Das Fiido D3 ein ein kompaktes E-Bike, dass für einen niedrigen Preis in China zu bestellen ist. Ob sich der Kauf lohnt und wie es sich im Alltag schlägt, haben wir getestet.
Fazit
Ein sehr günstiges kompaktes E-Bike mit eingeschränktem Klappmechanismus. Seine Beschränkung auf das Wesentliche macht es zu einem temporären Begleiter für alle, die ein kleines Packmaß benötigen. Achtung: Es ist kein echtes Pedelec, macht aber mit dem Gasgriff Spaß – überall dort wo es erlaubt.
Lieferumfang
Das Paket aus China erreicht uns nach etwa sechs Wochen. Im Paket sind neben dem E-Bike das Ladegerät und in unserem Fall eine Englische Bedienungsanleitung enthalten. Auch etwas Werkzeug gehört zum Lieferumfang.
Das ist allerdings nicht nötig, denn lediglich der Sattel muss noch in den Rahmen geschoben werden. Sowohl die Sattel- als auch die Lenkerhöhe lassen sich dann mit Schnellspannern fixieren. Wir schließen das Netzteil an die gut zugängliche Anschlussbuchse an und laden den Akku erstmal voll. Das dauert nur drei Stunden, da der Akku vorgeladen wurde. 4-5 Stunden gibt der Hersteller als maximale Ladezeit bei leerem Akkuzellen an.
Ausstattung des Fiido D3
Was sofort auffällt ist die fehlende Gangschaltung beim Fiido D3. Stattdessen soll der Motor die meiste Arbeit übernehmen. Der sitzt im Hinterrad, hat 250 Watt und soll maximal auf 25 km/h beschleunigen. 25 Grad Steigung müsste er laut Angaben meistern.
Der Lithium-Ionen-Akku ist fest im Rahmen verbaut, treibt den Motor mit einer Spannung von 36 Volt an und hat eine Kapazität von 5,2 Amperestunden. Mit den 187 Wattstunden sollen maximal 20 bis 40 km erreichbar sein – je nach Betriebsmodus: Das ist der Pedelec-Modus mit Treten und Motorunterstützung und ein reiner Moped-Modus mit Gasgriff-Steuerung. Entgegen der Aussage des Versandhändlers Gearbest – der uns das Modell zur Verfügung gestellt hat – ist der Pedelec-Modus nicht explizit einstellbar. Damit können wir das E-Bike nur auf Privatgelände testen.
Die Luftreifen des Fiido D3 haben einen Größe von 14 Zoll und werden über mechanische Scheibenbremsen verzögert.
Statt eines Rücklichts ist nur ein Reflektor angebracht. Das Frontlicht erhält seinen Strom aus dem Akku und ist über einen Knopf am Lenker einschaltbar. Darunter befindet sich ein Knopf für die elektrische Hupe.
Das einfache Display zeigt über LEDs den Akkustand an. Über eine Plus und Minus-Taste lässt sich die Unterstützungsstärke des Motors einstellen. Auf der rechten Lenkerseite ist der Gasgriff zum Drehen angebracht.
Insgesamt 120 kg Zuladung soll das kompakte Fiido D3 vertragen.
Fiido D3 im Fahrtest
Für die Körpergröße von 1,85 Meter des Testers müssen Sattel und Lenker schon in die höchste Position gebracht werden. Erstaunlich jedoch wie gut es sich auf dem Fiido D3 sitzen lässt. Auch eine längere Fahrt ist damit am Stück durchaus machbar.
Fahren im Pedelec-Modus
Wie bei jedem anderen Pedelec auch erkennt die Elektronik des Fiido D3, sobald die Pedale in Bewegung sind. Dann setzt der Motor ein. Beim getesteten E-Bike sind es vier Sekunden Verzögerung. Das fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Dann jedoch beschleunigt der Motor ausreichend. Sobald das Treten aufhört schaltet sich der Motor nach rund drei Sekunden ab. Alternativ bringt das Betätigen der Bremshebel Räder und auch den Antrieb blitzartig zum Stehen. Wir würden uns ein besseres Ansprechverhalten im Pedelec-Modus wünschen.
Was auffällt ist die maximale Geschwindigkeit von 20 km/h. Zwar kommen wir schneller voran, dann aber nur mit starkem Druck auf die Pedale und ohne weitere Motorunterstützung.
Die versprochenen 40 km Reichweite können wir in diesem Test nicht bestätigen. Es sind eher knapp 25 km, was für die Akkugröße und die Kompaktheit des E-Bikes jedoch immer noch gut ist.
Fahren im Moped-Modus
Fahren per Gasgriff ist in Deutschland und vielen anderen Ländern auf öffentlichen Straßen verboten. Wir testen das E-Bike daher auf privatem Gelände und sind im Gegensatz zum Pedelec-Modus begeistert. Hier zieht das E-Bike gut an und die Motorpower lässt sich in jeder Situation genau dosieren.
Interessanterweise sind die angekündigten 25 km/h nur per Gasgriff möglich. Das funktioniert auch, wenn man tritt. Es lässt sich also bis 20 km/h tretend vorankommen und für den Extraboost ist dann der Drehgriff zu betätigen.
Das Fiido D3 im Alltag
Dieses kompakte E-Bike ist kein klassisches Faltrad, da lediglich der Lenker klappbar ist. Das funktioniert nach etwas Übung ganz gut. So lässt es ich in einem größeren Kofferraum eines Autos transportieren oder einfach platzsparend in der Wohnung abstellen.
Allerdings sind 16,5 kg auch nicht wirklich leicht. Da wäre es hilfreich, wenn das Rad gut zu tragen ist. Beim Fiido D3 gelingt das nur mit zwei bis drei Fingern, die man oberhalb der Tretkurbel in die – vielleicht dafür vorgesehene – Einbuchtung steckt. So gehoben ist der Schwerpunkt für das Tragen ein guter.
Für wen ist das E-Bike Fiido D3 geeignet? Camper, die nur kurzer Strecken zurücklegen müssen, Bootsbesitzer oder Pendler, die wenig Geld in ein kompaktes E-Bike investieren wollen. Für alle gilt jedoch: der Pedelec-Modus ist kaum zu gebrauchen, der Gasgriff hingegen schon. Wenn da nicht die Gesetzgebung wäre.
Technische Daten
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