VanMoof gilt in der E-Bike Branche als eine der Größen, obwohl ihr Sortiment seit jeher eigentlich nur aus zwei E-Bikes besteht, die sich zusätzlich nur in der Rahmenform unterscheiden. Das neue Hyperbike, ein E-Bike mit einer Unterstützung von bis zu 50 km/h, soll das im kommenden Jahr ändern.
VanMoof ist trotz geringer Auswahl sehr beliebt
Wie alle jungen Start-Ups der E-Bike-Branche, hat auch VanMoof sich die Umgestaltung der Mobilität auf die Fahne geschrieben. Nachhaltig, sportlich und platzsparend. Dafür produziert der niederländische Hersteller nicht nur gutaussehende und preislich günstige E-Bikes, sondern bewirbt diese auch mit provokanten Videos.
Bisher bestand das Sortiment von VanMoof immer aus den Modellen S und X, einem Modell in klassisch-sportlichem Diamantrahmen und ein geometrisch etwas auffälliger Komfortrahmen. Die letzten Serien hießen S3 und X3 und waren mit ihrem Preis von knapp über 2.000 Euro sehr begehrt. Knapp 200.000 VanMoofs fahren laut Angaben des Herstellers mittlerweile über die Straßen der Welt.
Grund dafür ist nicht nur der Preis und die ansprechende Optik, sondern auch die Integration von smarter Software, weshalb VanMoof gerne auch als iPhone unter den E-Bikes bezeichnet wird.
Ein S-Pedelec mit doppeltem Antrieb
Mit dem neuen Hyperbike geht VanMoof diesen Weg weiter. Schon bei der Namensgebung merkt man, dass die iPhone-Ähnlichkeit nicht von ungefähr kommt. VanMoof V – so simpel klingt der Name des neuen S-Pedelecs. Ob das „V“ eine römische Fünf darstellt? Möglich ist es, denn das Bike soll erst Ende 2022 herauskommen. Bis dahin dürften beim Entwicklungsdrang der Niederländer bereits die Modelle S4 und X4 zu erwarten sein.
Das neue E-Bike soll auf die beliebten Spielereien wie den Turbo-Boost-Knopf, die Bike-Entsperrung per Smartphone sowie die automatische Gangschaltung zurückgreifen können, bietet jedoch noch ein wenig mehr.
Das VanMoof V fährt genau wie die herkömmlichen Pedelecs mit einem Frontantrieb. Hinzu kommt jedoch noch ein Heckantrieb, was außerordentlich selten ist. Die Kombination aus Front- und Heckmotor sowie den deutlich dickeren Reifen verspricht viel Traktion, Kontrolle und eine starke Beschleunigung durch intelligente Steuerung.
Zusätzlich ist das E-Bike vollgefedert – ebenfalls eine Neuheit bei VanMoof. Zwar darf man von der Federung nicht gleich die Leistung eines HNF Nicolai XF3 erwarten, allerdings dürfte das System für den Einsatz zum Pendeln – vor allem in der Stadt – völlig ausreichen.
Ein Preis, der Druck ausübt
Was kann so ein E-Bike kosten? Sprechen wir sonst von smarten Funktionen, einer Vollfederung und bahnbrechenden Innovationen wie einem Doppel-Antrieb, haben wir gleich eine Zahl in der oberen Hälfte der vierstelligen Zahlen im Kopf. Doch VanMoof wäre nicht VanMoof, wenn sie nicht auch über den Preis anlocken würden.
Das neue S-Pedelec wird jedoch voraussichtlich für einen Preis von 3.498 Euro über die virtuelle Ladentheke gehen. Bei E-Bikes mit einer Unterstützung von bis zu 45 km/h ist das ein sehr guter Preis. Nur wenige Marken, wie etwa Haibike mit ihrem Trekking S9 schaffen es, die Messlatte so niedrig zu setzen.
Dementsprechend ist auch Ties Carlier, der Mitgründer von VanMoof davon überzeugt, dass sein E-Bike sehr gut ankommen wird. “Das VanMoof V ist unser allererstes High-Speed Bike. Ein E-Bike für höhere Geschwindigkeiten und längere Strecken“, erklärt er, „Ich gehe davon aus, dass diese neue Art von High-Speed E-Bikes bis 2025 Roller und Autos in Städten vollständig ersetzen kann.”
Große Worte, die bei VanMoof jedoch auch durch politischen Druck unterstützt werden. So setzt sich VanMoof für eine Überarbeitung der E-Bike Vorschriften ein, damit Entwicklungen auch künftig nicht an rechtlichen Vorschriften scheitern.
S-Pedelec VanMoof V schon jetzt vorbestellbar
Das neue E-Bike kannst du bereits jetzt vorbestellen. Die ersten Lieferungen erwartet VanMoof für Ende des Jahres 2022. Für die Reservierung berechnet VanMoof dir 20 Euro, garantiert dir jedoch, unter den ersten zu sein, die das VanMoof V auf die Straße bringen.
In jedem Fall solltest du dir vorher bewusst darüber sein, dass es sich beim VanMoof V um ein S-Pedelec und damit rechtlich nicht um ein Fahrrad handelt. E-Bikes mit einer Tretunterstützung über 25km/h musst du wie einen Motorroller beim Straßenverkehrsamt anmelden, du bekommst ein Nummernschild, musst eine Versicherung abschließen und darfst nur mit entsprechendem Führerschein fahren.
Obwohl das VanMoof V es mit seinen zwei Motoren auf 50km/h schafft, musst du dich mit etwas weniger zufrieden geben. Auf europäischen Straßen muss die Unterstützung spätestens bei 45 km/h abschalten. Ob sich das durch den politischen Druck von VanMoof in naher Zeit ändern wird, ist mehr als fraglich.