Crowdfunding mit Kickstarter und Co. hat schon viele skurrile Produkte hervorgebracht. Manche mehr, andere weniger erfolgreich. Wozu das LFN-Bike gehören wird, ist noch nicht ganz klar.
Die eigene Idee eines eBikes mittels Schwarmfinanzierung an die Öffentlichkeit zu bringen ist längst nicht mehr neu. Beispiele wie das Freygeist oder auch Umbausätze wie das Geo-Orbital-Wheel beweisen, dass Kampagnen via Crowdfunding funktionieren können. Ob die Welt allerdings auf das neuartige Konzept des LFN-Bike gewartet hat, ist angesichts der bislang dürftigen Unterstützung im Netz mehr als fraglich.
Stepperbike im Crowdfunding
Wer sich das Bike einmal näher anschaut wird vermutlich erst einmal große Augen machen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Prinzip eines Fahrrads, hat sich die Firma aus Texas etwas Anderes überlegt. Statt einer Tretkurbel kommt hier eine Art Tretschiene zum Einsatz, welche stark an die bekannten Stepper aus dem Fitness-Studio erinnert. Dadurch tritt der Fahrer nicht kreisförmig sondern vertikal. Sinn und zweck davon ist laut Hersteller die Kombination von Gehen, Laufen, Radfahren und Klettern in einer Maschine.
We are not here to sale existing bicycles on this awesome platform, we are here to try to make a dream come true. This is a totally new concept, so new that we haven’t named the bike yet.
Der Name LFN ist nicht etwa festgelegt sondern beudeutet „Looking for Name“ und steht als Platzhalter. Damit möchte das noch junge Unternehmen beweisen, dass das eigene Produkt gerade erst das Reißbrett verlassen hat und das Konzept einzigartig.
Prinzip ist neu, der Gedanke nicht
Das Prinzip des LFN-bike ist zwar bisher relativ einzigartig, dennoch ist der Gedanke, Fitnessgeräte und das Fortbewegungsmittel Fahrrad miteinander zu kombinieren, nicht neu. Bewiesen, dass so eine Mischung funktionieren kann, hat etwa das Lopifit aus Holland. Im Gegensatz zum „Stepper-Bike“ muss der Nutzer sich allerdings auf einem Laufband bewegen um das Roller-ähnliche Gefährt in Bewegung zu bringen.
Trotzdem ein echtes eBike
Auch wenn die Pedale vertikal und die Kette der 7-Gang-Schaltung schräg vom Sattel in Richtung Hinterrad gehen, das LFN ist ein waschechtes eBike! Ausgestattet mit einem Frontmotor mit 350 Watt, sowie einem 48 Volt Akku mit 10 Amperestunden kann das Gefährt sowohl durch Pedalieren, wie auch durch reinen Strombetrieb genutzt werden. Die Reichweite des „Steppers“ liegt nach Angabe des Herstellers bei etwa 80 Kilometern, die maximale Geschwindigkeit bei etwa 32 Km/h.
Trendgerät oder Ladenhüter
Ob es das LFN-eBike zu einem Gefährt mit Trendcharakter schafft ist mehr als zweifelhaft. Zum einen wirkt das bisherige Design wenig begeisterungsfördernd, auf der anderen Seite macht die Auswahl der Komponenten (350 Watt Frontmotor) einen etwas unstimmigen Eindruck. Personen mit Hüft- und Knieproblemen sollten außerdem einen großen Bogen um das Bike machen, da die Gelenke hier besonders beansprucht werden.
Wer sich dennoch für das „Stepelec“interessiert kann sich auf der Kickstarter-Seite informieren. Ausgeliefert werden soll bereits ab Januar 2017, ein Preis ist allerdings noch nicht bekannt. Ob das LFN in Deutschland überhaupt legal auf der Straße bewegt werden darf, ist mehr als fragwürdig.