Ein E-Bike muss nicht unbedingt nur auf zwei Rädern rollen und darf sogar mehr als eine Person tragen. E-Lastenräder zeigen es: In einigen Modellen darfst du sogar gleich mehrere Kinder transportieren. Doch wie wäre es mit einer komfortablen Sitzbank statt einer Transportbox?
Der Hersteller Sixthreezero aus den USA möchte so ein Gefährt nun für die Endkunden auf die Straße bringen. Seine erste E-Rikscha mit dem sperrigen Namen EVRYjourney Electric Tricycle Rickshaw scheint alle Voraussetzungen für einen guten Start zu erfüllen: Das Konzept ist gut durchdacht und das E-Bike ist sogar erschwinglich. Allerdings gibt es auch ein paar Herausforderungen für den Verkauf in Deutschland.
E-Rikscha kann 228 Kilogramm tragen
Betrachtet man nur den vorderen Teil der E-Rikscha von Sixthreezero wirkt das E-Bike beinahe wie ein Beach-Cruiser. Ein breiter Reifen an einem geschwungenen Wave-Rahmen mit Hollandlenker. So eine Kombination kennen wir bisher von E-Bikes wie dem stabilen Himiway Cruiser Step-Thru (Test). Allerdings ergibt sich bei der Sixthreezero E-Rikscha die Reifenwahl wohl aus der Notwendigkeit, etwas mehr Gewicht und Grip ans Vorderrad zu bringen.
Denn hinter dem Akku am Sitzrohr ist Schluss mit Standard-Design. Stattdessen baut sich dort eine breite und komfortabel anmutende Sitzbank mit Kunstlederbezug auf, die auf zwei Hinterrädern thront. Mit einer Breite von 66 Zentimeter sollen dort sogar zwei Erwachsene Platz nehmen können. Die Gesamtbelastung der Sitzbank ist mit 136 Kilogramm angegeben.
Ist die E-Rikscha bald auch in Deutschland erhältlich?
Das Konzept wirkt relativ gut durchdacht und auch der Preis dürfte konkurrenzfähig sein: Für nur 2.999 Euro soll die Rikscha vorerst nur auf dem US-amerikanischen Markt erhältlich sein. Gespart wurde etwas bei der Ausstattung. Trotz der hohen bewegten Masse setzt Sixthreezero bei seiner E-Rikscha nicht auf hydraulische, sondern lediglich mechanische Scheibenbremsen. Allerdings ist eh zu bezweifeln, dass man mit dem Gefährt Geschwindigkeitsrekorde brechen möchte.
E-Kutsche mit Frontantrieb
Doch der Frontmotor gibt einiges her: Mit 750 Watt hat er ordentlich Power. Die Unterstützung ist bei 32 km/h abgeriegelt. Und hier liegt der Haken: Am europäischen Markt müsste die Rikscha ordentlich gedrosselt werden. Hier sind lediglich 250 Watt und eine Unterstützung von bis zu 25 km/h erlaubt, damit die E-Rikscha als Fahrrad durchgeht. Doch das dürfte kein Problem sein, schließlich fahren auch E-Lastenräder mit ähnlichen Gewichtszulassungen über die Straßen. Und auch der Akku mit 1.008 Wattstunden Kapazität dürfte mit einem schwächeren Motor länger halten.
Doch noch eine kleine Anpassung jenseits des Antriebs müssten die Hersteller wohl für hiesige Kunden vornehmen: Der „Sicherheitsgurt“, den man bei Sixthreezero einfach galant über drei Kinder gleichzeitig „spannt“, dürfte in Deutschland wahrscheinlich keine Jubelstürme auslösen.
Ähnliche Konzepte gibt es bereits auch für den europäischen Markt. Christiania-Bikes bietet mit dem Modell T ein ähnliches Gefährt an. In den USA gibts darüber hinaus auch E-Bikes mit Beiwagen.