Mit den ersten Pedelecs veränderte sich die Fahrradlandschaft deutlich. Denn inzwischen ist nicht mehr nur die Muskelkraft der Beine für den Antrieb zuständig. Schließlich gibt es nun die E-Bikes, bei denen ein Motor die Muskeln unterstützt. Einziges Problem: Manche der E-Bikes müssen nach kurzer Entfernung schon wieder an die Steckdose zum Nachladen. Doch dies kann sich in der Zukunft nun ebenfalls ändern. Denn das Byar Volta aus den Niederlanden setzt auf einen Wellenantrieb – und benötigt vielleicht keine Steckdose mehr.
Byar Volta erlangt Serienreife
Alternative Konzepte zu den Pedelecs gibt es schon längere Zeit, wie zum Beispiel mit dem Diavelo Shaft Drive YES, über das wir schon vor Jahren berichtet haben, das aber letztendlich nicht den Durchbruch schaffte. Nun aber könnte mit dem Byar Volta ein E-Bikes den Markt revolutionieren. Denn das Start-Up-Unternehmen byAr Bicycle aus den Niederlanden setzt bei seinem Pedelec auf einen Wellenantrieb. Das Elektrofahrrad der Holländer verzichtet somit komplett auf eine Kette. Für den Antrieb sorgen hier eine Welle sowie ein 250-Watt-Motor an der überdimensionierten Hinterradnabe. Zudem ist ein Akku mit 160 Wattstunden verbaut. Ebenso hat das Byar Volta Sensoren zur Messung von Drehmoment, Trittfrequenz und Steigung verbaut.
Das Aggregat bei dem Byar-E-Bike verfügt nach Angaben des Herstellers stehts über Strom, da hier die Kraft des Fahrers und die Bremsvorgänge dafür sorgen. Wie bei einem Pedelec üblich, erhalten Sie vom Motor Unterstützung bei der Fahrt. Wenn Sie aber bergab fahren oder bremsen müssen, gibt es wieder Strom für den Antrieb zurück. Der Antrieb stammt dabei vom italienischen Hersteller Zehus. Nachdem es im Jahr 2018 einen entsprechenden Prototyp gab, hat das Elektrofahrrad nun Serienreife erlangt.
Kein Gang zur Steckdose mehr?
Auf den ersten Blick verspricht das Byar Volta damit eine Revolution bei den E-Bikes. Denn rein theoretisch entfällt damit der Gang zur Steckdose zum Laden. Allerdings gibt es hier doch eine Einschränkung. Dies ist nämlich zum einen abhängig vom Betriebsmodus, den Ihr ausgewählt habt, zum anderen hängt es vom Fahrtweg ab. Insgesamt gibt es dabei sieben verschiedene Leistungsmodi: Turbo, E-Bike, Range 1, Range 2, Range 3, E-Bike+ sowie den Modus Aus. Mit der Variante Turbo habt Ihr eine komplette Tretunterstützung, die allerdings nur eine Reichweite von 35 Kilometern maximal bietet. Stufe für Stufe erhöht sich die Reichweite je nach Modus auf bis zu 160 Kilometer. Wer ausschließlich in der Stufe Bike+ fährt, der soll den Informationen der Niederländer zufolge sein Byar Volta nicht mehr aufladen müssen.
Weitere Ausstattungsmerkmale
Der Blick auf die Ausstattung bei dem E-Bike mit Wellenantrieb zeigt auf, dass hier ein Aluminiumrahmen verbaut ist. Das Elektrofahrrad wiegt demnach 22,5 Kilogramm. Verbaut sind auch hydraulische Bremsen. Die Verbindung zwischen Elektrofahrrad und der dazugehörigen Smartphone-App stellt Ihr per Bluetooth her. Das Volta kostet rund 3.500 Euro.
Wenn der Gang zur Steckdose entfällt, weil der Fahrer die Batterie durch Treten selbst laden muss, was ist dann der Vorteil dieses Fahrzeugs? Normale Pedelecs helfen beim Treten, dieses macht das Treten schwerer? 160 wH ist gerade mal ein Drittel der heute üblichen Akku-Kapazität.
Mit 22 kg ist das Fahrrad doch viel schwerer als ein nicht-elektrifiziertes Bike, und der Kardanantrieb hat sich bisher aus gutem Grund nicht durchgesetzt, der macht das Treten nämlich auch zusätzlich schwerer.