Günstige E-Bikes gibt es mittlerweile viele auf dem Markt. Ein genauer Blick auf das jeweilige Preis- Leistungsverhältnis lohnt sich daher immer. Was die beiden Jeep Trekking E-Bikes TMR 7000 und TLR 7010 für nur 1.599 Euro (Angebotspreis im Juni 2022) leisten, erfährst du in diesem Bericht.
Traditionsmarke trifft E-Bike
Wie viele andere Automobilhersteller, wagt sich auch Jeep in den E-Bike Markt. Jedoch tragen die Jeep E-Bikes lediglich das Branding der traditionsreichen Marke. Das ist mittlerweile in vielen Bereichen üblich. Somit verleiht Jeep lediglich exklusiv den Markennahmen und hat weniger was mit der Entwicklung der Bikes zu tun.
Um herauszufinden, ob die Jeep Trekkingbikes den hohen Anspruch an die erfolgreichen Geländewagen erfüllen können, haben wir uns welche zum testen besorgt. Auch die beiden Tiefeinsteiger TLR 7020 und TLR 7021 haben wir bereits einem Test unterzogen, der uns durchaus überzeugt hat.
Ausstattung der Jeep E-Bikes
Im Portfolio der E-Bikes von Jeep gibt es im Trekking-Bereich verschiedene Bikes in unterschiedlichen Varianten. Das TMR 7000 und TLR 7010 orientieren sich an den klassischen Rahmenvarianten mit Diamant- und Trapezrahmen. Auch wenn das kein Gesetz ist und sich nicht über einen Kamm scheren lässt, wäre das eine traditionelle Herren- und Damenvariante.
Der Trapezrahmen beim TLR 7010 wirkt trotz dem etwas tieferen Einstieg sportlich und stabil. Durch die Form des Diamantrahmens ist das TMR jedoch noch einen Tick stabiler, was sich auf alltäglichen Fahrten jedoch nicht auswirkt. Beide sind identisch mit einer Federgabel, profilierten und breiten Reifen, Gepäckträger, Schutzblechen, einer 7 Gang Shimano Schaltung und mechanischen Scheibenbremsen ausgestattet.
Der Sattel, ebenfalls mit Jeep gebrandet, ist übrigens erfreulich bequem. Hierzu passen auch die ergonomischen und geschraubten Griffe. Diese fühlen sich verhältnismäßig hochwertig an und fallen bei diesem Preispunkt positiv auf.
Der Heckantrieb leistet 40 Nm Drehmoment und wird aus einem 375 Wh starken, im Rahmen integrierten Akku mit Energie versorgt. Die Reichweite ist hier immer schwierig anzugeben. Nach unseren Tests sind 50 km Reichweite auch unter wechselnden Bedingungen jedoch durchaus realistisch.
Äußerer Eindruck und Gesamtkonzept
Optisch macht das Trekking-E-Bike den Eindruck eines soliden Alltags-Bikes. Der Rahmen wirkt gut verarbeitet und beim Auspacken und zusammenschrauben stoßen wir auf keine Ungereimtheiten, wackelndes Material oder schlecht platzierte Lösungen.
Grundsätzlich setzt Jeep hier preisbedingt zwar an allen Komponenten auf die Einsteigerklasse, dennoch ergibt alles ein sinniges und durchdachtes Gesamtkonzept. Bei den sehr günstigen E-Bikes ist das keine Selbstverständlichkeit. Beide Modelle sind lediglich in einer Einheitsgröße erhältlich. Ich als 1,80 Meter großer Fahrer und meine Freundin, die ungefähr 1,65 Meter misst, sind auf den E-Bikes sehr gut zurechtgekommen. Das beweist, dass Jeep es hier tatsächlich hinsichtlich der Geometrie geschafft hat, verschiedene Körpergrößen in einem Rahmen zu vereinen. Außerdem ist noch in beide Richtungen, nach oben und nach unten, etwas Luft. So können wir die Räder guten Gewissens Personen zwischen 1,60 m auf dem Trapezrahmen und 1,90 m auf dem Diamantrahmen empfehlen.
Jeep E-Bikes im Praxistest
Die beiden Modelle sind sicher irgendwo zwischen Stadt, Land und Feldwegen beheimatet. Sie decken nicht nur alltägliche Pendler- oder Besorgungsfahrten ab, sondern bedienen auch die Ausflugslust am Wochenende. Wir testen die Jeep Trekking-E-Bikes daher in verschiedenen Situationen.
