Nach den beiden E-Falträdern Z20 Pro und Z20 Plus hat der chinesische Hersteller PVY das nächste E-Bike auf den Markt gebracht. Das H500 Pro ist ein günstiges Trekking-E-Bike mit Heckantrieb. Ob sich der Kauf lohnt, erfährst du in diesem Test.
Ausstattung des PVY H500 Pro
Das H500 Pro ist grundsätzlich und gemessen am Preis ordentlich verarbeitet. Der Akku ist im Unterrohr integriert und die schwarze Lackierung vermittelt einen wertigen Eindruck. Direkt integriert ist auch eine Frontleuchte am Steuerrohr. Was den cleanen Look etwas stört, sind leider allerhand Kabel und Leitungen, die alle außerhalb vom Rahmen geführt sind.
Der Rahmen selbst macht hingegen eine durchaus gute Figur, wohingegen sich der niedrige Preis in erster Linie bei den Anbauteilen wie Sattel, Griffe und Gabel bemerkbar macht. Das ist alles funktional, hohe Qualität sollte man hier allerdings nicht erwarten. Zwar sind beispielsweise bei der Schaltung auch Markenkomponenten von Shimano verbaut, allerdings kommen auch die aus dem absoluten Einsteigerbereich.
Die mechanischen Scheibenbremsen sind ebenfalls nicht von einem bekannten Hersteller gelabelt, aber trotzdem gut, sofern sie gut eingestellt sind. Die Federgabel ist verhältnismäßig stabil, liefert jedoch nur ein durchwachsenes Dämpfungsverhalten. Für den leichten City- und Trekkingeinsatz ist das völlig okay, auf Trails dagegen wirst du kaum Spaß haben.
Was mir gut gefällt ist das recht große Farbdisplay und die Bedieneinheit. Das Display gibt die wichtigsten Daten wie Tageskilometer, Geschwindigkeit und Akkustand aus. Über die Remote-Einheit lässt sich das E-Bike steuern und du kannst bis zu fünf Unterstützungsstufen auswählen.
Vermarktet wird das Pedelec als E-Mountainbike. In einigen YouTube-Tests wird diese Darstellung leider ebenfalls übernommen. Ich persönlich erkenne allerdings nicht, was das H500 Pro als ein solches qualifizieren sollte. Für mich ist es ein solides Trekkingrad, allenfalls mit Cross-Attitüde.
Das unterstreicht auch der Lenker, der eher schmal gehalten ist. Was mich hier allerdings wundert und wovon ich auch nicht weiß, wer sich diese Innovation ausgedacht hat: Der Lenker hat einen Sweep nach vorne. Ich kann nachvollziehen, wenn du jetzt beim Lesen denkst, der wurde einfach nur falsch montiert. Hier kann ich dich beruhigen, denn es ist sogar ein Positionskreuz aufgedruckt, das genau da ist, wo es hin soll. Ergonomisch ergibt das jedoch keinen Sinn.
Technische Details am H500 Pro
Der im Rahmen verbaute Akku fasst 360 Wh Energie und soll laut PVY für eine Reichweite von bis zu 90 km sorgen. Unserer Einschätzung nach ist ein Wert um maximal 60 km unter guten Bedingungen jedoch realistischer.
Der Heckantrieb entwickelt bis zu 38 Nm Drehmoment und ist für Ausflüge gut dimensioniert. Bei ausgedehnten Bergetappen würde der Motor allerdings schnell an seine Grenzen kommen.
Für die passende Übersetzung sind 21 Gänge verbaut. Meiner Ansicht nach ist das eigentlich bei einem E-Bike nicht mehr ganz zeitgemäß und insbesondere am H500 Pro leider auch schlecht gelöst. Denn obwohl sehr viele Gänge zur Auswahl stehen, ist mir die Übersetzung etwas kurz. Das bedeutet, dass ich bei hoher Geschwindigkeit eine zu hohe Trittfrequenz habe, was mir persönlich einfach nicht gefällt.
Das E-Bike hat nur ein Gesamtgewicht von 22 kg und kommt außerdem mit gültigem CE Zertifikat, welches du über die Website herunterladen kannst. Die Motorleistung beträgt 250 W. Allerdings sind die Angaben nicht am Rahmen zu finden und die maximal unterstützte Geschwindigkeit kann über das Display auch erhöht werden. Zudem ist ein Gasgriff verbaut, der bei Auslieferung in die EU allerdings nur als Schiebehilfe fungiert. Im Zweifel sollte das PVY H500 nur auf Privatgelände genutzt werden.
PVY H500 Pro: Fahrtest
Das neue E-Bike von PVY ist mit einer Geschwindigkeitssteuerung ausgestattet. Das ist bei günstigen Pedelecs üblich. Die Steuerung misst dabei lediglich, ob du die Kurbel bewegst. Nicht, wie stark du sie bewegst. Daraus ergibt sich je nach Software ein mehr oder weniger natürliches Fahrgefühl. Beim H500 Pro ist die Unterstützung meiner Ansicht nach sogar recht gut gelungen.
Der Antrieb ist in verschiedenen Fahrsituationen relativ gut abgestimmt und macht bei flotter Fahrweise auch ordentlich Spaß. Kleine Anstiege sind damit ebenfalls kein Problem. Nur der Übergang bei 25 km/h Endgeschwindigkeit könnte noch etwas Feintuning vertragen. Hier tut sich das H500 Pro teilweise schwer die Unterstützung dosiert wieder einzusetzen.
Geometrie, Größe und Sitzposition
Auf dem PVY H500 Pro sitze ich mit meiner Körpergröße von 1,80 m leicht sportlich und entspannt auf dem Rad. Die Geometrie vom Einheitsrahmen passt für mich also gut. Auch nach oben und unten bietet das H500 noch etwas Platz, wodurch verschieden große Menschen gut damit klarkommen sollten.
Allerdings ist das Sattelrohr etwas niedrig und auch die Sattelstütze selbst deutlich zu kurz. Schon bei meiner Körpergröße müsste ich daher eine längere Sattelstütze besorgen, damit ich richtig sitze.
Fazit
Das H500 Pro sieht recht clean aus und man sieht eigentlich kaum, dass es sich um ein E-Bike handelt. Preisbedingt bringt es ein paar Schwächen mit, die hier und da auch in diesem Preissegment besser gelöst hätten sein können. Der Antrieb ist verhältnismäßig recht gut abgestimmt und das Bike kann flexibel genutzt werden. Mit 899 Euro ist es im Vergleich, beispielsweise mit dem Eleglide M2 oder dem Gogobest GM26, kein ausgewiesenes Schnäppchen, aber auch nicht überteuert. Erhältlich ist es direkt im Shop von PVY. Mit dem PVY Rabattcode ‚EN50‘ kannst du nochmal 50 Euro beim Kauf sparen.