Das Mokwheel Basalt ist kein gewöhnliches E-Bike für jeden Untergrund. Vielmehr ist es ein kleines Monsterbike mit dicken Reifen, krassem Akku und hoher Zuladung. Was das Basalt im Praxistest zeigt, erfährst du in diesem Bericht.
Aufbau und Lieferung
Ungefähr 37 kg Gewicht bringt das Basalt auf die Waage. Das ist ordentlich, dafür kannst du es allerdings auch mit bis zu 180 kg Gesamtgewicht belasten. Entsprechend anstrengend ist es, das E-Bike aus dem Versandkarton zu entnehmen. Eine zweite Person ist hier auf jeden Fall hilfreich.
Der Aufbau ist dagegen schnell erledigt, da alles Wichtige schon vormontiert ist. Kleinere Handgriffe wie Lenker anbauen und Vorderrad einsetzen musst du dennoch selbst erledigen. Das hat allerdings einen Vorteil, denn so wird der Versandkarton nicht zu groß und kann mit dem normalen Paketdienst geliefert werden.
Nachdem das Mokwheel fertig aufgebaut ist, vermittelt es einen durchaus positiven und qualitativ ordentlichen Eindruck. Insbesondere der Rahmen ist hochwertig verarbeitet und alle Schweißnähte sind gut verschliffen.
Mokwheel Basalt: Die Ausstattung
Zirka 2.000 Euro soll das Basalt von Mokwheel kosten. Das ist tatsächlich nicht wahnsinnig viel Geld für ein solide ausgestattetes E-Bike. Für eins von einem chinesischen Direktvertrieb positioniert es sich allerdings preislich schon in der Mittelklasse und liegt in etwa der Preisrichtung der beliebten Himiway-E-Bikes, von denen wir ebenfalls schon die meisten Modelle getestet haben.
Im Hinterrad ist ein großer, 250 W starker Antrieb mit Drehmomentsensor untergebracht. Außerdem sind hydraulische Scheibenbremsen von Tektro, eine 7-Gang-Shimano-Schaltung, eine Federgabel, Schutzbleche und Gepäckträger verbaut. Ein Farbdisplay mit Remote-Bedienung sowie Beleuchtung gehören ebenfalls zur Ausstattung. Besonders hervorzuheben ist der riesige Akku mit 940 Wh Kapazität.
Der Gepäckträger hat eine kleine Bambusplatte verbaut, was dem Bike einen zusätzlich hochwertigen Touch verleiht. Mir persönlich gefällt das gut. Wie lange die bei Wind und Wetter im Freien hält, steht dagegen auf einem anderen Blatt.
Damit du bei jedem Wetter und jedem Untergrund genug Grip hast, kommt das Basalt als E-Fatbike mit 26″ großen und 4″ breiten Reifen. Damit überrollst du eigentlich fast jedes Hindernis spielerisch.
Alles in allem wirkt das Basalt damit durchdacht und solide bestückt. Auch die Anbauteile wie Sattel und die ergonomischen Griffe tragen zum guten Gesamtbild bei.
Wer sich das Mokwheel Basalt genau anschaut, stößt am Tretlager auf etwas, was nach Mittelmotor aussieht. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine Attrappe, worin vermutlich Elektronik und Steuerung untergebracht ist. Die Ausgestaltung des Rahmens an dieser Stelle könnte zusätzlich damit zusammenhängen, dass der Bereich mit dem großen Akku sonst nicht stabil genug wäre und somit verstärkt wurde. Für mich passt diese Lösung gut in die Gesamterscheinung des eher brachial anmutenden E-Bikes.
Wie bei vielen Pedelecs aus China üblich ist auch am Basalt eine Hupe verbaut. Diese ist in Deutschland leider nicht offiziell erlaubt.
Besondere Features am Basalt E-Bike
Für das Basalt und weitere Modelle von Mokwheel ist ein zusätzlicher Wechselrichter erhältlich. Diesen könntest du theoretisch benutzen, um den E-Bike-Akku als große Powerbank zu nutzen und deine mobilen Geräte zu betreiben. Das ist eine sehr coole und nützliche Funktion, die auch beispielsweise beim Lemmo One schon berücksichtigt ist.
Noch besser wäre es natürlich, wäre der Wechselrichter direkt am Bike, oder sogar im Batteriegehäuse verbaut. Dass es die Option gibt, ist dennoch cool. Mit 399 Euro ist das allerdings auch ein sehr teurer Spaß. Für eine nicht unwesentlich größere Investition gibts schließlich schon Powerstations mit der gleichen Funktion. Selbst getestet habe ich den optional erhältlichen Wechselrichter nicht.
Der Akku kann übrigens von unten aus dem Rahmen entnommen werden. Dafür sind sogar zwei Sicherungen verbaut, die du lösen musst, bevor der Akku herausfällt. Das ist auch gut so, denn alleine der Akku ist aufgrund seiner Kapazität sehr schwer und man muss bei der Entnahme gut aufpassen.
