Ein Elektro-Tretroller mit Longboard-Komfort. Das verspricht dieser E-Scooter viel Ausstattung. Wie er sich schlägt lest ihr im IO Hawk Sparrow Test.
Fazit
Der IO Hawk Sparrow ist zum Cruisen gebaut. Einmal aufgeklappt sind längere Strecken durch das vergleichsweise lange Trittbrett, die lange Lenkerstange und den Tempomat kein Problem. Auch der Luftreifen gefällt und federt einiges ab. Geklappt ist der Tretroller wegen der hakeligen Arretierung kaum sicher zu transportieren. Für alle, die ihn meist draußen oder im Hausflur abstellen und zum Pendeln brauchen, ist der Scooter einen Blick wert.
Ausstattung des IO Hawk Sparrow
Der IO Hawk Sparrow kommt in einer schlichten Verpackung auf der 20 km/h Höchstgeschwindigkeit an der Seite vermerkt ist.
Interessant: Wir hatten eine Version erwartet, die 25 km/h schnell ist. Auf Nachfrage beim Hersteller erfahren wir, dass der IO Hawk Sparrow gedrosselt ist. Damit soll er möglichst schnell mit der Deutschen Verordnung – nach der Legalisierung von Elektrokleinstfahrzeugen – konform zu sein.
Der IO Hawk Sparrow ist bei Lieferung fast komplett zusammengebaut. Nur der Lenker ist noch mit einem mitgelieferten Inbusschlüssel auf der Lenkerstange anzubringen.
Der Lieferumfang:
- Netzteil zum Laden des Akkus
- Ventilverlängerung zum einfacheren Aufpumpen der Luftbereifung
- Bedienungsanleitung
- Zwei Inbusschlüssel
- 5 Flachkopfschrauben (eine Ersatzschraube) zur Befestigung des Lenkers
Bedienung
Im zusammengeklappten Zustand rastet beim IO Hawk ein Mechanismus am Lenker einen Haken am Schutzblech ein.
Den gilt es zunächst zu lösen. Das geschieht sehr schnell.
Danach geht es flink: Einfach den Lenker hochklappen und mit dem Klappmechanismus sichern. Schon kann es losgehen, indem der Elektro-Tretroller per längerem Drücken auf einen Knopf am Display eingeschaltet wird. Ein jeweils weiterer Druck stellt die entsprechende Unterstützungsstufe ein. Von denen gibt es insgesamt drei.
Der E-Scooter muss leicht rollen. Dann lässt er sich mittels des Daumengases beschleunigen.
Auf der linken Seite befindet sich eine Kombination aus Bremsgriff und Klingel. Sobald die Bremse betätigt wird schaltet sich die Unterstützung des Motors ab und die Scheibenbremse zieht im Hinterrad an. Auf eine zweite Bremse verzichtet der Hersteller.
Zum Abstellen ist eine kleiner Ständer an der linken Seite hinten verbaut. Ein helles Licht vorne und ein Rücklicht sorgen dafür, dass der Roller auch bei Dunkelheit sichtbar ist. Bei Bremsmanövern leuchtet das Bremslicht auf.
Der IO Hawk Sparrow bietet eine App für iPhone und Android-Smartphones. Es hat eine Weile gedauert, bis wir damit eine Verbindung herstellen konnten. Die Funktionalität ist übersichtlich und reicht von der Geschwindigkeitsanzeige bis zur Möglichkeit, andere Scooter-Besitzer für Wettbewerbe einzuladen. Im momentanen Stadium bringt die App aber kaum Mehrwert.
Fahrtest
Etwas vom Boden abgestoßen und ins Rollen gebracht können wir mit dem Gasgriff beschleunigen. Der E-Scooter besitzt ein relativ langes Trittbrett, so das wir komfortabel unsere Füße abstellen können – entweder nebeneinander oder hintereinander. Letzteres ergibt wenig Sinn, denn auf eine Kickbremse im Hinterrad verzichtet der Hersteller.
Die ersten beiden Unterstützungsstufen des Rollers sind eher für Scooter-Anfänger gedacht. Der Grund: Der Sparrow fährt recht langsam an. Erst in der höchsten Stufe kommt er etwas sportlicher in Fahrt. Die 20 km/h Endgeschwindigkeit geben einen Vorgeschmack auf die Regulierung in Deutschland. Aber sie reichen für den Stadtverkehr aus.
Tempomat und Steigfähigkeit
Der Tempomat tut was er soll und hält die Geschwindigkeit nach einiger Zeit. Kurz die Bremse angetippt oder den Gashebel betätigt, so beendet der Tretroller diesen Modus. Die Verzögerung der Bremse ist gut. Allerdings vermissen wir eine Zweite, damit der Sparrow noch schneller zum stehen kommen kann.
Und dann kam der Hügel. Bisher konnten wir keinen Tretroller testen, der eine angenehme Zugkraft bei Steigungen hatte. Beim Sparrow scheint der Motor auf ebene Straßen getrimmt zu sein. Wer einen Hügel hochfährt muss manches Mal absteigen und schieben.
Bei Dunkelheit macht der E-Scooter von IO Hawk eine gute Figur. Das Vorderlicht ist schön hell und wir haben jederzeit ein gutes Gefühl bei Nachtfahrten.
Cruisen ohne Ende
Durch die lange Lenkerstange und die komfortable Bereifung fühlt sich das Fahren auf dem Sparrow wie Cruisen an. Auf Asphalt ist das ein Genuss. Aber auch bei unebener Bodenbeschaffenheit schluckt der Tretroller die eine oder andere Erschütterung relativ gut weg.
Erfahrungen beim IO Hawk Sparrow Test
Der Sparrow ist eine Touren-Scooter. Immer dann, wenn es längere ebene Strecken zu bewältigen geht, „cruist“ es sich gemütlich mit 20 km/h. Die Klingel lässt sich wie bei einem Fahrrad gut bedienen und ist ein gutes Sicherheitsfeature. Wäre der Roller schneller, müsste eine zweite Bremse mit an Board. Der Bremsweg ist bei dem von uns gefahrenen Modell ausreichend. Was wir vermissen ist eine Rekuperation – also die Energierückgewinnung beim Bremsen. Außerdem öffnet sich der Roller im geklappten Zustand oftmals unbeabsichtigt beim Tragen. Hier sollte der Hersteller nachbessern.
Ein E Scooter benötigt aber doch 2 voneinander unabhängige Bremsen. Wenn der Hersteller keine 2. Bremse verbaut, kann er lange auf seine Konformität mit den deutschen Gesetzen warten, das Gerät wird dann keiner kaufen. Gruß