ende August in Magdeburg vorgestellt.
Eaasy System folgt eigenständig in Schrittgeschwindigkeit
Für jede praktische Lösung braucht es ein Problem. Beim Ono Eaasy System ist dies ganz klar der zeit- und damit kostspielige Zusatzaufwand durch Leerwege von Paketzustellern. Zwar haben Cargo-E-Bikes einige Vorteile gegenüber konventionellen Lieferwagen, wie zum Beispiel der Wegfall der Parkplatzsuche und die geringere Lärmentwicklung und Luftverschmutzung.
Doch einige Herausforderungen setzen sich weiter im kleinen Maße fort. Kuriere müssen weiterhin absteigen, den Ständer aufstellen, die letzten Meter zur Haustür laufen und sich dann wieder auf das Rad schwingen – nur, um wenige Meter weiter erneut zu halten. Da wäre es doch viel besser, wenn das Fahrzeug treu hinter dem Lieferanten „herdackelt“.
Genau das soll das revolutionäre Bike von Ono schon jetzt können. Das Lastenrad kann wie ein herkömmliches E-Bike gefahren werden – oder es folgt dem Lieferanten eigenständig auf seinem Weg. Als „kontaktlose Schiebehilfe“ bezeichnen die Köpfe hinter dem Eaasy System die Funktion, durch die das Cargo-E-Bike neben oder hinter dem Lieferanten fährt und dabei Hindernisse und Personen selbstständig erkennen und davor abbremsen kann. Das Cargobike der Zukunft ist auf 5,9 km/h gedrosselt und agiert damit ähnlich wie eben bei einer Schiebehilfe, nur dass der Fahrer keine Hand an den Lenker legen muss.
Cargo-E-Bike soll 20 Prozent Zeitersparnis bringen
Die lästigen Leerwege bei Lieferungen können dadurch gespart, bzw. verkürzt werden. Laut Modellrechnungen könnte das Ono Eaasy Project seinen Nutzern 20 Prozent Zeit einsparen. Gerade beim dichten Zeitplan der Lieferdienste kann dies eine enorme Effizienzsteigerung bedeuten. Und der Markt für Lieferdienste wächst weiterhin enorm.
Obwohl die Fortschritte des Projekts bereits vorgestellt wurden, stehen die Tests in der Praxis noch aus. Dass es sich bei dem Ono Eaasy Project jedoch tatsächlich um ein mögliches Modell für ein Serienprodukt handeln könnte, zeigt der aktuelle Fortschritt des Entwicklungs-Teams. Bis Anfang 2025 sollen die ersten Tests bereits gelaufen sein.