Um das Basalt noch flexibler zu machen, sind am Steuerrohr noch zusätzliche Gewinde angebracht. Hier könntest du als Erweiterung der Ladefläche noch einen Vorderradkorb verbauen.
Mokwheel Basalt im Praxistest
Die Steuerung über die Remote-Einheit bietet fünf verschiedene Unterstützungsstufen. Diese sind untereinander gut abgestimmt und bieten damit ein breites Unterstützungslevel. Wo du in Stufe 1 selbst noch ordentlich was tun musst, brauchst du in der Stufe 5 nicht mehr viel Kraft aufzuwenden.
Ich persönlich denke, dass ein hohes Unterstützungslevel bei diesem Elektrofahrrad auch sinnvoll ist, denn man hat höchstwahrscheinlich nicht immer Spaß daran, 37 kg mit reiner Muskelkraft zu bewegen.
In Verbindung mit dem verbauten Drehmomentsensor gefällt mir die Steuerung am Basalt bei dem Gesamtgewicht außerordentlich gut. Denn der misst, wie viel Kraft du selbst ins System gibst und steuert prozentual je nach Unterstützungsstufe den Rest bei. Das Basalt lässt sich damit wirklich sehr gut und gemütlich fahren.
Es hat einen guten Anzug, kommt mit viel Motorpower auch Anstiege gut hoch und mit den hydraulischen Scheibenbremsen schnell zum Stehen.
Während der Fahrt ist mir allerdings noch aufgefallen, dass das Display ziemlich spiegelt. Auch bei bewölktem Wetter. Ansonsten macht das Basalt im Stadtverkehr sowie auf dem Feldweg entgegen meiner Erwartung richtig Spaß. Das liegt vor allem daran, dass ich den hohen Fahrkomfort von dem schweren E-Bike nicht erwartet hätte.
Auch die Federgabel, die zwar nicht die hochwertigste am E-Bike-Himmel ist, macht einen ordentlichen Job. Gerade im Zusammenspiel mit den dicken Reifen federt das Basalt unangenehme Stöße zuverlässig ab.
Die breiten Reifen spielen übrigens vor allem in den Übergangszeiten ihre Vorteile aus: auf Schnee, Matsch, generell durchnässter Untergrund oder unwegsames Gelände brauchst du mit diesem Pedelec keine Rücksicht zu nehmen. Die Reifen sind dazu gut profiliert und sollten in jeder Situation guten Halt geben. Selbstverständlich ist der Grip von verschiedenen Faktoren abhängig und vor allem bei widrigen Bedingungen solltest du dich dennoch mit Bedacht bewegen.
Der Hinterradantrieb ist während der Fahrt meiner Empfindung nach nicht aufdringlich laut. Ein typisches und deutlich wahrnehmbares elektrisches fiepen gibt er dennoch von sich. Die Reichweite gibt Mokwheel mit 65-85 km an. Ich denke gerade bei diesem Bike kommt es sehr stark darauf an, mit welchen Einstellungen du unterwegs bist. Grundsätzlich halte ich die Angaben jedoch für durchaus erreichbar.
Wenn ich beim Test noch etwas Negatives finden müsste, würde ich die Remote-Einheit erwähnen. Diese wirkt auf mich nicht sonderlich hochwertig. Dazu sind die Knöpfe ziemlich nah beieinander, haben keinen guten Druckpunkt und sind deshalb mit Handschuhen im Winter nicht so gut zu bedienen. Ohne Handschuhe funktioniert das allerdings tadellos.
Größe und Sitzposition
Ich sitze auf dem Basalt sehr entspannt und fühle mich mit meiner Körpergröße von 1,80 m sehr wohl. Sowohl für größere, als auch für kleinere Menschen bietet das Mokwheel noch genug Einstellmöglichkeiten. Somit wäre das Basalt mehr oder weniger für die ganze Familie geeignet, falls ein Bike von mehreren Personen genutzt werden soll.
Auch der Lenker kann mit einem verstellbaren Vorbau justiert werden. Zum schnellen Verstellen ist an der Sattelstütze eine Skala aufgedruckt, damit du deine Sitzposition schnell wiederfindest. Den großen und breiten Sattel empfinde ich als ziemlich bequem.
Testfazit zum Mokwheel Basalt
Das Basalt ist das erste E-Bike, welches wir von Mokwheel getestet haben und hat direkt einen guten Eindruck hinterlassen. In meinen Augen ist es sowohl ein tolles Universalbike für die ganze Familie, als auch ein zuverlässiger Alltags-Traktor für alle Gelegenheiten. Sowohl in der Stadt für alltägliche Erledigungen, als auch auf dem Land für gelegentliche Querfeldein-Fahrten hat das Basalt seine Stärken. Zudem ist die Unterstützung erfreulich gut abgestimmt. Mit dem großen Akku geht dir trotz des hohen Gewichts außerdem nicht so schnell der Saft aus. Erhältlich ist es derzeit für zirka 2.000 Euro direkt im Mokwheel-Onlineshop. Das Basalt ist zudem auch noch in einer Variante mit tiefem Einstieg als Basalt ST erhältlich.