Die Unterstützung des Heckmotors wird über einen Tretsensor gesteuert. Er misst daher nicht, wie stark du in die Pedale trittst, sondern lediglich ob du in die Pedale trittst. Wie sich das dann anfühlt, hängt ganz von der Steuerung ab.
Für einen Motor, der lediglich vom Tretsensor gesteuert wird, schlägt sich der Xiongda-Heckantrieb wirklich gut. Er zieht beim Losfahren langsam an und gibt nicht den ruckartigen Schub, den wir von einigen günstigen Konkurrenzprodukten kennen. Der Motor drängt sich nicht auf und ist angenehm leise.
Auch über 25 km/h kann der Motor punkten. Der Tretwiderstand ist gering und wir bringen die E-Bikes gelegentlich auch über 30 km/h ohne an unsere Grenzen zu stoßen. Über das kompakte Display hast du die Wahl zwischen fünf Unterstützungsstufen. Die unterschiedlichen Stufen sind allerdings in der Geschwindigkeit abgestuft. Willst du die Unterstützung bis zu den vollen 25 km/h, musst du immer in Stufe 5 unterwegs sein.
Das Display selbst ist minimalistisch gehalten und kommt ohne zusätzlichen Schnickschnack. Ein Ein-/Aus-Schalter sowie ein Plus- und ein Minus-Knöpfchen sind alles. Mehr braucht es allerdings auch nicht unbedingt.
Die Federgabel macht im Gelände einen zufriedenstellenden Job. Allerdings sollte man hier keine hochklassige Performance erwarten. Die Federgabel ist kein High-End Produkt und dementsprechend auch so zu bewerten. Gemessen am Preis ist das aber in Ordnung.
Sonst fahren sich beide Räder entspannt und unauffällig. Die Unterstützung fühlt sich annähernd natürlich an, die E-Bikes sehen schick aus und die Sitzposition ist bequem. Gut gefällt uns auch der Gepäckträger, der mit einer zusätzlichen Gepäckstrebe zu längeren Touren einlädt.
Alltags- und Touren-E-Bike in einem
Trekking- oder City-E-Bike? Wie schon bei den Tiefeinsteigern TRL 7020 & 7021 verschmelzen diese Kategorien. Dank der Federgabel kommt es auch mit rauerem Untergrund zurecht und ist über Feldwege, Schotter, Wurzeln und abgesenkte Bordsteine gut zu handhaben. Die Gabel hat allerdings ihre Belastungsgrenzen – davon bleibt jedoch leider kein günstiges E-Bike verschont.
Der etwas sparsam ausgestattet Akku mit 375 Wattstunden Energie könnte dich in der ein oder anderen Situation an deine Grenzen bringen. Wer viele und vor allem lange Touren machen will, muss hier entweder zwischenladen oder selbst treten. Denn mehr als 60 km trauen wir dem System auch bei guten Bedingungen nicht zu. Für gelegentliche Ausflüge oder Strecken im Umland oder der Stadt bis 50 km sind die Jeep Trekking-E-Bikes jedoch gut geeignet. Der Akku ist im Rahmen abgeschlossen und lässt sich zum Laden entnehmen. Selbstverständlich kann dieser jedoch auch am Fahrrad direkt geladen werden.
Im Fahrbetrieb machen auch die Tektro Scheibenbremsen einen guten Eindruck. Zwar kann etwas mehr Bremspower nie schaden, dennoch reichen das für den Alltagsbetrieb völlig aus.
Jeep verbaut außerdem eine ordentliche Lichtanlage am E-Bike. Diese sorgt für genug Licht, um zu sehen und gesehen zu werden. Ein stabiler Seitenständer und ein Kettenschutz gegen Ölflecken sind ebenfalls verbaut, was für zusätzlichen Komfort sorgt.
Für wen sich das Jeep Trekking-Bike mit Rabatt lohnt
Die beiden günstigen E-Bikes aus der TMR und TLR Reihe schlagen sich im Alltag sehr gut. Du kommst mit diesem E-Bike über alle angelegten Wege – auch dort, wo sich Pflastersteine lösen oder gelegentlich Wurzeln den Weg untergraben. Insgesamt liefert Jeep hier ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Während wir die UVP von 2.299 etwas hoch empfinden, können wir die Bikes zu den Konditionen im Angebot auf jeden Fall empfehlen.