Dem nächsten E-Bike Hersteller geht es an den Kragen: Das schwedische Unternehmen Vässla ist insolvent. Dennoch blicken die Gründer des Start-Ups optimistisch in die Zukunft.
Schwedischer E-Bike Hersteller Vässla im Insolvenzverfahren
Der für seine E-Bikes wie das „Pedal“ und seine schnittigen E-Scooter bekannt gewordene schwedische Hersteller Vässla ist insolvent. Das gab Rickard Bröms, Geschäftsführer des Unternehmens über die Businessplattform LinkedIn in einem Statement bekannt. Dabei wirkte das Start-Up vielversprechend: Sogar den German Design Award in Gold konnte es einfahren. Doch auf der finanziellen Seite schien es bei Vässla immer wieder zu kriseln und es war nötig, neue Geldmittel von Investoren einzuwerben.
Mitte des Jahres 2023 startete im Unternehmen schließlich eine große Umstrukturierung. Deren Verlängerung wurde jedoch am 13. Februar 2024 vom zuständigen Gericht abgelehnt, was gleichzeitig zur Einleitung des Insolvenzverfahrens führte. Damit reiht sich Vässla in eine ganze Serie von Insolvenzen in der E-Bike-Branche ein. Zuletzt hatten Hersteller wie VanMoof oder Mate Insolvenz anmelden müssen. Auch andere große Hersteller und Gruppen müssen sich neu aufstellen, um den wachsenden Anforderungen des Marktes gewappnet zu sein.
Vässlas versuchte Betrieb mit nur fünf Angestellten aufrecht zu erhalten
Bereits im Zuge der Umstrukturierung hatte Vässla einen Großteil der 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt und den Betrieb lediglich mit fünf verbliebenen Personen fortgeführt. Zwar war es Vässla gelungen, einen Acht-Millionen-Verlust innerhalb von einem halben Jahr in einen Gewinn zu transferieren und die Kosten deutlich zu senken, doch all diese Maßnahmen reichten nicht aus, um das Unternehmen zukunftsfähig weiterzuführen.
In einem emotionalen Posting beschreibt der Vässla-Chef, dass das Unternehmen nur Tage davon entfernt gewesen sei, die nötigen Mittel und Prozesse für den weiteren Betrieb zu finalisieren. Bröms glaubt jedoch weiterhin an die Marke und meint, dass das Unternehmen nach dem Insolvenzverfahren bereit für eine neue Zukunft ist. Währenddessen soll das Unternehmen von einer Treuhandgesellschaft verwaltet werden. Ob und wie ein Neustart für die Marke gelingen wird, steht in den Sternen.