Die neue Marke Serea hat ein besonderes Fahrradschloss vorgestellt: Ohne Schlüssel und ohne Zahlencode lässt es sich öffnen. Das hat Vorteile, kann den Radfahrer aber auch ziemlich dumm dastehen lassen.
Serea: Fahrradschloss mit dem Handy öffnen
Die Marke Serea, die vom österreichischen Kettenhersteller Pewag gegründet wurde, verzichtet komplett auf physische Schlüssel oder Zahlenkombinationen. Stattdessen nutzt das smarte Schloss NFC-Technologie und eine Smartphone-App. Das Schloss wird also per Handy geöffnet. Doch die beiden neuen Schlösser Swift und Bold haben noch eine Besonderheit, die sonst noch niemand geschafft hat.
Im Gegensatz zum Abus Yardo 7807F, das per Fingerabdruck entriegelt wird, verzichtet Serea auf eine Batterie im Schloss. Diese Tatsache kann durchaus ein Gamechanger sein, denn dadurch musst du dich nicht über die Akkuladung des Schlosses sorgen, was im Alltag durchaus nervig sein kann.
Die über NFC übertragene Energie des Smartphones reicht in diesem Fall aus, um das Schloss zu öffnen. Der dafür notwendige digitale Schlüssel in der App ist laut Hersteller bestens durch kryptografische Methoden geschützt. Er kann sogar bei Bedarf an Freunde und Familie weitergegeben werden.
Bei dem Schloss selbst handelt es sich um eine Art Kettenschloss und ist von einem nicht näher beschriebenen „Spezialgewebe“ umgeben, damit der Rahmen nicht zerkratzt werden kann. Außerdem soll es die Widerstandsfähigkeit erhöhen, falls ein Dieb ein Auge auf das Fahrrad geworfen hat.
Worin sich die beiden Modelle Swift und Bold genau unterscheiden, hat Serea allerdings noch nicht verraten. Swift soll sich dem Anschein nach vor allem durch ein geringeres Gewicht auszeichnen, während das Bold stärker ausgelegt ist und damit mehr Sicherheit bieten kann.
Fahrrad per NFC aufschließen – smart oder naiv?
Doch ist ein NFC-Schloss im Alltag überhaupt sinnvoll? Schlüssel können verloren gehen, Zahlencodes vergessen werden. Das gilt aber auch für Smartphones, die zum Entsperren des Serena-Schlosses zwingend benötigt werden.
Problematisch kann zudem sein, wenn der Akku des Smartphones leer ist. Alternative Öffnungsmöglichkeiten gibt es möglicherweise nur über eine Smartwatch. Ein weiterer Aspekt, der grundsätzlich alle Smart Devices betrifft, ist die Nachhaltigkeit. Für den Betrieb braucht es nämlich eine App. Stellt der Hersteller den Support ein, könnte das Schloss mit der Zeit zu Elektroschrott werden.
Durch den Einsatz von NFC entsteht zudem ein neues Problemfeld, das es bei herkömmlichen Schlössern nicht gibt. Trotz hoher Sicherheitsstandards und kryptografischer Verschlüsselung bleibt die Frage, wie sicher das System gegen technische Manipulationen ist.
Grundsätzlich könnten die beiden Produkte den Fahrradalltag jedoch gerade für digitale Menschen erleichtern. Denn das Schloss braucht keine eigene Energieversorgung, was bei anderen Schlössern mit digitalem Schlüssel oft der Fall ist.
Was die beiden Modelle Swift und Bold kosten sollen, hat der Hersteller noch nicht kommuniziert. Fest steht aber, dass die beiden smarten Schlösser im Januar 2025 auf den Markt kommen sollen.