Das Gesicht voller Farbe und mit künstlicher DNA markiert: Selbst Schuld, wer anderen ihr geliebtes E-Bike entwenden will. Seit 2016 tüfteln die Entwickler hinter „Drussy“ an dem perfekten Abwehrmechanismus gegen Fahrraddiebe.
Ein Fahrradschloss, das deutliche Spuren hinterlässt
Grundlage des innovativen Schlosses ist ein „reaktives Schutzsystem“. Das bedeutet, dass dein Schloss nicht einfach so am E-Bike hängt und der Flex widerstandslos ausgeliefert ist. Stattdessen wurde der Bügel mit einer speziellen Flüssigkeit druckbetankt. Daher auch der Name. „Drussy“ steht für „Druckbetanktes Sicherheitssystem“. Ein ähnliches, aber etwas rabiateres Schloss haben wir euch bereits in Form des stinkenden und Übelkeit auslösenden Skunklocks vorgestellt.
Die Lösung von Drussy fügt den Fahrraddieben jedoch keinen direkten Schaden zu. Statt zu erbrechen, kommen sie lediglich mit einem Spritzer langanhaftender Farbe in Berührung. Viel wichtiger noch: Der Farbe ist eine künstliche DNA beigemischt, welche nach Angaben des Herstellers schwerer zu entfernen ist und somit dazu dienen kann, die Täter zu überführen.
Allerdings ist noch nicht abschließend gesagt, ob Drussy wirklich zur Aufklärung beiträgt und eine Verfolgung per DNA-Spurensuche wirklich von der Polizei durchgeführt wird. Wie jedes andere Schloss ist auch das Drussy knackbar und im Schutz der Nacht interessieren ein paar Farbkleckse auf der Kleidung wohl kaum jemanden. Wie das dann aussieht, zeigt der MDR in einem Video.
Fahrradschlösser sind daher immer nur eine Komponente der Diebstahlsicherung am E-Bike. Wer sein E-Bike komplett sorgenfrei abstellen möchte, sollte sich daher eine geeignete Versicherung suchen.
Drussy ist in der letzten Phase der Marktreife
Derzeit befindet sich das Schloss laut Hersteller in der Phase der Zertifizierung. Genauer: Beim abschließenden Drucktest des TÜV. Ein europaweites Patent wurde bereits angemeldet und die Hersteller hoffen, das Schloss bald einer breiten Masse zugänglich machen zu können.
Legal steht der Markteinführung nichts im Wege. Das Drussy verletzt die Täter nicht und wurde bereits vom Bundeskriminalamt freigegeben, sodass es ohne Waffenschein oder ähnlichen Dokumenten verwendet werden darf.
Wir werden euch auf dem Laufenden halten, sobald das Schloss abschließend zertifiziert wurde und erhältlich ist. Bis dahin muss es wohl ohne DNA-Spurensicherung gehen.